Was wäre Harry Potter ohne Quidditch? Längst ist das Spiel nicht mehr nur Teil der fantastischen Welt von Hogwarts. Inzwischen ist es auch in der Muggel-Welt eine etablierte Sportart, inklusive eigenem Weltverband. Dieser änderte nun den Namen des beliebten Sports – vornehmlich, um sich von der Autorin zu distanzieren.
Was ist passiert?
J.K. Rowlings Buchreihe um den Zauberlehrling hat seit der Veröffentlichung des ersten Buches „Harry Potter und der Stein der Weisen“ 1997 eine stetig wachsende und treue Fangemeinschaft. Doch die Autorin, die Vorbild für so viele Menschen ist, hat in der Vergangenheit einige Äußerungen von sich gegeben, die so manchen Anhänger*innen ordentlich gegen den Strich gehen.
Immer wieder fällt Rowling mit transphoben Sprüchen und Tweets auf; unterstützt öffentlich Anti-Trans Aktivistinnen und Aktivisten und behauptet Disney gegenüber, dass sich Familien wegen LGBTIQ-Cartoons „nicht länger sicher“ fühlten.
Grund genug für die International Quidditch Association (IQA) Quidditch in Quadball umzubenennen.
Aus Quidditch wird Quadball
Das bisher auch Muggel-Quidditch genannte Spiel orientierte sich ursprünglich stark an den Wettbewerben der magischen Welt von Harry, Hermine, Ron und Co. – natürlich ohne fliegende Besen und dem geflügelten Schnatz.
In der realen Welt ist der Lieblingssport der Magierinnen und Magier eine Mischung aus Handball, Rugby und Dodgeball. Die Spieler*innen haben simulierte Besen und einen Schnatz, in Form eines Tennisballs in einer Socke. Laut IQA gibt es mittlerweile etwa 600 Teams in 40 Ländern.
Im März 2022 beantragt, wurde die Namensänderung von Quidditch zu Quadball schließlich beschlossen. Der neue Name bezieht sich auf die Anzahl der Bälle, ebenso wie die Anzahl der verschiedenen Spielpositionen.
Doch die Transphobie der Potter-Schöpferin sei nicht der einzige Grund für die Entscheidung gewesen, wenngleich diese den Ausschlag gab. Wie die IQA selbst bemerkte, haben sich wohl auch die drei Hauptdarsteller*innen kritisch zu Rowlings Aussagen geäußert.
Zum einen solle die Sportart nicht mit Rowlings Statements in Verbindung gebracht werden, zum anderen fürchte man auch Lizenz-Streitigkeiten mit Warner Bros., da Quidditch ein urheberrechtlich geschützter Begriff ist. Andy Marmer, Vorsitzender des IQA-Komitees zur Namensänderung, zeigt sich jedoch optimistisch:
„Ich freue mich auf die Chancen, die wir hiermit bekommen, und das Potenzial für Quadball, weiter zu einem Eckpfeiler der organisierten Sportarten zu wachsen.“