Auf der gamescom 2012 präsentierte uns Ubisoft ein vollgepacktes Free-2-Play Lineup, das größtenteils aus Browserspielen bestand. Neben einigen schon bekannten Spielen, wie etwa Die Siedler: Online oder Ghost Recon: Online präsentierte das französische Unternehmen auch neue Online-Marken wie zum Beispiel Anno oder auch Silent Hunter. Wir haben frühe Versionen der Spiele gesehen und informieren euch in diesem Artikel, was ihr von der neuen Generation der Browser-Spiele erwarten dürft.
Mehr und mehr Entwickler bringen bekannte Marken als Free 2 Play-Variante ins Internet. So auch das französische Unternehmen Ubisoft, die mit Anno Online, Silent Hunter Online und Might & Magic Heroes Online gleich drei bekannte Marken in den heimischen Browser verfrachten. Doch man darf sich durchaus die Frage stellen: Besteht überhaupt das Interesse an solchen Games?
Scheinbar schon, denn der Free 2 Play-Stand von Ubisoft strotzt nur so vor Überfüllung. Wir haben uns die Games angeschaut und präsentieren euch in diesem Artikel das Free 2 Play Lineup von Ubisoft!
Silent Hunter: Online – auf Tauchstation im Browserfenster
Seit Jahren gibt es Fans von simulationslastigen Tauchfahrten im Weltkrieg nur eine Anlaufstelle: Silent Hunter von Ubisoft. Über die Jahre hinweg konnte sich das U-Boot-Franchise etablieren – jetzt folgt die Online-Version im Browser. Auf der gamescom 2012 zeigte uns der Entwickler des Spiels einige erste Gameplay-Szenen. Besonders auffällig: Die hauseigene Engine, die bereits bei Silent Hunter 5 auf dem PC zum Einsatz kam, wurde so modifiziert, dass sie ohne Plugins oder andere Applikationen in den Browsern der heutigen Generation (Opera, Firefox, Chrome etc.) spielbar ist.
Hinzu kommt ein Online-Coop namens "Wolfpack". Hier haben wir die Möglichkeit, entweder mit Freunden zusammen oder gegeneinander zu spielen. Wer sich dafür entscheidet, den eigenen Freunden ordentlich unter Wasser einzuheizen, der bekommt einige Officers an seine Seite gestellt. Diese helfen einem bei der Ortung feindlicher Schiffe oder der exakten Ausrichtung des Zielfernrohrs. Der ein oder andere Leser wird sich nun fragen: Wo bleibt die Langzeitmotivation? Diese besteht schlicht und ergreifend darin, mit Erfahrungspunkten in den heimischen Basen die eigenen Technologien zu verbessern.
Außerdem wird man nach und nach mit verschiedenen Wetterverhältnissen konfrontiert. Das soll nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern gleichzeitig auch noch realistisch wirken. Die Optik ist für ein Browserspiel auf jeden Fall unerreicht.
Doch man stellt sich weiterhin die Frage: Wer will Silent Hunter im Browser spielen, wenn man das Game als Retail im Regal stehen hat? Ein geschlossener Beta-Test jedenfalls startet laut Nachfrage unsererseits schon in wenigen Wochen. Das heißt: Augen aufhalten!
Anno: Online – die Erschaffung deiner Browserwelt
Nach einer ausführlichen Einführung in Silent Hunter: Online folgte auch schon die erste Weltpremiere. Der Game Designer vom Entwicklerstudio präsentierte uns Anno: Online. Damit wurde das nächste Top-Franchise aus dem Hause Ubisoft in den Browser gebracht – und das auch noch Free 2 Play. Als wäre das noch nicht genug, präsentierte uns Ubisoft eine frühe Beta-Version, die sich grafisch auf absolutem Top-Niveau befand. Verwendet wird zwar die Engine von Anno 2070, jedoch nutzt man für den Online-Ableger der Anno-Serie eines der älteren Settings. Man kehrt somit zurück ins Mittelalter.
Gestartet wird die gewohnt mit einem Schiffchen. Nach und nach müssen Inseln erkundet und schließlich besiedelt werden. Beginnend mit einer Kathedrale, hat man nach nur wenigen Spielstunden über 200 Gebäude zur Auswahl, die man auf seiner Insel platzieren kann. Darunter Wohnhäuser, Geschäfte oder andere Stände, Ämter und vieles mehr. Ein wichtiger Aspekt wurde ebenfalls aus dem Original übernommen: Die Logistik über das Meer. Noch immer müssen Schiffe errichtet werden, damit Handelsgüter von A nach B gelangen. Hierfür muss man mehrere Inseln in verschiedenen Terrains erschließen, die dann unterschiedliche Güter abwerfen.
Insgesamt machte Anno: Online auf uns einen sehr guten Eindruck. Wer schon immer mal zurück ins Mittelalter kehren wollte, der hat mit Anno: Online die einmalige Chance dazu. Eine Closed-Beta startet bereits in wenigen Wochen, der endgültige Browser-Release soll dann im November diesen Jahres erfolgen. Bis dahin geht noch viel Zeit ins Land, um Anpassungen am HUD und vielen weiteren Features vorzunehmen.
Might & Magic: Heroes Online – Funktioniert M&M auch im Browser?
Der letzte große Titel, der uns während der Präsentation gezeigt wurde, war Might & Magic: Heroes Online. Und wie schon bei den anderen beiden Spielen handelt es sich beim technischen Grundgerüst um die Might & Magic-Engine, die im letzten Retail-Ableger verwendet wurde. Gleich zu Beginn der Gameplay-Präsentation fällt auf: Man kann mit seinem Helden in Echtzeit durch die Karten streifen. Das war bisher so nicht möglich. Das Kampfsystem hingegen ist immer noch das Selbe: Der Held steht am linken Bildschirmrand und erteilt Befehle und in der Bildschirmmitte bekämpfen sich die Truppen der jeweiligen Seite.
Aber auch hier gibt es einige, kleinere Verbesserungen im Gegensatz zum letzten Retail-Teil. So fiel zum Beispiel eine echte Physik auf, die den Kampf beeinflussen kann. Außerdem bekommt man Quests von NPCs und muss schließlich auch Boss-Battles bestreiten. Diese waren in der Präsentation schon ziemlich knackig und werden laut Angaben vom Game Designer noch härter, je weiter man im Spiel voran kommt.
Auch für Might & Magic: Heroes Online gilt: Keine zusätzlichen Plugins, keine Applikationen und vor allem keine Kosten. Fans werden auf jeden Fall auch mit der Browserversion glücklich, so viel steht schon jetzt fest.
Fazit der Redaktion:
Bisher stehen wir dem Browsermodell der Top-Marken noch sehr skeptisch gegenüber. Auf der einen Seite haben wir hochwertige Spiele, die kostenlos und auch noch ohne zusätzliche Installationen genossen werden können, auf der anderen Seite bekommen wir fast nichts Neues geboten. Alles was uns bisher an Free 2 Play-Marken seitens Ubisoft gezeigt wurde, hat man bereits in einer Retailfassung im Regal stehen. Man hat den Eindruck, der Wechsel zum F2P-Modell ist die digitale Archivierung bekannter Games aus dem Hause Ubisoft. Dennoch blicken wir in eine positive Zukunft.