LucasArts ist Geschichte und Ron Gilbert ist mittlerweile selbstständig, trotzdem lässt der Entwickler uns wissen, wie ein seiner Vision entsprechendes Monkey Island 3 ausgesehen hätte.
Monkey Island 2: LeChuck's Revenge endete mit einem der fiesesten und verwirrendsten Cliffhanger in der Geschichte der PC- und Videospiele. Über die Bedeutung können viele Gamer heute nur noch mutmaßen, abgesehen von ein paar zarten Andeutungen wurde niemals offiziell geschildert, was zwischen dem zweiten und dem dritten Teil denn nun geschah. Hinzu kommt, dass Monkey Island-Co-Creator zu diesem Zeitpunkt bereits LucasArts verlassen hatte, sodass The Curse of Monkey Island ohne seinen Input entstand. Wie MI3 nach seiner Vorstellung ausgesehen hätte, verriet Ron in seinem Blog.
Gleich zu Beginn stellt Ron klar, dass er nicht an einem neuen Ableger der beliebten Piraten-Adventure-Reihe arbeite und dass er lediglich vor sich hin fantasiere. Doch wenn er ein neues Monkey Island 3 entwickeln würde, so würde es bewusst in einem pixeligen Retro-Look im Stil der ersten beiden Teile gehalten sein, 3D erteilt er eine klare Absage. Tutorials und Hinweissysteme haben seiner Meinung nach ebenfalls nichts in einem solche Spiel verloren, die Rätsel sollten fair sein und den Intellekt des Spielers herausfordern.
Die Aktionsverben sollten ausgetauscht werden. Doch durch was, das weiß er noch nicht. Ein grafisches Inventar wäre ebenfalls mit an Bord, zudem würde er das Spiel bevorzugt in einer Schachtel veröffentlichen, wie es bei den LucasArts-Adventures der Neunziger der Fall war. Die Gespräche sollten auch als eine Art Rätsel aufgebaut sein, die Dialoge in Monkey Island sind Ron zufolge immer noch unerreicht. Dasselbe gelte auch für das SCUMM-System (Scrip Creation Utility for Maniac Mansion), welches das Point & Click-Gameplay erst ermöglichte.
Weiterhin würde das Team aus ca. 10 Entwicklern bestehen, um das Spiel "persönlicher" zu machen. Um dies zu ermöglichen, müsste er jedoch zunächst die IP besitzen. Zu viele von ihm geschaffene Serien seien mittlerweile geistiges Eigentum anderer Firmen, wäre er der Besitzer der Lizenz, würde er die Entwicklung von Fangames gutheißen und dazu anregen.
Er würde das neue Spiel Monkey Island 3a nennen, da er alle ohne sein Mitwirken veröffentlichten Titel nach Monkey 2 als non-canon betrachte. Er wolle nicht die Arbeit anderer Personen herabwürdigen sondern lediglich "dort ansetzen, wo [er] damals aufhörte." Das Monkey 3a würde somit auf dem Rummelplatz auf Big Whoop beginnen, er würde vermutlich sogar ein paar Ideen und Mechaniken aus den Sequels einbauen.
Mit seinem ursprünglichen Konzept von Monkey Island 3 von vor 11 Jahren hätte Monkey 3a fast nichts mehr gemeinsam, es sollte zudem komplett mit Sprachausgabe versehen werden. Die Presse würde erst zum Launch mit Testmustern versorgt werden, damit alle Zocker gleichzeitig bei Null anfangen. Eine Kickstarter-Kampagne würde aus einer nüchternen und ehrlichen Beschreibung des Projekts bestehen, auf ausgefallenen Promotionsmittel wolle er verzichten. Zu guter Letzt käme es ihm darauf an, seine eigene Vision in die Tat umzusetzen. Auch auf die Gefahr hin, dass Fans von Monkey 3a enttäuscht wären oder dass die Fachpresse schlechte Wertungen vergibt.