Nachdem die letzten beiden Headsets, die wir für euch testen durften, sich preislich eher im gehobenen Gebiet aufgehalten haben, präsentieren wir euch mit dem Logitech G230 einen echten Knüller in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis. Für knapp 50 Euro bekommt man nämlich solide was auf die Ohren. Auch für Gespräche ist der Mittelschichtler von Logitech nicht gänzlich ungeeignet. Aber jetzt mal genug der wohlenden Worte: Unser Testbericht verrät euch, warum wir euch das Ding empfehlen können.
Das große Problem beim Hardware-Kauf: Nicht jeder hat die Taschen voller Geld, um sich das edelste Stück zu kaufen, das der Markt hergibt. Aber gerade im Mid-Preis-Bereich liegt der Teufel im Detail. Während man an teure Geräte auch hohe Anforderungen stellt, müssen Sparfüchse gehörig aufpassen. Im mittleren Segment gibt es nämlich irgendwie alles, von ganz toll bis ganz schlecht. Da lohnt es sich selbst oft nicht, auf bewährte Marken zu achten, da minimale Features über das Pro und das Kontra eines Produkts entscheiden. Aber genau auf diesen Bereich zielt Logitech mit dem G230 ab. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Stereo-Headset für Gamer, das mit fast allen Wassern gewaschen ist. Eine nette Abwechslung für unsere Hardware-Sektion, nachdem wir mit dem Razer Kraken 7.1 ein gutes und mit dem Turtle Beach Z300 ein ziemlich schlechtes Headset im hochpreisigen Bereich hatten. Wie immer weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass wir kein spezielles Hardware-Test-Equipment besitzen, um effektive Angaben über die Leistung zu machen. Diese entnehmt ihr daher bitte dem Datenblatt des Herstellers.
Garantie
- 3 Jahre eingeschränkte Hardwaregarantie
Systemvoraussetzungen
- Betriebssystem Windows® 8, Windows® 7, Mac® oder Linux®
- Headset- und Mikrofoneingänge
Inhalt
- Headset
- Bedienungsanleitung
Kopfhörer
- Lautsprecher: 40 mm
- Frequenzbereich: 20 Hz–20 kHz
- Impedanz: 32 Ohm
- Empfindlichkeit: 90 dB SPL/mW
Mikrofon
- Richtcharakteristik Mikrofon: Nierenförmig (gerichtet)
- Typ: Elektret-Kondensatormikrofon, Druckgradient
- Frequenzbereich: 50–20 kHz
- Empfindlichkeit: -40 dBV/Pa re: 0 dB = 1 Pa, 1 kHz
- Testbedingungen: 3,0 V, 2,2 kOhm
Das Mikrofon
Grundlegend ist das G230 für Spieler geeignet, die einfach nur Zocken und dabei via VoIP quatschen wollen. Dabei erwartet man natürlich eins: Die Qualität muss stimmen. Wichtig für uns ist, dass wir eben die Erwartungen daher nicht übermäßig ansetzen, wie wir es eben beim Turtle Beach Z300 gemacht haben. Ein Headset für 50 Euro ist eben kein Tool für Synchronsprecher, Let’s Player oder professionelle DJs. Wer sich hierfür interessiert, der muss eben damit leben, dass er ein Standard-Gerät in guter Verarbeitung und mit ausreichender Technik bekommt. Aber gehen wir mal ins Detail. Das G230 ist ein Analog-Headset, wird also via Klinkenstecker an den PC angeschlossen. Das macht weite Teile der Audio-Qualität von eurer Soundkarte abhängig. Da diese bei den meisten wohl On-Board sein wird, fällt Rauschunterdrückung und digitale Geräuschfilterung flach. Sprich: Man hört leider jeden Tastendruck sowie starke Rechnergeräusche. Wer hier mehr will, der sollte sich eine USB-Soundkarte mit dazuleisten. In Sachen Sprachqualität durchbricht Logitech zwar keine Schallmauer, aber der typische Gamerbedarf wird abgedeckt. Während des Zockens mit seinen Freunden oder Kollegen in Skype sowie Teamspeak quatschen, ist also problemlos möglich – eure Stimme wird sauber rübergebracht. Das Mikrofon selbst ist dank einer Gummiumhüllung flexibel und lässt sich zusätzlich in der Höhe verstellen. Ganz abnehmen kann man es nicht.
