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GTA 5: Rockstar hat für Next-Gen wohl heimlich transphobe Inhalte entfernt

GTA 5 ist vor wenigen Wochen auch für die dritte Konsolengeneration in Folge erschienen und hat damit seinen Legendenstatus weiter untermauert. Das Open-World-Abenteuer von Rockstar überzeugt auf PS5 und Xbox Series X|S unter anderem mit kürzeren Ladezeiten, verbesserter Grafik und neuen Optionen für den Rockstar Editor.

Inhaltlich gleichen sich die Versionen allerdings. Während es im Online-Modus ein paar neue Missionen gibt, spielt sich die Hauptstory von „GTA 5“ immer noch genauso wie 2013, als das Spiel in den Handel kam. Findige Spieler*innen haben jetzt aber doch ein paar kleinere Anpassungen bemerkt, die mit transphoben Inhalten im Spiel zu tun haben.

GTA 5: Rockstar hat für Next-Gen wohl heimlich transphobe Inhalte entferntGTA 5 im TEST: Das legendäre Meisterwerk überzeugt auf PS5 und Xbox Series X!

GTA 5 reagiert offenbar auf Vorwürfe

Interessant ist, dass Rockstar selbst zu der Thematik keine Stellung bezieht und die Änderungen auch nirgendwo erwähnt. Auf Reddit weist ein Post allerdings darauf hin, dass dem User hier ein Unterschied bei den Versionen aufgefallen ist.

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Dabei geht es um einen sehr kleinen Teil der Spielwelt, der den meisten sicherlich nicht aufgefallen wäre. Im Büro der Arcade hängt eine Reihe von Action-Figuren mit unterschiedlicher Thematik. Bisher gab es dort auch eine Version, in der die Figur Captain Spacetoy als Transgender dargestellt wird. GTA-typisch handelt es sich dabei natürlich um eine stark überzogene Darstellung. In der Next-Gen-Version wurde die Figur durch eine andere ersetzt.

Auch andere Bereiche des Spiels wurden in ähnlicher Weise verändert. Auf Twitter teilt Kirsty Cloud, ihres Zeichens Community Admin von Rockstar, weitere Änderungen.

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Was ist der Hintergrund der Änderungen?

Rockstar hat sich zu den Änderungen bisher nicht geäußert, über die Gründe dahinter kann also nur spekuliert werden. Tatsächlich sieht es aber so aus, als würde das Entwicklerstudio hier auf in der Vergangenheit gestellte Forderungen eingehen.

Das Thema Transphobie in „GTA 5“ ist nämlich nicht gänzlich neu. In einem Kommentar für Kotaku forderte Carolyn Petit schon letztes Jahr, dass Rockstar die Inhalte, die 2013 noch anders bewertet wurden als 2022, aus dem Spiel entfernen sollte.

Auch die britische Organisation Out Making Games die sich für die LGBTQ+-Community im Gaming einsetzt, veröffentlichte einen offenen Brief an Rockstar, in der die Mitglieder darlegten, weshalb gewisse Inhalte in ihrer ursprünglichen, unkommentierten Form nicht länger Teil des Spiels sein sollten.

Im Grunde geht es in beiden Fällen darum, dass Transpersonen in „GTA 5“ sehr eindimensional und klischeebehaftet dargestellt werden und das Gewalt gegen Transpersonen gefördert würde. Gerade da in den letzten Jahren ein starker Anstieg von Gewalt und Diskriminierung gegenüber Transpersonen verzeichnet wird, sollte ein Videospiel dem keine Bühne bieten.

Offenbar stimmt Rockstar dem stillschweigend zu und entfernte daher entsprechende Inhalte aus den Next-Gen-Versionen von „GTA 5“.

Jonas Herrmann

Kickt gerade Kickflips in OlliOlli World, kämpft sich durch Sifu und wartet auf Titanfall 3. Wurde noch nie im selben Raum wie Spider-Man gesehen.
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