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gamescom 2014: Wins & Fails der Redaktion – Unser Rückblick

Die gamescom 2014 war die weltweit größte Spielemesse des Jahres. Über 335.000 Besucher sahen sich die Stände von mehr als 700 Ausstellern aus 47 Ländern an. Nun, da die Messe vorbei ist, ist es für uns höchste Zeit ein Fazit zu ziehen. In diesem Artikel erzählen euch die Redaktionsmitglieder von PlayNation.de ihre persönlichen Highlights und Fehltritte der gamescom 2014.

Wir hatten fünf Tage Zeit, uns ein genaues Bild von der gamescom 2014 zu machen. Wir haben uns die Stände angeschaut, mit den Ausstellern geredet, die Entwickler interviewt, die Spiele angespielt. Doch was war für uns persönlich eigentlich der Win beziehungsweise der Fail der gamescom 2014? In der Redaktion sind wir mal rumgegangen und haben uns von einigen die Meinung sagen lassen. Hier die bunte Vielfalt an Ansichten über die gamescom 2014, die ganz persönlichen Highlights und Fehltritte samt Fazit. Auch ihr seid gefragt: Schreibt uns doch nach dem Lesen in die Kommentare, was euer ganz individuelles Bild der Messe war – wir freuen uns auf eure Meinungen!

Patrick Hopp

Win: Für mich waren die Indie-Titel dieses Jahr der Win auf der gamescom. Spiele wie Wild oder auch No Man’s Sky zeigen, dass man sich vor großen Entwicklern und Publishern nicht mehr verstecken muss. Es ist einfach beeindruckend, was ein „kleiner“ Entwickler heute alles leisten kann und ich freue mich auf mehr davon in den nächsten Jahren.

Fail: Mein Fail der gamescom 2014 ist eindeutig die Bekanntgabe der Exklusivität von Rise of the Tomb Raider. Zwar ist mittlerweile bekannt, dass es sich dabei um eine zeitweise Exklusivität handelt, aber Xbox hat hier mal wieder absichtlich Öl ins Feuer des Konsolenkrieges geschüttet. Sie haben es so dargestellt, als sei die Fortsetzung des erfolgreichen Tomb Raider-Reboots komplett exklusiv, was einen regelrechten Shitstorm gegen Entwickler Crystal Dynamics zur Folge hatte. Und statt die Sache aufzuklären, hat Head of Studio Darrel Gallagher mit seinem Statement die Leute sogar noch wütender gemacht. Somit haben sie einen Fail-Hattrick hingelegt und sind für mich ganz klar die Verlierer der gamescom 2014.

Fazit: Xbox zeigt mal wieder, wie schlecht ihr Marketing funktioniert, und schafft es wie immer sich unbeliebt zu machen, während kleine Nachwuchs Entwickler beweisen, dass man auch heute noch mit Liebe zum Spiel alles erreichen kann, was ein Gamerherz sich wünscht. Von den Kleinen können die Großen noch was lernen.

Yannick Arnon

Win: Man hat in jeder Sekunde gemerkt, dass Aussteller und Besucher gleichermaßen Bock auf die Messe hatten. Publisher begrüßten einen mit Snacks und Spielen (hierbei ein Kompliment an Deep Silver für das beste Büffet der Messe) und Entwickler waren gerne zu einem Plausch über ihre Arbeit bereit. Die gamescom lebt ganz klar vom Miteinander.

Fail: Viele anspielbare Titel waren noch in derselben Fassung wie vor ein paar Monaten auf der E3. Und es gibt immer noch keinen Tunnel vom Pressecenter in die Business Area.

Fazit: Alles in allem war das wieder eine großartige gamescom, die mich mit reichlich Vorfreude auf die gc 2015 wieder in den Alltag entlassen hat. Schon jetzt kann ich es kaum erwarten, mich 2015 wieder durch enge Gänge zu drängen, die restlichen Teammitglieder wiederzusehen und einen Blick auf die neuesten Spiele zu werfen.

Dustin Martin

Win: Was war das für ein Fest von eSports auf der gamescom 2014! Mit der ESL, Riot Games und TwitchTV hat man auf der Messe gezeigt, dass eSports nicht mehr nur die Nische in der Gamesbranche ist – sie ist inzwischen ein fester Bestandteil dieser. Die Schlangen vor den Live-Arenen waren lang, bei der LCS wartete man länger als beim neuesten FIFA-Teil. Für mich war es eine unglaubliche Erfahrung, solche Events einmal live mitzuerleben und zu sehen, dass passives Gaming nicht mehr nur aus Let’s Play und Walkthrough besteht, sondern auch aus einer hunderttausend Zuschauer starken Gemeinde an eSports-Fans. Nächstes Jahr bitte noch größer!

Fail: Was war das auf der gamescom 2014 für ein Durcheinander vor den großen Bühnen in den Hallen von Sony, Microsoft, EA, Ubisoft und anderen. Damit meine ich nicht die wahnsinnige Anzahl von Menschen, die sich durch die Koelnmesse drängte, sondern die Verbreitung der Werbebotschaften und Bühnenprogramme sowie den Kontakt zu den Mitarbeitern an den Ständen und Bühnen. Im nächsten Jahr bitte eine bessere und klarere Message im Voraus der Messe, damit man als Besucher weiß, wann man an welchem Stand etwas sieht, das einen wirklich interessiert!