Der Sound
Die Ohrmuscheln sind selbst bei großen Köpfen umschließend und dämpfen Geräusche von außen etwas ab. Wenn also mal nichts aus den Membranen klingt, wird man nicht gleich schlagartig aus dem Geschehen gerissen. Und wenn es aus den Membranen schallt, dann klingt auch dies ordentlich. Wenn gleich es auch eine Prise mehr Bass hätte sein können. Musik hören während des Daddelns geht also klar, als echte Kopfhörer für Liebhaber der instrumentalen Klänge reicht es aber nicht aus. Dafür punktet das G230 im Tragekomfort. Selbst nach mehren Stunden spüren wir nur einen ganz leichten Druck, auch Schweißbildung hält sich in minimalen Grenzen. Die Ohrmuscheln sind flexibel und lassen sich fast komplett um die eigene Achse drehen. Damit passt sich das Headset wunderbar eurem Kopf an. Unterstützt wird der hohe Tragekomfort auch durch ein Polster unter dem Bügel, was das Headset zum einen direkt auf den Kopf fixiert und zum anderen für ein weiches Aufliegen sorgt. Außerdem ist das Teil ziemlich leicht, was dem Ganzen positiv zugutekommt. Wer sich also für das Logitech G230 entscheidet, kann problemlos in den nächsten Raid stürmen oder die digitale Schießbude besuchen.
Umfang und Verarbeitung
Auch der Umfang entspricht diesmal unseren Wünschen. Ein sehr langes Kabel kettet den Träger nicht fest an den Rechenknecht, die mitgelieferte Anleitung erklärt alles Nötige und Treiber braucht man ja in so einem Fall sowieso nicht. Was uns am meisten, positiv, verwunderte, ist die Verarbeitung des Geräts. Zwar ist auf den ersten Blick alles aus Plastik (die Ohrmuscheln sind mit einem angenehmen Stoff umzogen), aber der Tragebügel ist mit einer Aluminiumleiste verstärkt. Auch wenn unser Blick hier nicht der erfahrenste ist, konnten wir keine Sollbruchstellen erkennen. Ein paar kräftige Verbiegetests hat das G230 auf jeden Fall ohne Schaden überstanden. Als Standard-Komfort gibt es auch Regler für Lautstärke und einen Stummschalter für das Mikro.
In seinem schwarzroten Outfit kommt das G230 auch ganz modern daher und passt optisch zu jedem Gamer. Nicht zu verspielt und auch nicht zu lahm – aber eben auch das, was ein Zockerherz begehrt.
Fazit: Wir sind zufrieden
Auch wenn das Logitech G230 keine Wellen schlägt, ist das Headset für den alltäglichen Gebrauch sehr zu empfehlen und brilliert dabei mit seinen schlappen 47,99 Euro Kaufpreis (Amazon). Es ist ein Gerät für Gamer und kann eben auch für diesen Zweck wunderbar genutzt werden. Die Akustik ist super, der Klang wirkt satt und das Mikrofon macht seinen Job. Natürlich ist das G230 nicht für den professionellen Audio-Einsatz zu gebrauchen, was sich aber alleine schon mit dem Preis erklärt. Tragekomfort und Verarbeitungsqualität lassen nicht zu wünschen übrig. Allerdings sorgt die Verbindung via Klinker gerade bei On-Board Soundkarten für ein paar unschöne Nebeneffekte. Hier sollte eine USB- oder eine professionelle Soundkarte schon vorhanden sein, damit das Logitech G230 seine ganze Power entfalten kann.
Wer ein bisschen mehr möchte, nimmt mit dem knapp 20 Euro teureren Logitech G430 vorlieb. Optisch fast identisch punktet dieses noch mal durch 7.1-Klang, eine Steuersoftware und einer mitgelieferten USB-Soundkarte.