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Hawkeye: Ein weiterer MCU-Volltreffer? – Ersteindruck

Im Laufe der Jahre spendierten die kreativen Köpfe von Marvel Studios all ihren Avengers-Helden eigene Solo-Abenteuer. Nun gut, fast allen, denn obwohl Hawkeye bereits seit Phase 1 des Marvel Cinematic Universe dabei ist, durfte er sich bisher noch nicht alleine beweisen. Dies ändert sich jedoch bald, denn morgen startet seine eigene Serie bei Disney Plus. Wir durften die ersten zwei Episoden bereits sehen und verraten euch nachfolgend unsere Eindrücke.

(K)eine besinnliche Weihnachtszeit

Weihnachten steht vor der Tür und diese besinnlichen Feiertage möchte Clint Barton alias Hawkeye im Kreise seiner Familie verbringen. Er freut sich bereits darauf, mit seinen Kindern verschiedene Leckereien zu backen, Geschenke einzupacken und seinem ansonsten so stressigen Superheldenalltag zumindest kurzzeitig entfliehen zu können. Die Situation scheint so ruhig zu sein, dass er sich diese kleine Auszeit erlauben kann.

Diese Pläne drohen jedoch nur wenige Tage vor Heiligabend über den Haufen geschmissen zu werden: Die Nachrichten berichten von einem Ereignis in New York, in das allem Anschein nach der Ronin verwickelt war. Sehr zu Clints Verwunderung, schließlich war er es, der unter diesem Alias die Unterwelt der Stadt nach den Ereignissen in „Avengers: Infinity War“ ordentlich aufgemischt hat. Widerwillig begibt sich unser Held auf Spurensuche.

Seine Ermittlungen führen ihn letztendlich zu einer jungen Frau namens Kate Bishop, die nicht nur ein großer Hawkeye-Fan ist, sondern sich Clints altes Kostüm geborgt hat. Allerdings hätte sie sich zuvor besser überlegen sollen, ob das eine gute Idee sein würde, denn inzwischen haben es gefährliche Leute auf sie abgesehen, die noch eine Rechnung mit dem echten Ronin offen haben. Ob das ungleiche Duo aus dieser Sache heile rauskommen wird?

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Hawkeye und Kate Bishop haben Ärger am Hals © Marvel Studios/ Disney

So viel sei an dieser Stelle zur Geschichte der neuen MCU-Serie verraten, die sich schön bodenständig anfühlt. Nach den letzten bildgewaltigen und teils überlebensgroßen Fantasy- und Science-Fiction-Spektakeln in „Shang-Chi“ oder auch „Eternals“ ist dieser geerdete Ansatz wieder angenehm erfrischend. Darüber hinaus präsentiert sich die weihnachtliche Geschichte auch sehr menschlich und bietet nachvollziehbare Themen.

Menschliches Drama

Der Avengers-Held wird beispielsweise immer wieder an die traumatischen vergangenen Erlebnisse erinnert, etwa den Verlust seiner besten Freundin Natasha Romanoff beziehungsweise Black Widow. Außerdem ist er auch körperlich mittlerweile nicht mehr ganz so leistungsfähig wie früher. Deshalb kommen ihm die Feiertage und die Möglichkeit, mit seiner Familie zu entspannen, gerade recht. Ein Wunsch, den sicherlich auch viele von uns nachvollziehen können.

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Clint Barton will eigentlich nur gemütlich Weihnachten feiern © Marvel Studios/ Disney

Seine Begleiterin erfährt derweil, dass ihre Mutter bald einen ernsten Schritt in ihrer neuen Beziehung vollziehen will, was für diverse familiäre Spannungen sorgt. Nicht zuletzt deshalb, da Kate den neuen Freund ihrer Mutter so überhaupt nicht leiden kann. Auch in dieses Drama können wir uns als Zuschauer hineinversetzen, obgleich die Serie diesem Handlungsstrang etwas zu viel Bildschirmzeit einräumt.

Generell ist die Verteilung der Screentime zwischen Clint und Kate alles andere als ausgeglichen. Obwohl die Show „Hawkeye“ heißt, kommen der Meisterbogenschütze und auch seine Familie noch ziemlich kurz. Stattdessen folgen wir primär seinem jungen Fan. Dies hilft zwar dabei, dass wir Kate gut kennenlernen, allerdings wirft dies auch die Frage auf, wer denn die eigentliche Hauptfigur der MCU-Serie ist.

Kate und Hawkeye mit Lucky © Marvel Studios/ Disney

Des Weiteren bekamen wir so von der bisher größten Stärke der ersten zwei Episoden noch etwas zu wenig zu sehen: Der Dynamik zwischen Clint und Kate. Diese ist nämlich ausgezeichnet gelungen, was vor allem an einer hervorragend aufgelegten Hailee Steinfeld liegt, die merklich Spaß dabei hat, den etwas übereifrigen Wildfang zum Leben zu erwecken. Jeremy Renners etwas mürrische Art in ihren gemeinsamen Szenen bildet hierzu einen schönen Kontrast.

Ein weiterer MCU-Volltreffer?

Haben Marvel Studios mit „Hawkeye“ also einen weiteren Volltreffer im Köcher? Noch nicht, doch das Potential für einen solchen ist vorhanden. Kate Bishop ist eine sympathische neue Figur, die in Kombination mit Clint Barton als Held wider Willen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen überaus gut funktioniert. Obwohl die Serie ihre ernsten Momente hat, kommt der Spaß dabei nicht zu kurz. Das liegt einmal daran, dass sich alles in Clint förmlich gegen dieses Abenteuer zu sträuben scheint und an Kates Talent, immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

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Wenn die Verantwortlichen es schaffen, in den vier übrigen Episoden eine bessere Balance zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und Figuren herzustellen, könnte uns hier eine tolle neue Marvel-Serie erwarten, deren Maßstab angenehm klein ausfällt. Und vielleicht hat sie sogar das Zeug dazu, beim einen oder anderen zu einem Teil der jährlichen Weihnachtstradition zu werden, doch das lässt sich natürlich noch nicht abschließend beurteilen.

„Hawkeye“ startet am 24. November 2021 exklusiv bei Disney Plus.

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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