Erinnert ihr euch an die Spielzeit von Hellblade: Senua’s Sacrifice? Die war nicht sonderlich lang und das hat auch einen Grund. Entwicklerstudio Ninja Studio hält nicht so viel von exorbitant langen Games. Aber liegen sie damit richtig?
Laut Ninja Theory gebe es einen „Platz für Spiele jeglicher Form und Größe“, was impliziert, dass auch kleinere Games wie die eigenen ihre Daseinsberechtigung haben.
Wollen wir wirklich kürzere Spiele?
Senua’s Saga: Hellblade 2 wird ähnlich wie der erste Teil nur digital verkauft. Und nicht nur das: das neue Hellblade wird genauso „kurz“ wie der erste Teil.
Das Spiel wird nicht als Vollpreistitel verkauft. Das Game soll rund 50 USD kosten, wobei es auch im Xbox Game Pass landet, und in puncto Spiellänge dürfen wir uns auf spannende 8 Stunden feinste Unterhaltung freuen.
Das liegt also rund 30 Euro unter dem Betrag eines postmodernen AAA-Spiels, die mittlerweile stolze 80 Euro kosten.
Doch es gibt da eine Gegenseite: Die Gegenseite findet, dass man für jeden Euro, den man ins Spiel investiert, so viel Spielzeit wie möglich erhalten sollte. Idealerweise eine Spielstunde pro Euro. Aber ist das die einzig richtige Denkweise?
Ich denke nicht. Schlussendlich darf jeder für sich selbst entscheiden, wie viel Geld wie viele Spielstunden wert sein sollten. Aber die Kritik an zu langen Videospielen erreicht uns bei PlayCentral.de immer häufiger.
Nicht selten sind die Spieler*innen genervt von zu langen, öden Spielpassagen, die sich wie ein Kaugummi ziehen. Häufig werden Games also künstlich in die Länge gestreckt, um eben mehr Spielstunden zu bieten, doch das hat für die hohe Kunst des Videospiels nicht immer einen Mehrwert. Die Games werden dadurch langweiliger, da sie mit irgendwelchen unsinnigen Collectibles oder repetitiven Quests vollgestopft werden.
Ninja Theory liebt kurze Spiele
Ninja Theory hat da hingegen eine eigene Sichtweise auf diese Dinge, die lieber auf eine runde Spielerfahrung bauen, als ihre Spiele künstlich in die Länge strecken zu wollen.
Laut Dom Matthews (via IGN) sei die Spielerschaft offen für kürzere Spiele und die Spielzeit von Hellblade 2 war eine beabsichtigte Entscheidung.
„Es geht also nicht wirklich darum, kürzere Erfahrungen zu machen. Ich denke, es ist… Es gibt eine Geschichte, die wir hier erzählen wollen, mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende, und was ist die richtige Form und Größe der Erfahrung, um diese Geschichte zu erzählen? Das ist also sozusagen der Ausgangspunkt.“
Warum ist kürzer manchmal besser? Ein kürzeres Spiel passe laut Matthews mehr zu der vorgesehenen Geschichte, die sie in ihrem Entwicklerstudio erzählen möchten und es ergab sich deshalb ganz natürlich als Teil der Entwicklung. Das könnte auch für andere Studios eintreffen, doch am Ende bleibt es eine studiointerne Entscheidung.
Der erste Teil Hellblade: Senua’s Sacrifice war ein voller Erfolg, der ebenfalls rund 8 Stunden lief. Matthews meint, dass sie damit bereits eine Audienz erreicht haben, die diese kürzeren Spiele zu schätzen wisse. Und die digitalen Stores sowie das alternative Preisangebot (ohne physische Kopien) würden helfen, dass die Industrie offen für jene Spiele aller Formen und Größen bleibe:
„Ich denke, dass die Zeit der Leute heutzutage sehr unter Druck steht, und ich denke, dass unsere Fans, wie wir von ihnen hören, ein kürzeres Spiel genießen, bei dem wir beabsichtigen, dass jeder Schritt dieser Reise sinnvoll ist. Es gibt ein Publikum, das kürzere Spiele will.“
Aber wie seht ihr das? Findet ihr, dass Matthews recht hat oder verfolgt ihr lieber die 1-Euro-für-Spielstunde-Politik? Schreibt es gern in die Kommentare und diskutiert mit uns.
Lest euch hier unseren Test zu Hellblade: Senua’s Sacrifice durch!