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Mit Horizon Forbidden West: Burning Shores schickt Entwicklerstudio Guerrilla Games seine Protagonistin Aloy auf ein neues, spannendes Abenteuer. Darin verschlägt es sie ins einstige Los Angeles, das nur noch die Brennenden Küsten genannt wird und wo eine neue Gefahr auf unsere Heldin lauert.
Das Story-Bindeglied zu Horizon 3
Im neuen Gebiet angekommen, wird Aloy unsanft vom Himmel geholt. Doch ihre Bruchlandung hat auch eine gute Seite, denn sie trifft auf Kriegerin Seyka, die ihre eigene Mission verfolgt. Da sie im Laufe der Zeit bemerken, dass sich ihre Ziele überschneiden, beschließen sie, sich miteinander zu verbünden.
Die Story von „Burning Shores“ ist mit vier bis rund acht Stunden, abhängig von eurem Spielstil und Schwierigkeitsgrad, nicht gerade allzu umfangreich ausgefallen. Dafür hat die Geschichte keine Längen, sondern ein gutes Pacing (Erzähltempo) und kann mit einer guten Charakterentwicklung von Seyka und Aloy überzeugen. Der PS5-exklusive DLC fungiert zudem als Bindeglied zu „Horizon 3“.
Die Geschichte kann gerade wegen ihrer knackigen Länge überzeugen und bietet einen neuen, tieferen Einblick in Aloys Gefühlswelt.
Wenn ihr die Erweiterung nur für die Story-Kampagne spielen möchtet, dürfte deren Umfang womöglich nicht allzu überzeugend sein – auch wenn ihr für 100% circa 20 Stunden einplanen könnt. Doch der DLC hat natürlich noch mehr zu bieten, um euch an den DualSense Wireless-Controller zu fesseln.
Mehr altbekanntes, mit ein paar frischen Akzenten
Hierbei handelt es sich um einige frische Nebenmissionen, eine neue Waffe in Form des Phantomhandschuhs sowie weitere frische Ausrüstungsgegenstände (weitere Waffen, Outfits + Verbesserungen). Darüber hinaus wurden die aus „Horizon Forbidden West“ bekannten Skilltrees um neue Fähigkeiten erweitert, die es Aloy unter anderem erlauben, beim Gleiten zu schießen.
Des Weiteren kann unsere Nora-Kriegerin in „Burning Shores“ nun pink glühende Kristalle in einigen Konfrontationen zu ihrem Vorteil einsetzen. Diese explodieren kurz nach einem gezielten Treffer und werfen sowohl große als auch kleine Gegner aus der Bahn. Es ist eine schöne kleine Ergänzung, die sich gut in die Kämpfe einfügt und diese somit sogar noch ein kleines Stückchen taktischer macht.
Es ist mehr von dem, was ihr bereits aus dem Hauptspiel kennt und sollte es euch genau danach verlangen, werdet ihr mit der Erweiterung definitiv euren Spaß haben.
Natürlich gibt es auch wieder ein paar Bosskämpfe im DLC, doch deren Qualität ist eher schwankend. Die meisten sind weder inszenatorisch noch spielerisch wirkliche Highlights und tun sich deshalb nicht positiv hervor. Dafür entschädigt allerdings immerhin das Duell mit dem Endboss, das bildgewaltig inszeniert ist und von uns verlangt, nahezu alle Tricks in Aloys Arsenal geschickt auszuspielen – wirklich großartig!
Doch egal, ob ihr euch mit riesigen und/oder kleinen Maschinenwesen oder menschlichen Soldaten anlegt, die Kamera kommt leider nicht immer ganz mit. Es ist ein Problem, das bereits „Horizon Forbidden West“ hatte und das nun auch „Burning Shores“ plagt. Die Übersicht ging während unseres Tests öfter in all dem Trubel verloren und brachte uns zwischenzeitlich wirklich zum Verzweifeln.
Um hier in einem „Horizon 3“ etwas nachzubessern, könnten sich eventuell Hilfestellungen anbieten, etwa Pfeile, die wie in „God of War Ragnarök“ anzeigen, aus welcher Richtung ein Angriff erfolgen wird. Ein ähnliches System ist in Aloys neuestem Abenteuer zwar bereits enthalten, doch die „!“-Symbole sind ziemlich klein und gehen deshalb oft unter. Alternativ könnte hier auch eine Lock-on-Funktion helfen.
Das bisher schönste PlayStation 5-Spiel?
Weniger zu meckern haben wir hinsichtlich der Grafik des Spiels, denn diese sieht, wie ihr anhand unserer Screenshots erkennen könnt, wirklich hervorragend aus. Da der DLC PS5-exklusiv ist, wirkt im Gegensatz zum Cross-Gen-Hauptspiel alles noch einen Tick feiner. Die Texturen sind noch besser, genauso wie die (Gesichts)Animationen und die Beleuchtung.
Es ist vermutlich das bisher schönste Spiel, das ihr auf der PlayStation 5 erleben könnt.
Ganz rund lief „Burning Shores“ während unseres Tests allerdings nicht. Es gab immer wieder kleine Pop-ins und Texturnachlader, gerade wenn wir mit Seykas Boot oder unserer Flugmaschine unterwegs waren. Zudem mussten wir einmal rund eine Stunde Spielfortschritt löschen, weil ein Event nicht getriggert wurde. Ein paar Fehler sind also noch enthalten, doch Guerrilla Games arbeiten bereits fleißig an Patches.
Darüber hinaus ist auch der Soundtrack einmal mehr über alle Zweifel erhaben, der die Kämpfe ebenso gekonnt untermalt wie die emotional packenden Momente der Story. Hinzukommt eine wunderbar atmosphärische Klangkulisse, während wir durch das neue Gebiet laufen. Einzig die Abmischung war nicht immer gelungen, denn teilweise gingen die Dialoge merklich unter.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Guerrilla und Sony mit „Horizon Forbidden West: Burning Shores“ eher auf Nummer sicher gegangen sind. Die bekannte Formel wird um neue kleine Facetten ergänzt, die sich sehr schön ins große Ganze einfügen. Angesichts des gebotenen Umfangs erhaltet ihr hier ein faires Paket, das sich insbesondere Fans der Franchise keinesfalls entgehen lassen sollten.