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God of War 3: Kratos ist zurück: Der dritte Teil im Test!

Lange haben Fans der Serie und Besitzer einer PlayStation 3 auf diesen Titel gewartet: „God of War 3“! Nun ist es in wenigen Tagen soweit und der heißersehnte Titel kommt in die Läden. Wir durften schon vorab mit Kratos gegen die Götter antreten und verraten euch, was das actionhaltige Game taugt!

Der Weg zu Zeus

Sicherlich waren die meisten der Besitzer von „God of War 2“ sehr enttäuscht als man kurz vor dem kurzem Finale erschreckend feststellen musste, dass es nicht mehr zur Eroberung des Olymps und zur Tötung Zeus kommen würde. Gerade hatte man sich mit den Titanen verbündet und wollte den großen Berg erklimmen, da wurde das Spiel beendet. Glücklicherweise setzt God of War 3 direkt hier wieder an. Eine kurze Zwischensequenz mit einer irrsinnig tollen Kamerafahrt und schon befinden wir uns wieder auf dem Arm von Gaia, eine der Titanen. Was auf der PlayStation 2-Version vor einigen Jahren noch als komplette Zwischensquenz ablief wird jetzt von euch selbst gespielt, und wie!

Mit den bereits eben erwähnten grandiosen Kamerafahrten hangeln wir uns Meter für Meter hoch, Zeus immer näher kommend. Rings um uns herum bebt die Erde wie verrückt, eine kurze Kamerafahrt nach rechts, während wir uns weiter nach vorne kämpfen, und wir sehen einen gigantischen Kampf zwischen Gaia und Poseidon, ein Gefährter von Zeus. Jetzt muss Zeus doch noch kurz warten, schnell über irgendwelche Körperteile von Gaia gehangelt, alles natürlich in unfassbar großen Dimensionen, in denen man sich teilweise für kurze Zeit erst zurecht finden muss, und schon stehen wir im direkten Kampf mit dem ersten riesen Bossfight. Typisch God of War, gilt es jetzt zunächst einmal dem Gegner zu schaden um ihn dann in gewohnter Spezialmanier à la Kratos zu vernichten. Habt ihr eine gewisse Zeit auf Poseidon eingeprügelt startet ein furioses Quick-Time-Event. Poseidon ist Geschichte, jetzt ist Zeus dran! Denkste, soviel können wir nämlich schon verraten. Das Zeus nicht gleich schon nach den ersten 10 Minuten dran glauben muss, ich denke, das war jedem klar.

Deshalb finden wir uns kurzer Hand wieder am Fuße des Berges, verraten von den Titanen, wieder. Die Fortsetzung von „God of War 2“ nimmt hier sein Ende und „God of War 3“ seinen Anfang. Natürlich immer noch mit dem gleichen Ziel: Rache! Mit diesem Kerl ist wirklich nicht zu spaßen! Völlig entkräftet und ohne jegliche Waffen oder Magie tauchen wir irgendwo am Ende des Olymps wieder auf. Einige Meter durch einen Fluss geschwommen und gerade noch so ans rettende Ufer geschleppt. Hier beginnt sie nun also, die eigentliche Geschichte von „God of War 3“. Bewusst lassen wir nun einige Details der Story raus, um nicht zu viel zu verraten. Wir werden mit neuen Klingen ausgerüstet und mit neuem Mut stellen wir uns erneut dem schweren Gang zu Zeus. Da der Olymp auf normalen Wege für einen sterblichen nicht zu bezwingen scheint, sucht sich Kratos einen neuen Weg. Nun nimmt der durchaus bekannte, aber nichtsdestotrotz gelungende Spielverlauf seinen Anfang. Die verschiedensten Bosskämpfe, von kleinen Gegnern bis hin zu den riesen Monstern, aber auch die Rästel und Geschicklichkeitsaufgaben warten auf euch.

Von Rätseln und Kämpfen

Hierbei hat man sehr genau darauf geachtet, die richtige Mischung zu finden und es ist ihnen auch gelungen. Immer wieder sorgen kleine Rästel für gelungene Abwechslung. Die Rästel sind übrigens nicht unbedingt immer ganz leicht zu lösen. Hier ist vor allem Köpfchen gefragt und man muss hin und wieder schon einige Minuten investieren um das Rästel zu lösen und um seinen Weg fortsetzen zu können. Ein gutes Beispiel für ein doch schon anspruchsvolles Rätsel ist der Gang in den Palast von Hades. Gerade haben wir uns mit Kratos bis in den Palast von Hades vorgekämpft, da stehen wir vor unserem ersten großen Rätsel. Eine kleine Halle, in der in der Mitte eine Art Baum empor gewachsen ist. Zu unserer linken befindet sich ein Tor, welches verschlossen ist und davor ein großes Rad, ähnlich wie bei einer Mühle, welches wir bewegen können.

