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Ghostbusters Legacy: Endlich ein würdiger Nachfolger – Unsere Filmkritik

Die Geschichte von Ghostbusters 3 ist für Fans der Originale eine lange, zähe und höchst Unerfreuliche, denn der Weg zu Jason Reitmans offizieller Fortsetzung, die in Deutschland am 18. November 2021 unter dem Namen „Ghostbusters: Legacy“ in die Kinos kommt, war mit allerlei Stolpersteinen wie Falschinformationen und unerfreulichen Richtungswechseln gepflastert.

Einst galt eine gewisse Zeichentrickserie als einzige und wahre Fortsetzung, dann war es ein tatsächlich annehmbares Videospiel und zuletzt wollte man uns ein ziemlich unterirdisches Reboot von Regisseur Paul Feig andrehen. Nicht wenige haben spätestens dann verstanden, warum Darsteller Bill Murray manch eine Drehbuchidee einfach durch den Schredder gejagt hat.

Als ich den ersten offiziellen Trailer zu dem neuen Ghostbusters-Film gesehen habe, und damit Kinder, die experimentelle sowie höchst gefährliche Technologie nutzen, als seien es Spielzeuge, hat sich meine Begeisterung auch erst einmal in Grenzen gehalten, doch mein mulmiges Gefühl im Magen wurde schon bald durch Schmetterlinge verdrängt.

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Ghostbusters: Legacy – Zur Handlung

Es gibt einen guten Grund, warum der neue Film im Ghostbusters-Universum nicht „Ghostbusters 3“ heißt, denn das Werk von Ivan Reitmans Sohn kommt nicht nur knapp 33 Jahre nach Ghostbusters II in die Kinos, die Handlung spielt ebenfalls gut dreißig Jahre nach dem zweiten Teil und so hat sich die Vorgehensweise der Schöpfer*innen der heutigen Zeit angepasst, weswegen der Film kaum noch mit dem direkten Vorgänger verglichen werden kann.

In unserem Heute ist nicht nur Schauspieler Harold Ramis leider bereits verstorben, sondern mit ihm auch seine legendäre Figur Dr. Egon Spengler. Dessen Tochter, die ihren Vater kaum gekannt hat, hat leider große Geldprobleme, weswegen ihr nichts anderes übrig bleibt, als mit ihren beiden Kindern, Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenny Grace), auf die Farm ihres Vaters zu ziehen, die sich irgendwo im Nirgendwo befindet.

Während Mutter Callie (Carrie Coon) immer noch darunter leidet, dass ihr Vater seine Familie einfach verlassen hat, versucht Trevor bei einem Mädchen zu landen und Phoebe, die ganz nach ihrem Großvater kommt, entdeckt, dass Geister real sind, ihr Opa noch nicht auf die nächste Ebene übergegangen ist und eine schreckliche Katastrophe bevorsteht, die die ganze Welt zu verschlingen droht.

Ghostbusters: Legacy (Ghostbusters 3) - Filmkritik
©CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Ghostbusters: Legacy – Eine Kritik

Ihr müsst „Ghostbusters: Legacy“ lediglich eine Sache verzeihen und eine andere bedenken, damit ihr mit diesem Werk euren Spaß haben könnt und dazu bereits seid, den Film als echten Nachfolger zu akzeptieren. Zum einen ist er nicht mehr aufgebaut wie die ersten beiden Filme, stattdessen wurden Erzählstil und Aufbau so angepasst, dass sie in die heutige Zeit passen, was auch deutlich besser zu dem Umstand passt, dass der dritte Teil in 2021 erscheint.

Zum anderen handelt es sich bei diesem Streifen nicht wirklich um eine direkte Fortsetzung, sondern eher um eine Ehrerbietung an das Original und gleichzeitig um einen Film, der neue Hauptfiguren in den Mittelpunkt rückt. Die alte Garde, bestehend aus Bill Murray, Dan Aykroyd und Ernie Hudson, hat entsprechend nur einen kleinen, vielleicht fünfminütigen Auftritt, der dafür aber auch manch ein Fanherz höher schlagen lässt.

