Politik und Computerspiele geraten oft negativ aneinander. Jetzt soll der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur auch noch über die Verleihung des Deutschen Computerspielpreises bestimmen. Eine eher skurile Entscheidung.
Alexander Dobrindt (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, wird in Zukunft den Deutschen Computerspielpreis verleihen. Damit übernimmt er die Aufgabe vom bisherigen Amtsträger, dem Kulterstaatsminister im Kanzleramt. Der Deutsche Computerspielpres wird seit 2009 jährlich statt. Als Austragungsort der Preisverleihung wechseln sich München und Berlin im Zweijahresrhythmus ab. Der Preis ist mit einem Wert von 385.000 Euro dotiert und ist damit die wertvollste Auszeichnung für Videospiele in Deutschland. Prämiert werden nur Spiele, die mindestens zu 80 Prozent in Deutschland entwickelt oder hergestellt wurden.
Die Ressorts haben sich zudem über eine Aufgabenverteilung zur "Digitalen Agenda" der Legislaturperiode geeinigt. Von den insgesamt sieben "zentralen Handlungsfeldern" kümmert sich Dobrindt aktuell nur um den Ausbau des Breitbandnetzes ganz allein. Das Vorhaben der Regierung ist ein schneller Internetzugang für alle Bürger. Allerdings sind im Koalitionsvertrag nur 50 Megabit pro Sekunde vereinbart, was nicht gerade als sehr schnell zu verzeichnen ist.
Bereits jetzt hagelt es Kritik am Vorhaben von Dobrindt, durch Versteigerungen von Mobilfunklizenzen den Netzausbau mitzufinanzieren. Die Milliarden sollen nicht in den Haushalt fließen, sondern für den Bau der schnelleren Internetanschlüsse zur Verfügung stehen. Einige Mobilfunkanbieter wie E-Plus bieten allerdings keine schnellen Festnetzanschlüsse an, sodass sie für ihre Mobilfunklizenzen Geld zahlen müssten, obwohl sie vom Netzausbau nichts hätten. Sie würden dadurch sogar den schnellen LTE-Mobilfunk der Telekom mitfinanzieren.
Wie findet ihr die neue Besetzung? Eher mit Vorsicht zu genießen oder ist es euch egal, wer den Preis verleiht?