Damit wir nicht Stunden damit verbringen müssen, das Rätsel zu lösen, wird euch vor jedem versperrten Weg zumindest vorgegeben wohin es denn gehen soll. Eine kurze Kamerafahrt gibt uns jetzt also den Hinweis, dass wir den Baum hochklettern und dann weiter oben durch ein Tor unseren Weg fortsetzen sollen. Doch auch dieses Tor ist verschlossen und lässt sich nicht öffnen. Also zu aller erst einmal das Rad kräftig gedreht und nun sehen wir, wie sich das Tor oben öffnet. „Nichts wie hin“ , denken wir gerade, als auf dem halben Weg, sich das Tor schon wieder zu schließen beginnt. Was also tun? Hier gilt es dann meistens zu experimentieren, verschiedene Wege auszuprobieren um das Rätsel zu lösen. Da sich zu unserer rechten der Halle noch ein weiterer Raum befindet, wird dieser zunächst erkundet. Ein Stapel Steine auf einer Holzpalette, eine Kiste mit roten Orbs und einige Vasen und Truhen stehen hier herum. Nach kurzer Überlegung haben wir die rettende Idee. Wie es hier weitergehen kann, ist euch vielleicht selber aufgefallen.

Neben dem eben beschriebenden Rätseln, gibt es auch haufenweise Angriffe kleinerer Gruppierungen der Armee, denen ihr euch stellen müsst. Das Kampfsystem ist hier übrigens besonders gut gelungen. Sehr dynamisch und ohne größere Probleme solltet ihr euch hier mit sehr viel Spaß durchprügeln können. An sich sehr schön, wenn man das nicht auch schon bei „God of War 2“ gesehen hätte, aber dazu später noch ein paar Worte mehr. Außerdem gibt es je nach Fortschritt in der Story auch neue Waffen freizuschalten. Diese sind auch nötig, da Kratos nach seinem "Rückfall" ja sämtliche Waffen und auch seine Magie verloren hat.

Das kommt mir doch bekannt vor?

Die Waffen, wie beispielsweise den Bogen von Apollo, bekommt ihr meistens nach einer bewältigten Aufgabe. Hierbei könnt ihr es euch jedoch nicht aussuchen, vielmehr sind die Waffen immer wieder ein Bestandteil zum Fortschritt der Geschichte. Der Apollo Bogen kann zum Beispiel mit einem brennenden Pfeil des öfteren des Rästels Lösung sein und versperrte Hindernisse zerstören. Alle Waffen, auch Apollos Bogen oder die Hadesklauen lassen sich aufrüsten und neue Kombos können hinzugefügt werden. Wie? Na klar, mit den roten Orbs. Habt ihr eine gewisse Anzahl angesammelt könnt ihr sie eintauschen.

Neben den roten Orbs gibt es, wie auch schon im vorherigen Teil, auch grüne und blaue Orbs. Könnt ihr mit den erst genannten eure Gesundheit auffüllen, so erlangt ihr mit den blauen Orbs neue Magie. Neben den bekannten grünen, roten und blauen Orbs wurde das Sortiment auch noch ein bisschen erweitert. Im späteren Spielverlauf bekommt Kratos nämlich eine Attacke, die ihn in Rage versetzt. Das Ragemeter könnt ihr dann mit goldenen Orbs auffüllen, seid schließlich für eine kurze Zeit unbesiegbar und metzelt alles weg, was euch in die Quere kommt. Alle Orbs findet ihr gewohnter Weise in Truhen oder bekommt sie nach der Tötung eines Feindes. Besonders spezialisieren könnt ihr eure Waffen oder Magie durch seltene Funde, wie die Phönixfedern oder die Minotaurenhörner. Sowas hab ich doch schon mal gesehen!

Soweit zum Spielablauf. Doch was ist daran besonders, eigentlich nicht viel, hat man sowas doch irgendwie schon gesehen und zwar vor ca. 5 Jahren. Zwar sind die Rätsel eventuell etwas angezogen und somit schwieriger geworden und man begegnet mit Sicherheit auch viel mehr Bossgegnern, das Aufwertungssystem der Waffen oder aber auch die Kampfanimationen haben sich nicht verändert. Das muss man dem dritten Teil der Triologie klar abziehen. Es ist also nichts neues, richtig schlimm ist das aber auch nicht, denn viele neue Sachen, da bin ich ehrlich, kann man hier auch nicht erwarten. Die Überraschungsmomente aus den vorherigenTeilen sind also nicht mehr vorhanden, im Grunde wurde halt vieles nur aufpoliert und der Next Gen-Zeit angepasst. Trotzdem absolute Spitze. Was mir jedoch besonders gut gefällt sind die unglaublichen Dimensionen. Groß, größer, unfassbar groß! Und damit kommen wir auch schon zur technichen Seite von „God of War 3“. Wenn ein Spiel solche riesigen Ausmaße nimmt, und glaubt mir, „God of War 3“ liegt wahrscheinlich immer noch ein Stück darüber, als ich es erkläre, denn dazu muss man es einfach selber gesehen haben.