Fazit: Die Messe war gut. Man kann sich über Organisation und die Menschenmassen streiten, welche die gamescom 2014 für viele mehr prägten, als die Spiele an sich. Für mich hat die Messe jedoch auch gezeigt: Gaming ist in Deutschland nicht mehr nur eine Nische, das Videospielen ist in allen Gesellschaftsschichten angekommen. Die Besucher der gamescom 2014 waren so verschieden wie die Spiele, die dort ausgestellt wurden. Es waren gelungene fünf Tage, die ich in den Kölner Messehallen verbrachte!

Michelle Lahmer

Win: Für mich waren P.T. und die Ankündigung von Silent Hills ganz klar die Highlights der gamescom 2014.

Fail: Nicht ganz so gut fand ich die EA-Halle, da sie nur was für Leute bot, die zum Zocken anstanden und ansonsten leergefegt war.

Fazit: Alles in allem war es eine gelungene gamescom, auch wenn die Organisation an der einen und anderen Stelle nicht gut gemacht schien.

Dustin Hasberg

Win: Mein Favorit dieser gamescom war tatsächlich Silence: The Whispered World 2 von Daedalic Entertainment. Während die Fortsetzungen vieler Spiele kaum Neues bieten, ist The Whispered World 2 ein völlig neues Spiel. Mein persönliches Highlight, weil Daedalic bei der Entwicklung wirklich etwas gewagt hat.

Fail: Auch in diesem Jahr wieder ärgerlich: Die Tatsache, dass offenbar auch wieder viele Privatpersonen einen Presseausweis erhalten haben, wodurch die Wartezeiten sogar am Presse- und Fachbesuchertag unnötig hoch ausgefallen sind. Ich persönlich finde es super, dass auch Blog-Betreiber usw. an einen Presseausweis kommen, doch Personen, „die einfach nur jemanden kennen“ sollten das begehrte Ticket nicht erhalten. Für das nächste Jahr wünsche ich mir deshalb deutlich strengere Kontrollen.

Fazit: Die gamescom 2014 war für mich eine Messe der Spieler, nicht etwa eine Messe der Spiele. Das Highlight war es, zahlreiche Kollegen und Freunde wiederzutreffen – die Spiele sind in diesem Jahr mehr als sonst in den Hintergrund gerückt.

Wladislav Sidorov

Win: Noch nie habe ich mich bei einer CS:GO-Meisterschaft so sehr für das Siegerteam gefreut, wie bei der ESL One Cologne. Den gesamten Sonntagnachmittag verbrachte ich in dem Studio am Ende der Halle 9 und schaute meiner Lieblingsmannschaft Ninjas in Pyjamas dabei zu, wie es ein extrem knappes, aber auch spannendes Duell gewann und die Siegertrophäe mit nach Hause nehmen durfte. Gerade der fast weinende GeT_RiGhT hat diesen Sieg mehr als verdient!

Fail: Der Preis für das Essen. Oder soll ich zu meinen 5,70€ für ein gammeliges Brötchen mit Käse und Tomate noch irgendetwas sagen?

Fazit: Die gamescom war auch in diesem Jahr der Wahnsinn. So viele Leute gesehen, so viele Spiele gesehen, so viele Kollegen kennengelernt – großartige Messe! Aber im nächsten Jahr darf es ruhig ein wenig leerer werden…

Steven Timme

Win: Für mich waren die Gewinner der gamescom 2014 die Communitys der verschiedenen YouTuber. Nirgendswo sonst (außer vielleicht dem Videoday) haben die „Fans“ die Möglichkeit, näher an ihren „Stars“ zu sein. Und wenn alles gut läuft, sind alle am Ende der gamescom mit einem Foto, einer Unterschrift und der wunderbaren Erfahrung, mit seinem Internet-Liebling persönlich gesprochen zu haben, nach Hause gegangen. Das gibt es in der Medien-Welt kein zweites Mal.

Fail: Der Pressetag. Selbst am Mittwoch, wo eigentlich nur die Presse zugelassen sein soll, waren die Warteschlangen vor den verschiedenen Ständen zu lang, um das meiste antesten zu können. Da sollte der Veranstalter noch genauer aussortieren und auch wirklich nur die Presse zulassen. Die Warteschlangen an den anderen Tagen muss man gar nicht erst erwähnen. Aber das lässt sich wohl nicht so leicht beheben, außer halt am Mittwoch.

Fazit: Für Freunde der YouTube-Community gibt es keinen besseren Zeitpunkt, seine Lieblings-YouTuber persönlich zu treffen. Wer jedoch wegen dem eigentlichen Grund, den Spielen, da ist, musste sich auf elend lange Warteschlangen gefasst machen, so dass man sich an einem Tag vielleicht auf 5-6 Spiele festlegen musste. Wenn man mehrere Tage vor Ort war, konnte man jedoch selbstverständlich mehr erleben. Schlusswort: Für mich war die gamescom 2014 auf YouTuber fokussiert.

Und jetzt seid ihr dran: Was war euer Win und Fail auf der gamescom 2014? Kommentiert unter diesem Artikel, wir freuen uns auf eure Meinungen!

Fotos: gamescom auf Flickr

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