Das Thema Hogwarts Legacy erhitzt die Gemüter seit mehreren Monaten immer wieder. YouTube-Urgestein Erik „Gronkh“ Range traff vor wenigen Tagen in seinem Stream eine Aussage, deren Tragweite weit über seine Community hinausreichte.
Auf Twitter kassierte er dafür einen riesigen Shitstorm. Dazu hat er sich nun geäußert und seine Sicht der Dinge klargestellt. Wir haben euch seine Stellungnahme zusammengefasst.
Die Aussage: Gronkh sagt J. K. Rowling sei ihm „einfach egal“
Was wie eine einfache Aussage in seinem Stream startete, sollte eine enorme Debatte auf Twitter lostreten. Gronkh erzählte in einem Stream, dass ihm eine E-Mail geschickt wurde, in der der Absender versucht J. K. Rowling in ein gutes Licht zu rücken. Die Autorin der Harry Potter-Bücher hatte sich zuvor mehrfach öffentlich transfeindlich geäußert.
Jeder, für den dieses Thema neu ist, kann sich hier und hier weiterführende Informationen einholen.
Im Zuge dieser E-Mail sagte Gronkh, dass ihm die Autorin „einfach egal“ sei. Ein Clip aus diesem Stream wurde auf Twitter veröffentlicht und löst schließlich einen riesigen Shitstorm aus.
Der Shitstorm: Aussage spaltet Twitter-Community
Unterschiedlicher hätten die Reaktionen auf den geposteten Clip nicht sein können. Auf der einen Seite sammelten sich Unterstützer und Kollegen des Streamers, die sich hinter Erik stellten. Fans wiesen darauf hin, dass die Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Man solle sich den ganzen Teil des Streams ansehen.
Auf der anderen Seite wurde Gronkh von vielen als transfeindlich dargestellt. Mit seiner Reichweite dürfe er dem Spiel und der Autorin keine Plattform bieten. Die Idee zu einem Spendenstream wurde als „Ablasshandel“ abgetan.
Die Stellungnahme: Streamer reagiert auf Anschuldigungen
Direkt zu Beginn seines Streams sprach Gronkh das Thema an. Er wolle sich erklären, Missverständnisse aus dem Weg räumen. Er ging genauer auf die Vorwürfe ein, die im Diskurs des Öfteren aufgetaucht waren.
Gronkh gibt Fehler zu
Der 45-Jährige gesteht in dem Stream ein, dass seine Formulierung nicht gut gewählt war, da sie zu viel Interpretationsspielraum zugelassen habe. Er wollte aussagen, dass die Privatperson J. K. Rowling keine Rolle in seinem Leben spiele. Ihre Ansichten verurteile er trotzdem.
Für seine Zuschauer*innen, die seit Jahren seine Videos schauen, war wahrscheinlich klar, was er genau aussagen wollte. Schließlich weiß seine Community ganz genau, welche Gespräche es zu diesem Thema im Vorhinein bereits gab. Daher sei ihm der Kontext des Clips besonders wichtig.
„Kontext ist immer wichtig“
Viele haben nur besagten Ausschnitt gesehen. Was davor und danach im Stream besprochen wurde, ist erstmal nicht sichtbar. So hatte Gronkh mit seiner Community geklärt, dass sie „Hogwarts Legacy“ gerne bei ihm sehen würde. Gleichzeitig wollte er Spenden sammeln und Aufklärungsarbeit betreiben, um Transmenschen und Vereinigungen, die sich für diese einsetzen, zu unterstützen.
Dass der Charity-Aspekt des Streams als Ablasshandel oder Greenwashing abgetan wird, kann der Creator nicht verstehen.
„Ich bin überhaupt nicht das Opfer“
Gronkh ist zwar Ziel des Shitstorm gewesen, sieht sich aber nicht als Opfer dessen. Die Leidtragenden sind seiner Meinung nach Transmenschen.
„Die Leute, die sich wahrscheinlich für die Transcommunity einsetzen wollten, haben ihr leider einen Bärendienst erwiesen. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Idee da Traffic reinzuballern, auf diese Art und Weise nach hinten losgegangen ist. Das tut mir furchtbar leid, aber ich glaube, dass die Leute, die am meisten darunter leiden müssen, jetzt leider Transmenschen sind. Und das ist scheiße.“
Durch den riesigen Diskurs auf Twitter hat der Titel so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie Gronkh sie mit keinem Stream hätte generieren können. Schließlich berichteten etliche Nachrichtenseiten über den Vorfall.
Zudem ist das Thema so ausgeartet, dass es in einigen Kommentaren nicht mehr um die Sache an sich ging. Teilweise wurden völlig andere Themen behandelt.
Gronkh wünscht sich offenen aber ruhigen Diskurs
Gegen Ende seiner Stellungnahme äußerte Gronkh, dass er nichts gegen einen öffentlichen und ruhigen Diskurs zu diesem Thema hat. Er hätte sich allerdings gewünscht, dass der Urheber des Tweets ihn auf seine Aussage hingewiesen und nach einer Erklärung gefragt hätte. Stattdessen wurde eine Hetzjagd gestartet, die teilweise völlig unpassende Aspekte eines wichtigen Themas in den Vordergrund stellte.
Aufgrund der hitzig geführten Diskussion rund um dieses Thema, haben wir uns dazu entschlossen, den Kommentarbereich in diesem Fall zu schließen.