Amazon arbeitet derzeit mit Hochdruck an einer Herr der Ringe-Serie nach J. R. R. Tolkiens Mittelerde-Romanen, die am 2. September 2022 mit der ersten von vielen weiteren geplanten Staffeln bei Prime Video an den Start geht. Die umfangreiche Buchvorlage des Fantasyautors hat zuvor schon der preisgekrönte Regisseur Peter Jackson in einer epischen Filmtrilogie erfolgreich umgesetzt (einschließlich der dazugehörigen „Der Hobbit“-Trilogie).
Mit beeindruckenden Bildern verzauberte Jackson damals die Zuschauer und nahm sie mit auf eine abenteuerliche und spannungsgeladene Geschichte aus Mittelerde – mit einem der wohl größten Gegenspieler der Filmgeschichte: Sauron. Mit wohlverdienten 17 Oscars wurde schließlich die Filmtrilogie aus den Jahren 2001 bis 2003 ausgezeichnet.
Peter Jackson sollte an der Amazon-Serie beteiligt werden
Knapp 20 Jahre später folgt nun eine erste Herr der Ringe-Serie, die erstmals die Vorgeschichte von Mittelerde mit der Entstehung der Ringe der Macht (so lautet auch der passende Titel der Serie) und dem Erstarken von Sauron erzählt. Als sich vor rund vier Jahren Amazon die Rechte an der Umsetzung in einem nie dagewesenen Bieterverfahren sichern konnte und mit der Produktion begann, sollte auch der renommierte Filmemacher Peter Jackson an der Produktion beteiligt werden. Er selbst hatte es in einem Interview von 2018 bestätigt. Doch was ist daraus geworden?
Nicht viel, meint jedenfalls Peter Jackson in einem jüngst gegeben Interview mit dem Hollywood Reporter. Zwar habe damals das Produktionsteam ihn und seinen Mitautor Fran Walsh angesprochen und auch versprochen, sie an dem Entstehungsprozess der Serie teilhaben zu lassen, doch daraus wurde wohl nichts.
„Sie versprachen, dass sie, sobald die ersten Drehbücher der Serie fertig seien, wir eine Kopie zur Vorlage erhielten. Das war jedoch das letzte Mal, dass ich etwas von ihnen gehört habe. Die Skripte kamen nie bei uns an“, meint Peter Jackson.
Er mache den Serienmachern aber keine Vorwürfe, wie es letztendlich gelaufen ist. Vielmehr wünsche er dem Team viel Erfolg mit der Serie, schließlich weiß er selbst, wie schwer es ist, eine so umfangreiche Vorlage wie Tolkiens Welt umzusetzen.
Warner untersagte eine Zusammenarbeit mit Peter Jackson
Inzwischen hat sich ein Sprecher von Amazon zur Sache Peter Jackson geäußert und meint, dass man sehr viel Respekt und Hochachtung für den Filmemacher habe, man aber die Kommunikation aus rechtlichen Gründen nicht weiter fortsetzen durfte. Schließlich habe die Serie mit den Filmen (außer inhaltlich) aus Produktionsgründen nichts gemein.
Die Filme gehören Warner Bros. Pictures, während die Rechte der Serie bei Amazon liegen. Das sei auch der Grund dafür, dass der damalige Warner-Chef sich gegen eine Beteiligung von Peter Jackson ausgesprochen habe. Dieser Bitte musste Amazon aus rechtlichen Gründen nachkommen.
Dennoch gibt ein wenigsten eine Überscheidung (neben den Charakteren natürlich): Fans dürfen sich auf den Original-Score der Film-Trilogie freuen: Amazon hat nämlich den Komponisten Howard Shore an Bord der HdR-Serie geholt, der für den Soundtrack der HdR-Filme mit drei Oscars prämiert wurde.
Erste Story-Details: Darum geht es in der Herr der Ringe-Serie
Die Prequel-Serie von den beiden Showrunnern und Produzenten John D. Payne und Patrick McKay ist während des Zweiten Zeitalters angesiedelt und spielt somit tausende Jahre vor den Ereignissen der Der Herr der Ringe-Trilogie.
Gezeigt wird die Entstehungsgeschichte von Mittelerde, in der Elben, Zauberer und Zwerge die Königreiche von Mittelerde besiedelten. Das Schmieden der Ringe der Macht, zu dem auch der schicksalsträchtige Ring gehört, der Aufstieg des dunklen Herrschers Sauron ebenso wie die epische Geschichte der Insel Númenor und die letzte Allianz von Elben und Menschen stehen im Zentrum der Serie.
Die Handlung folgt der jungen Elbin Galadriel, die gemeinsam mit Elrond einen wichtige Part in der Entstehungsgeschichte von Mittelerde übernimmt. Weitere bekannte Charaktere sind etwa der Zwergen-Anführer Durin IV von Kazhad-dum, besser bekannt als die berühmte Mine von Moria, sowie Isildur, ein Vorfahre Aragorns und späterer König von Gondor, der im Verlauf der Geschichte eine tragische Figur im Kampf gegen Sauron spielt.
Hinzu kommt Celebrimbor, der Ringschmied, der bereits aus dem Videospiel Mittelerde: Mordors Schatten bekannt sein dürfte.
Zur Einstimmung ist kürzlich ein neues Serien-Special erschienen, in dem die Hauptfiguren zu Wort kommen: