Hogwarts Legacy hat zwar nur indirekt mit der queer- und transfeindlichen Harry Potter-Autorin zu tun, aber sie profitiert trotzdem von den Einnahmen des Spiels. Die Entwickler*innen haben offenbar andere Ansichten als die Urheberin der Bücher und eine trans Person ins Spiel eingebaut – allerdings mit einem Namen, der bei vielen nicht gut ankommt.
Hogwarts Legacy: Trans Charakter sorgt für die nächste Kontroverse
Darum geht’s: Harry Potter-Autorin J.K. Rowling ist offen transfeindlich und queerfeindlich, außerdem beweist sie kein besonders sensibles Händchen, wenn es um Themen wie Rassismus, Sklaverei Antisemitismus und kulturelle Aneignung geht. Ganz im Gegenteil (mehr dazu könnt ihr unter anderem in diesem Podcast auf YouTube hören oder hier auf GamePro lesen).
Weil sie und ihre schädlichen Auswirkungen auf Politik, Menschen und Medien durch das Spiel mit finanziert werden, rufen viele zum Boykott auf. Entsprechende Kritik wollen die Entwickler*innen von „Hogwarts Legacy“ offenbar dadurch etwas abschwächen, dass es im Spiel eine trans Person gibt.
Das ist die trans Figur: In einer der Quests, die sich um die Kobolde drehen (die wiederum antisemitische Stereotypen reproduzieren), könnt ihr der Pub-Inhaberin Sirona Ryan begegnen.
Sie erklärt im Rahmen dieser Quest, dass es einigen Leuten schwergefallen sei, sie als Hexe zu akzeptieren – nicht aber dem befreundeten Goblin Lodgok:
„Hatte ihn ein paar Jahre nicht gesehen, als er vor einigen Monaten hier hereinkam. Aber er hat mich direkt erkannt. Was mehr ist, als ich über meine Klassenkamerad*innen sagen kann. Die haben ein bisschen gebraucht, um zu realisieren, dass ich eigentlich eine Hexe war und kein Zauberer.“
(via: GameRevolution)
Was ist das Problem? Es gibt mehrere. Zunächst wirkt der Name bemerkenswert unsensibel ausgewählt (was aber natürlich wiederum ganz gut zu der restlichen Namensgebung im Harry Potter-Universum passt, die immer wieder kritisiert wurde).
Der Hauptkritikpunkt ist der, dass der Name mit der männlichen Ansprache „Sir“ beginnt und mit dem männlichen Namen „Ryan“ endet. Das wäre an sich natürlich kein Problem, wirkt bei einer trans Frau aber dann doch ziemlich fehl am Platz. Erst recht mit den transfeindlichen Ausfällen der Autorin im Hinterkopf.
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint, wie es so schön heißt. Dementsprechend regt sich in den sozialen Medien viel Kritik an dem trans Charakter in Hogwarts Legacy, vor allem aber an der Namensgebung.
Außerdem: Tokenism. Auch wenn wir natürlich begrüßen, dass es endlich wenigstens einen trans Charakter in diesem Universum gibt, scheint es sich hierbei wohl um wenig mehr als um ein Feigenblatt zu handeln. Sirona Ryan dürfte als trans Person wohl vor allem als Versuch in Hogwarts Legacy sein, Kritiker*innen den Wind aus den Segeln zu nehmen.