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High on Life: Rick and Morty-Schöpfer baut auf umstrittene KI

Am 13. Dezember kam mit High on Life ein Ego-Shooter der etwas anderen Sorte auf den Markt. Das Spiel lebt von seinem Humor aus der Feder von Justin Roiland.

Weltweit bekannt wurde er durch die Comedy-Zeichentrickserie Rick and Morty, die er zusammen mit Dan Harmon schreibt und produziert.

Gegenüber Sky News bestätigt Roiland, dass bei der Produktion von „High on Life“ eine künstliche Intelligenz zum Einsatz kam und erklärt, welches Potential er in AI-Art bei der Entwicklung von Computerspielen sehe.

Ist High on Life nur der Anfang und AI die Zukunft der Computerspielentwicklung?

Was für ein Timing! Während auf ArtStation Kreativschaffende vehement gegen den Einsatz von KI kämpfen, spricht sich Justin Roiland im Interview dafür aus.

High-on-Life-Screenshot-Reddit-von-Return-To-Fender
© Squanch Games, Screenshot von Return-To-Fender

Schon im Vorfeld wurde via Reddit spekuliert, ob es sich bei den Postern, die ingame zu finden sind, um von KI generierte Bilder handle. Roiland äußert sich nicht speziell zu den Posterbeispielen, erklärt jedoch, dass das Wort-zu-Bild-Programm Midjourney zur Abrundung des Spiels beigetragen hat:

„Dadurch fühlt sich die [Spiel]welt wie ein eigenartiges Alternativuniversum unserer Welt an. […] Und wir haben [KI] benutzt, um auf seltsame, lustige Ideen zu kommen.“

Auch bei einigen Charakterstimmen soll auf Artificial Intelligence zurückgegriffen worden sein. Der Creator und Synchronsprecher betont jedoch, dass der Großteil der verwendeten Kunstwerke von Hand gezeichnet wurden.

„Wenn man bedenkt, wie viel Arbeit in die Spieleentwicklung fließt, wird die Idee, dass künstliche Intelligenz einige schwere Aufgaben übernimmt, äußerst attraktiv“, schlussfolgert Sky News und möchte wissen: „Ist AI die Zukunft der Computerspielentwicklung?“

Roiland antwortet:

„Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber KI wird ein Werkzeug sein, das das Potenzial hat, die Erstellung von Inhalten unglaublich zugänglich zu machen“ […] Ich weiß nicht, wie viele Jahre wir davon entfernt sind, aber alles, was du sein musst, ist jemand mit großen Ideen.“

Der „Rick and Morty“-Schöpfer positioniert sich damit klar auf die Seite der Befürworter und Befürworterinnen von AI-Art und fokussiert sich auf ihre Vorteile, wie eine mögliche Arbeitsentlastung für das Team. Inwiefern diese Technologie aber beispielsweise Arbeitsplätze gefährden könnte, wird leider in dem Interview nicht thematisiert.

Die inklusive Vision lautet: Unabhängig von Mitteln und Fähigkeiten wird dank KI jeder und jede in der Lage sein, Ideen zu verwirklichen.

Ein genaueres Bild von „High in Life“ könnt ihr euch in diesem Artikel von Ben machen. Dort erfahrt ihr auch, wo ihr den quatschigen Shooter zocken könnt.

Und über KI-Kunst und ihre Folgen haben wir in diesem Special ausführlich berichtet.

Angelina Ekkert

Spieleforscherin, die regelmäßig in die Schuhe von stummen Heldinnen und Helden schlüpft, um die Welt zu retten. Das ist selbstverständlich Feldforschung für den angestrebten Doktor in Videogames. Immer auf der Suche nach Indieperlen, dem One Piece oder wertvollen Schriftstücken in Form von Visual Novels.
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