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GTA 6: Mitarbeiter kritisieren Rockstars „rücksichtslose“ Anordnung, Sorge vor toxischen Crunch-Praktiken

Vor Kurzem wurde bekannt, dass Rockstar Games die eigenen Mitarbeiter innerhalb einer internen E-Mail für Anfang April zurück ins Büro für eine 5-Tage-Woche beordert hat. Aus Gründen der Produktivität und Sicherheit haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, die hybride Arbeitspolitik zu beenden.

Die Entscheidung folgt nach einer Reihe großer Leaks zu GTA 6. Jenn Kolbe, Head of Publishing, teilte Bloomberg mit, dass es „greifbare Vorteile“ bei der Arbeit vor Ort gibt.

Rockstar Games trifft auf Widerstand der eigenen Mitarbeiter

Diese Anordnung wurde nun von der Independent Worker’s Union of Great Britain (IWGB) und einer Reihe Mitglieder, die bei Rockstar beschäftigt sind, heftig kritisiert. Laut ihnen sei die Entscheidung, dass die Mitarbeiter zurück in die Büro kehren müssen, das neueste in einer Reihe von gebrochenen Versprechen.

Außerdem könne dieser Schritt zur Rückkehr ungesunder Arbeitspraktiken im Unternehmen führen!

Erst im vergangenen Jahr reichten gewerkschaftlich organisiert Rockstar-Mitarbeiter eine Petition mit 175 Unterschriften ein, in der sie auf einen obligatorischen Übergang zu einer Drei-Tage-Bürowoche weiterhin die Optionen für Fernarbeit forderten.

Daran wird deutlich, wie wichtig für viele Mitarbeiter bei Rockstar Games die flexible Arbeit von Zuhause ist. Viele bezeichneten die Homeoffice-Möglichkeit als ein „Rettungsanker“, der es erst ermöglichen würde, verschiedene Alltagssituation überhaupt organisiert zu bekommen.

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Viele Mitarbeiter konnten sich dadurch außerdem auch Wohnmöglichkeiten suchen, die nicht in unmittelbarer Umgebung ihres Arbeitsplatzes liegen. Nun hätte Rockstar ihnen diesen Rettungsanker einfach wieder weggenommen, ohne dabei einen zweiten Gedanken an die Mitarbeiter zu verlieren, die von den Änderungen am meisten betroffen sind.

„Nach so vielen gebrochenen Versprechen befürchten wir jetzt, dass das Management sogar den Weg für eine Rückkehr zu toxischen ‚Crunch‘-Praktiken ebnen könnte. Die oberste Führung muss ihre rücksichtslose Entscheidungsfindung überdenken und sich mit ihren Mitarbeitern auseinandersetzen, um eine Vereinbarung zu finden, die für alle funktioniert.“

Ein weiterer Mitarbeiter von Rockstar sagte:

„Wie üblich gab es null Absprache mit uns: den Personen, die von diesen Änderungen der Richtlinien am meisten betroffen sind. Eine meiner Sorgen ist, gezwungen zu sein, späte Stunden im Büro zu arbeiten, um den Kontakt mit globalen Teams aufrechtzuerhalten, während wir uns zuvor von zu Hause aus einloggen konnten, um an späten Meetings teilzunehmen. Das wird bedeuten, dass wir Zeit mit unseren Familien verpassen. Ich kenne auch Kollegen, die aufgrund von Gesundheitsproblemen nicht vollzeit im Büro arbeiten können und die jetzt in der Schwebe gelassen werden.“

Im Namen ihrer Kollegen sagte ein weiterer Mitarbeiter:

„Wir, das Personal, legen großen Wert auf die Spiele, die wir machen, und unsere Leidenschaft, Fähigkeiten und Talente sollten niemals von der Studioleitung als selbstverständlich angesehen werden. Es ist zusammen, durch Zusammenarbeit und ein gesundes Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben sowie eine gesunde Arbeitskultur, dass wir weiterhin einige der beliebtesten und spektakulärsten Spiele in unserer Branche machen.“

Zwar soll es in den vergangenen Jahren Fortschritte bei der Verringerung der einst so berüchtigten Crunch-Kultur im Unternehmen gegeben haben, aktuell scheint die Rückkehr zu dem damaligen System aber von vielen Mitarbeitern vermehrt befürchtet zu werden.

Außerdem wird von Mitarbeitern immer wieder betont, dass Rockstar Games in der Vergangenheit bereits mehrfach Versprechungen gebrochen hatte. Gleichzeitig seien Anfragen der Mitarbeiter nach grundlegenden Arbeitsbedingungen ignoriert worden:

„Mitarbeiter in der gesamten Branche haben es satt, dass Führungskräfte rücksichtslose und schädliche Entscheidungen treffen, und die Rockstar-Arbeiter zeigen uns den Anfang dessen, was kommen wird, wenn sie weiterhin ignoriert werden. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, unserer Gewerkschaft beizutreten und dafür zu sorgen, dass dies die gesunde und nachhaltige Spieleindustrie wird, von der wir wissen, dass sie es sein kann.“

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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