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GTA 5: Open-World-Spaß in neuem Gewand

Immersion: Mittendrin, statt nur dabei

Nun fühlen wir uns deutlich stärker in den Open-Titel hineinversetzt – Stichwort Immersion. Das Gefühl beschränkt sich aber nicht nur auf das Autofahren, sondern auf so gut wie alle Situationen, die wir in GTA 5 erleben. Zücken wir unser Smartphone, hält die entsprechende Spielfigur dieses nun wirklich vor sich in der Hand – auch beim Autofahren, was jedoch unter allen Umständen vermieden werden sollte. Leider erfahren wir erst nach einem kurzen Zwischenstopp am Straßenrand und einer eher ungeplanten Begegnung mit einem Baum, weshalb der Gesetzesgeber Mobiltelefone am Steuer verboten hat. Noch von dem Aufprall benebelt, versuchen wir unsere Lage einzuschätzen.

Der Motor lässt sich nicht mehr starten, die Windschutzscheibe trägt ihren Namen nun zu Unrecht und der beißende Rauch, der sich langsam ausbreitet, trägt ebenfalls zu der Entscheidung bei schnellstmöglich die Flucht zu Fuß anzutreten. Also schnappen wir unsere Schrottflinte, treten die Beifahrertüre ein und eröffnen das Feuer auf unsere Verfolger. Wischen wir kurz mit dem Finger über das Touchpad, wirft unser Charakter eine Granate, ohne dass wir diese zuvor umständlich auswählen müssen. Das erste Polizeiauto explodiert in einer beeindruckenden Explosion und demonstriert damit deutlich, dass sich Rockstar wirklich ins Zeug gelegt hat, um nicht bloß eine Portierung auf die beiden Current-Gen-Konsolen anzubieten.

Zwar haben wir uns bereits nach kurzer Zeit an die überarbeitete Grafik und die erweiterten Partikeleffekte, beispielshalber bei Explosionen, gewöhnt, der direkte Vergleich zwischen beiden Versionen spricht aber eine deutliche Sprache. Neben einer Auflösung von 1080p, bekommen wir den Titel zwar noch immer „nur“ in 30 Bildern die Sekunde präsentiert, dafür wurde das nervige Flimmern stark reduziert und viele Texturen wurden durch entsprechend hochauflösende ersetzt. Besonders bemerkbar macht sich das Grafiktuning beim Thema Vegetation, Gras und Bäume sind nun deutlich dichter, wodurch der Gesamteindruck schlicht realistischer wirkt. Zudem ist nicht nur der Verkehr auf den Straßen dichter geworden, auch die Tierpopulation wurde erhöht. Ihr solltet also aufpassen, dass euch nicht plötzlich ein Hirsch (mit überarbeitetem und deutlich realistischer wirkendem Fell) vor die Motorhaube rennt.

Wer bereits auf den Vorgängerkonsolen die farbenfrohen Korallenriffe, die hiesige Tierwelt und die verschiedenen Wracks der riesigen Unterwasserwelt erkundet hat, bekommt mit der „New-Gen-Version“ zu GTA 5 einen Grund sich erneut in seinen Taucheranzug zu zwängen und abzutauchen.

Als kleiner Tipp: Es gibt nun zudem neue Bewohner, die einen Trip hinab ins kühle Nass zu einem unvergleichbaren Erlebnis werden lassen.

Alte Missionen, neuer Spaß

Nachdem wir die Story von GTA 5 nach unserer Ankunft in Los Santos erst einmal zur Seite geschoben haben, um uns mit der neuen Perspektive und den neuen Eindrücken vertraut zu machen, erleben wir die Handlung rund um Michael, Franklin und Trevor. Okay, die Missionen sind alle noch dieselben, neue Aufgaben suchen wir hier vergebens und auch das Finale der überdurchschnittlich langen Singleplayer-Kampagne enttäuscht gegen Ende wieder ein wenig. Trotzdem spielen sich viele Missionen durch die neue Ego-Sicht zum Teil so, als ob wir ein neues Spiels vor uns hätten.

Dies liegt unter anderem daran, dass wir wie in einem Ego-Shooter per Kimme und Korn auf unsere Gegner schießen können, die Kamera allerdings, wenn wir es denn wollen, umschaltet, begeben wir uns beispielshalber in Deckung. Auch hier merkt man, dass man sich im Vorfeld Gedanken gemacht hat. In den Optionen können wir genauestens einstellen, wie wir durch die Spielwelt laufen wollen. Hier braucht es zwar ein wenig Zeit, bis wir unsere persönliche Einstellung gefunden haben, dafür bekommt allerdings auch jeder Spieler genau das Spielerlebnis, das er möchte.

Zu Erleben gibt es allerdings auch abseits der Story genug. Neben den unzähligen Nebenmissionen, die wir bereits kennen, haben sich neue gesellt. Besonders interessant, aber auch kurios ist die Möglichkeit sich mithilfe der überall in der Spielwelt verteilten Peyote-Kaktus-Pflanze in ein Tier zu verwandeln. So laufen wir mal als Huhn über den Mount Chiliad oder entleeren als Möwe unseren Darm über ahnungslosen Passanten. In jedem Fall eine geniale Idee, die uns eine ganz neue Sichtweise erlaubt und toll umgesetzt worden ist.

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Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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