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H1Z1: Hat SOE gelogen? Fans wittern nun doch Pay-2-Win

H1Z1 ist erst seit wenigen Stunden via Steam verfügbar, da hagelt es schon von allen Seiten Kritik. Die Server sind nahezu unerreichbar, die meisten können sich nicht einmal einloggen und wenn das klappt, warten weitere Bugs auf die frühe Version. Neuester und vielleicht größter Aufreger ist allerdings das Feature der Airdrops.

Eines der besonderen Features des Free-2-Play-MMOs sind die Airdrops. Diese kann man über Airdrop-Tickets aktivieren, die man im Shop kaufen oder durch den Erwerb der teureren Spielversion erhalten kann. Sind diese genutzt worden, fliegt ein Flugzeug über den Server von H1Z1 und lässt dann an einer zufälligen Stelle im Umkreis des Spielers eine Kiste fallen. Durch laute Geräusche und visuellen Signalen kann man das Event von nahezu überall auf der Karte sehen und selbst zur Abwurfstelle laufen. Was daraus resultiert, ist eine PvP-Massenschlacht, in der entschieden wird, wer den Loot aufsammeln darf. Im schlimmsten Fall stirbt derjenige, der Geld für den Airdrop ausgegeben hat und bekommt dann nicht einmal etwas von der Kiste ab.

So weit, so gut. Allerdings war lange Zeit davon die Rede, dass man sich keinerlei Spielvorteile erkaufen können wird – dazu zählen starke Gegenstände wie Waffen oder die dazugehörige Munition. Mittlerweile scheint sich dieses Versprechen seitens Sony Online Entertainment allerdings in Luft aufgelöst zu haben. Einige glückliche Streamer konnten sich trotz der Schwierigkeiten einloggen und den Airdrop testen. Resultat? Die Kiste landete sehr nah bei ihnen und hatte mitunter die eben angesprochenen Waffen sowie Munition, Sprengsätze, einen großen Rucksack und Heilgegenstände bei sich. Die Zuschauer konnten und können ihren Augen nicht trauen und fühlen sich betrogen. Der Tonus auf Reddit ist, dass das Entwicklerstudio jetzt ja schon das Geld der Spieler hätte und nun nicht mehr über diesen Umstand schweigen müsste.

Ebenfalls auf Reddit hat sich der SOE-Präsident John Smedley zu diesem Thema geäußert. Er sagt, dass das zitierte Versprechen eine sehr alte Aussage wäre und man stets offen mit der Community gesprochen habe. Wer denken würde, dass dieses System Pay-2-Win sein, der soll sich das Spiel nicht kaufen – so Smedley. Er gesteht aber auch ein, dass das Feature noch überarbeitet werden muss. So plant das Team in den nächsten Tagen den Flug weiter zu verlangsamen, den Radius der Absturzstelle drastisch zu erhöhen und die Wahrscheinlichkeit des Waffendrops zu senken. Man befinde sich bekanntermaßen im Start des Early Access und müsse daher noch viel am Balancing schrauben. Ebenfalls bedenken muss man die Tatsache, dass momentan kaum Spieler Zugriff auf das MMO haben und man so einen viel leichteren Kampf um die Airdrops erhält – für eines der nächsten Updates ist außerdem geplant, die benötigte Anzahl der Spieler zu erhöhen, die auf einem Server sein müssen, damit der Airdrop aktiviert werden darf.

Eigene Meinung: Schwieriges Thema und ich persönlich kann nicht genau nachvollziehen, warum man nun doch Waffen in den Kisten des Airdrops braucht. Die meisten Kommentare der Community sagen klar, dass sie voll und ganz zufrieden wären, wenn nur diese möglicherweise spielentscheidenden Gegenstände nicht wären. Zwar wollte SOE mit Sicherheit niemanden belügen oder hinter das Licht führen, doch müssen sie sich gut überlegen, wie sie mit der Situation nun umgehen. Gerade im sensiblen Genre der Zombie-Survival-Titel kann ein kleiner Fehler das Vertrauen der Spieler schnell stark schädigen. Das hätte H1Z1 nicht verdient. Airdrops sollen als Event angesehen werden, die Spaß machen und für ein wenig Action sorgen – der Loot soll zwar Anreiz zum Kampf bieten, aber nicht darüber entscheiden, wer das beste Equipment auf dem Server besitzt.

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