Ansonsten richtet sich „Ghostbusters: Legacy“ zu knapp fünfzig Prozent an ein jüngeres Publikum, das über die Eltern oder andere Vertreter älterer Generationen in den Genuss der beiden Originalfilme gekommen ist und daran Geschmack gefunden hat. Die anderen fünfzig Prozent biedern sich denjenigen an, die mit „Ghostbuster“ und „Ghostbusters II“ aufgewachsen sind und jedes entsprechende Easter Egg im neuen Film genüsslich wie ein Schwamm aufsaugen.

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Doch das Werk von Jason Reitman ist nicht nur mit allerlei Anspielungen voll gequetscht worden, es verneigt sich auch in anderen Bereichen vor dem Erstling, das schließt den Antagonisten, die Trickeffekte und die Ausarbeitung der Geister mit ein. Der Humor und die Handlung sowie die Charaktere passen ebenfalls perfekt zu der Vorgabe und lassen dadurch leicht vergessen, dass dieser Film nur bedingt ein Sequel ist.

Selbst im Bereich der technischen Herangehensweise, bei den Bildeinstellungen, den Kamerafahrten und dem Szenenaufbau, erinnert „Ghostbusters 3“ immer wieder an die Vorlage, weswegen man dem Streifen gerne verzeiht, dass er die ersten beiden Teile nicht eins zu eins kopiert, sondern einen ganz eigenen Weg geht, der Möglichkeiten für die Zukunft offen lässt.

Ghostbusters: Legacy (Ghostbusters 3) - Filmkritik
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Ghostbusters: Legacy – Ein würdiger Nachfolger

Der dritte Teil dieser ikonischen Reihe hat nur wenige Leerläufe und hält sich in tempoarmen Situationen mit viel Situationskomik und äußerst trockenem Humor über Wasser. Beide Herangehensweisen erinnern ebenfalls stark an die Originale, weswegen auch hier Freunde und Freundinnen der Klassiker erfreut sein dürften.

Es gibt zwar keine richtige Erklärung dafür, warum ein zwölfjähriges Mädchen mit dem Equipment der Wissenschaftler so gut umgehen kann, aber zumindest genügend Hinweise, die diesen Umstand für starke Nörgler erträglich machen. Ein paar Logiköcher klaffen natürlich trotzdem, doch die sind nur in geringer Zahl vertreten und fallen kaum bis gar nicht ins Gewicht.

Es gibt lediglich einen einzelnen Umstand, der erst im Finale auf den Plan tritt, sich aber bereits zuvor mehrfach ankündigt, der detailverliebten Zuschauer*innen auf den Magen schlagen kann. Da es sich hierbei aber um das einzige wirkliche Negativargument handelt, verstauen wir diesen Ansatz einfach in eine Geisterfalle und belassen ihn dort.

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In Sachen Schauspielkunst und Ausarbeitung der Charaktere kann ich ebenfalls nicht mit der Brechstange der negativen Kritik ansetzen, weswegen ich mich an dieser Stelle darauf beschränke, „Ghostbuster: Legacy“ dafür zu loben, wie gut dem Film der Spagat gelingt, die Essenz der Originalteile beizubehalten und gleichzeitig in die heutige Zeit zu verfrachten. Ein sehenswertes Kunststück, auf das Jason Reitman durchaus stolz sein kann.

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Ghostbusters: Legacy – Fazit

Um wirklich beschreiben zu können, warum „Ghostbusters 3“ ein so gelungener Film ist, wäre mehr Platz vonnöten, doch unterm Strich möchte ich euch versichern, dass nur jene nicht ihren Spaß mit diesem Film haben werden, die hoffen, das Gefühl bei der Sichtung der ersten beiden Streifen als Kind nach so vielen Jahren rekonstruieren zu können. Wer vorbehaltlos ins Kino geht, wird sicherlich Spaß haben und wer zudem offen gegenüber Neuem ist, wird sich sogar sehr gut amüsieren.

Heiner Gumprecht

Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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