Wie jetzt in einem Interview bestätigt wurde, wird Ninja Theory schon bald die Kosten von Hellblade: Senua's Sacrifice einspielen. Dies geschehe demnach deutlich früher, als bisher angenommen.
Es gehört wohl mit zu den größten Überraschungen des Videospieljahres 2017: Hellblade: Senua's Sacrifice. Das Spiel aus dem Hause Ninja Theory handelt von der Protagonistin Senua, die sich auf eine Odyssee durch die nordische Mythologie begibt und dabei mit ihren größten Ängsten und ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
Erfolg durch Self-Publishing
Die Besonderheit des Spiels wird schnell deutlich, denn der Titel wurde in Zusammenarbeit mit erfahrenen Forschern der Psychologie und ähnlichen Bereichen entwickelt. Auch die Finanzierung war sehr besonders, denn während das Studio Ninja Theory in der Vergangenheit auf Publisher setzte, die sich um die Veröffentlichung des Spiels kümmerten, entschieden sie sich bei Hellblade für das eigenständige Publishing. Diese Herangehensweise ist mehr als unüblich, da ein gewisses finanzielles Risiko besteht, das wohl kaum ein Unternehmen stemmen kann.
Der Schritt war jedoch offenbar von Erfolg gekrönt, denn wie Tameem Antoniades, Chief Creative Director von Hellblade: Senua's Sacrifice, im Interview mit Venturebeat bestätigte, wären die Kosten des Titels schon bald wieder komplett eingespielt. Im ersten Moment klingt das überhaupt nicht positiv und nahezu erschreckend, doch wenn man bedenkt, dass das Spiel erst Anfang August erschienen ist und unter anderem aufgrund seiner Motion-Capture-Technologie und herausragenden Optik, eine Menge gekostet haben dürfte, ist dies durchaus als Erfolg zu bezeichnen. Auch die eigentlichen Pläne des Studios sahen laut Antoniades deutlich anders aus:
"Es verkaufte sich besser, als wir erwartet hätten. [..] Ich meine, dass es nahezu ausgeglichen ist oder in den nächsten Wochen ausgeglichen sein wird. Das müsste ich überprüfen. Wir erwarteten mit dem Spiel eine Kostendeckung nach sechs, acht, neun Monaten. Es schaut so aus, als wären innerhalb von drei Monaten die Kosten gedeckt und ein Gewinn eingespielt. Natürlich – da wir das Spiel selbst publishten – ist es das erste Mal, dass wir das ganze Geld zurück bekommen, was unglaublich ist. Diesmal besitzen wir die Marke. Es hat uns viele Türen und Möglichkeiten eröffnet, die wir bis zu diesem Punkt nicht hatten. Aus Sicht des Modells würde ich es als Erfolg bezeichnen."
Motivation für andere Studios
Wie Antoniades während des Interviews außerdem deutlich machte, würden die offiziellen Zahlen in der nächsten Zeit veröffentlicht werden. Nicht nur, damit den Fans ein Überblick über den Erfolg gegeben wird, sondern auch besonders, um anderen Entwicklerstudios Mut zu machen, dass ein Self-Publishing-Modell ebenfalls funktionieren könne. Aus Sicht von Ninja Theory ist es vielleicht die einzige Möglichkeit für mittelgroße Studios, auf Dauer zu überleben und nicht – wie viele andere Studios – einfach unterzugehen.
Auch in unserem Test fiel Hellblade: Senua's Sacrifice sehr positiv auf und erhielt eine sehr starke Wertung von 86. Den Test könnt ihr hier lesen.