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GTA 5: Open-World-Spaß in neuem Gewand

Mit GTA 5 hat sich Rockstar Games selbst übertroffen und einen grandiosen Titel erschaffen, in dem der Spieler genau das machen kann, wozu er Lust hat. Wer über die technischen Unzulänglichkeiten der PS3- und Xbox 360-Version nicht hinwegsehen kann, bekommt nun mit der „Next-Gen-Version“ einen grafisch überarbeiteten Ableger, samt neuen Inhalten und First-Person-Perspektive geboten, der beinahe alles richtig macht.

GTA früher & heute

Ich weiß noch, als ich früher das erste Mal GTA 1 gespielt habe. Damals (1997) wurde die Spielfigur aus der 2D-Vogelperspektive gesteuert und sah alles andere als realistisch aus, trotzdem gab es bereits beim ersten Teil, der wohl berühmtesten Open-World-Reihe, hitzige Diskussionen über den dort herrschenden Gewaltgrad. Schließlich konnten wir als Verbrecher nicht nur andere Passanten mit unserem Auto überfahren, sondern auch mit verschiedenen Waffen Amok laufen und wahllos andere Mitbürger erschießen. Bis heute hat sich wenig an solchen Diskussionen geändert, auch wenn viele Videospiele mittlerweile auf einer Stufe mit diversen Hollywood-Blockbustern stehen – okay, stehen sollten, weil sie genauso eine Form von Kunst darstellen.

Die Reihe spielte schon immer mit allerhand Tabuthemen und äußerte auf humorvolle, sarkastische und ironische Weise Kritik an der Gesellschaft, der Regierung und der Medienlandschaft der jeweiligen Zeit. Heute, über siebzehn Jahre später, laufen wir in der Ego-Sicht durch eine riesige und detaillierte Welt, die ihren Wurzeln treu geblieben ist, aber in grafischer Hinsicht einen gewaltigen Sprung hin gelegt hat.

Wunderschön & faszinierend

Wir brettern mit besorgniserregender Geschwindigkeit über einer Küstenstraße dem Sonnenuntergang entgegen, während im Radio „Carry On Wayward Son“ läuft und wir uns unweigerlich an die Serie „Supernatural“ erinnert fühlen. Doch wir sitzen nicht wie Sam und Dean in einem schwarzen Impala, sondern als Franklin in einem gestohlenen Polizeiwagen mit den Gesetzeshütern im Nacken.

Nach über einem Jahr Wartezeit dürfen nun auch endlich PlayStation 4- und Xbox One-Besitzer Los Santos und das Hinterland Blaine County erkunden. Wer nun mit erhobenem Zeigefinger wild demonstrierend herumwedelt und fest davon überzeugt ist, dass Remastered-Versionen eines Spiels ein Werk des Teufels sind, dem müssen wir freundlich aber bestimmt widersprechen.

Wir wollen natürlich nicht bestreiten, dass es solche Fälle gibt, doch GTA 5 ist tatsächlich eine der seltenen Ausnahmen. Noch immer mitten in der Verfolgungsjagd, schalten wir per Druck auf das Touchpad auf unserem PS4-Controller in die Ego-Perspektive und sehen plötzlich das gesamte Geschehen aus der Sicht von Franklin. Doch damit nicht genug, Rockstar Games wäre nicht Rockstar Games, wenn wir nicht auch die gesamte Innenansicht des Fahrzeuges zu sehen bekommen würden und zwar mit allerhand Details. Neben der Tachoanzeige erkennen wir sogar den aktuell gewählten Radiosender. Per Schulterblick überzeugen wir uns davon, dass die örtlichen Gesetzeshüter einen Polizeihelikopter angefordert haben und wir langsam aber sicher in Bedrängnis geraten.

Die eine oder andere Stunde haben wir zwar bereits auf der Xbox 360 und der PS3 in einem Auto verbracht, das Fahrgefühl aus der Ego-Sicht unterscheidet sich trotzdem sehr stark zu dem aus der Third-Person-Perspektive. Alleine durch die neue Sicht, fühlt sich das Fahren plötzlich gänzlich anders an, zudem fehlt uns schnell der Überblick.

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Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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