Technisch ist das Spiel also eine absolute Meisterleistung auf der PlayStation 3. Haufenweise kommen Endgegner und Massenschlachten auf einen zu. Dazu eine, ich kann mich einfach immer nur wiederholen, atemberaubende Kulisse und alles läuft aller erste Sahne. Nach einigen Stunden des Zockens sind mir keine, wenn dann nur ganz seltene Ruckler aufgefallen, die den Spielfluss aber auf gar keinen Fall gefährden. Alle Orte sind riesengroß und detailreich gestaltet. Jeder Ort hat seine eigenen Eigenschaften und hat jedes Mal etwas anderes zu bieten. In die Stadt Olympia, den Tartarus, auf und sogar in Titanen wie Gaia und Kronos sowie das Labyrinth des Daedalus – bis direkt ins Schlafgemach der attraktiven Aphrodite.

Diese Aussicht!

Manchmal, so ist es uns jedenfalls passiert, möchte man dann einfach nur stehen bleiben und die unglaubliche Weitsicht genießen, das Spektakel der kilometerweit entfernten antiken Götterwelt überblicken und aufsaugen. Die bereits erwähnte Liebe zum Detail gibt es aber dennoch. Solche Anblicke zwingen Einen zum anhalten! Das Design der Gegner ist nämlich besonders abwechslungsreich und während man sich gegen die Massen an Gegnern zu wehren versucht, blickt man auch hier völlig begeistert auf die Feinde. Alles in allem ist es also die versprochende hochglanzpolierte Grafik, die alle erwartet haben. Wunderschöne Licht- und Spiegeleffekte im Wasser oder auf rutschigen Steinen, sind überall in God of War 3 zu sehen. Bei den ganzen wundervollen Anblicken ist es dann doch sehr ärgerlich, dass Kratos nur über eine feste Kameraeinstellung verfügt und man sich nicht mit dem rechten Analog-Stick, der wird hier zum Ausweichen benutzt, einen Ausschau verschaffen kann.

Doch bei God of War 3 glänzt nicht nur die wundervolle Grafik. Auch der Sound ist bombastisch und steht der Konkurrenz mit Sicherheit in nichts nach. Bei packenden Kampfszenen oder während ihr gerade spektakulär über die Weiten der antiken Welt klettert, wird das Spiel wundervoll durch ein dröhnendes Orchester und Chorgesänge untermalt. Gabs zwar teilweise auch schon im zweiten Teil, aber hier passt das halt einfach perfekt, wenn man gerade wie ein bekloppter auf den Rücken von Hades einhämmert und im Hintergrund die schallende Orchestermusik erklingt. Doch es geht nicht immer so krachend und donnernd zu Werke. An manchen Passagen erklingen auch leise und sanfte Lieder. Bestes Beispiel ist hier mit Sicherheit auch die Festung von Hades. Steht man gerade auf einer Ansicht oder auf einem Balkon, sieht man in der Ferne die Menschen vom Himmel fallen.

Der Himmel ist rot-dunkel gefärbt und während man durch die Hallen weitertapst, erklingt ein leises Todeslied. Das Wimmern der Toten, weinende Kinder, erklingen durch die Hallen. Das ist einfach packend und das muss man selber gespürt haben. Bei der Synchronisation hat sich Sony besonderes viel Mühe gegeben. Neben der deutschen Sprache gibt es hier nahezu jede andere erdenkliche Sprache, die man auswählen kann. Die Stimmen der verschiedenen Personen sind meist passend gewählt. In den Sequenzen, in denen gesprochen wird, sind zwar hin und wieder einige Hacken drin, aber im Großen und Ganzen nimmt man ihnen doch ab, dass dort Kratos gerade auf deutsch spricht. Habt ihr euch mit der wundervollen Grafik und dem pompösen Sound durch die Story von God of War 3 gekämpft und ist die finale Sequenz im Abspann ausgeblendet worden, dann habt ihr es geschafft.

Aber was nun? Ganz vorbei muss es noch nicht sein. Durch das Durchspielen schaltet ihr zum einen die letzte der vier Schwierigkeitsstufen frei, mit der ihr euch zum wiederholten Male stellen dürft, zum anderen wartet auch die Prüfung des Olymps auf euch. Dabei handelt es sich um eine nette Auswahl an missionsbasierten Minispielen, die sehr abwechslungsreich ausgefallen sind. Außerdem gibt es noch einige weitere Videos und Filmabschnitte, die ihr bestaunen könnt. Das war es dann aber auch endgültig mit God of War 3. Hat man auch die Zusatzmissionen absolviert steht man vor einem komplett fertig gespielten Spiel. Vielleicht doch schade, dass es keinen Online-Modus gibt, denn ob das mehrmaige Durchspielen der Story wirklich seinen Anreiz hat, das wage ich doch zu bezweifeln. Ebenso bezweifle ich eine Fortsetzung des gesamten Spiels. Dem Ende zur Folge, dürfte es das endgültig mit God of War gewesen sein. Wunder geschehen aber immer wieder…

Redaktion PlayCentral

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