Inhaltsverzeichnis
Über mehrere Jahre gab es für viele Liebhaber*innen von Film und Fernsehen nur ein Thema: Game of Thrones. Der Plot wurde Zuhause und auf Arbeit rege diskutiert, Merchandise säumte die Tische, Kinder wurden nach Charakteren aus dem Fantasyepos benannt und viele wurden nicht müde, ihren Freundeskreis unentwegt mit dem Thema zu drangsalieren.
Dann kam die finale Staffel und die Begeisterung ebbte nicht nur ab, sie wurde beinahe komplett erstickt. Bis heute, über drei Jahre nach der letzten Folge, spricht noch immer kaum jemand über GoT und dafür gibt es einen einfachen Grund: Eine Serie wie die Adaption von George R. R. Martins Werken lebt von ihren Auflösungen und die waren zum Ende hin … schlecht.
Nichtsdestoweniger ist die Vorfreude auf die Prequelserie House of the Dragon bei vielen ehemaligen und noch immer standhaften Fans sehr groß. Die ersten Trailer sehen fantastisch aus, die Schauspielriege kann sich sehen lassen und die Prämisse ist äußerst vielversprechend. Kommt also endlich die Rehabilitation für das einst hochgelobte Fantasyspektakel?
Wir durften uns die ersten sechs der insgesamt zehn Folgen der ersten Staffel bereits ansehen und verraten euch hier, was ihr zu erwarten habt und wie gut das Werk von Serienschöpfer Ryan J. Condal wirklich ist. Außerdem erfahrt ihr hier, wann „House of the Dragon“ startet, wo ihr die Serie sehen könnt und wer in dem Werk mitspielt.
Streaming: Wo kann ich House of the Dragon in Deutschland gucken?
In den USA läuft die Prequelserie wie gewohnt auf dem Muttersender HBO, der das Fantasywerk auch produzieren ließ. Dort wird die erste Folge der ersten Staffel ab dem 21. August 2022 zur Verfügung stehen und geneigte Zuschauer*innen erneut in das Spiel um den Eisernen Thron reinziehen.
Wann startet House of the Dragon? In Deutschland, wo HBO keinen eigenen Streamingdienst hat, wird „House of the Dragon“ genau wie „Game of Thrones“ auf Sky Ticket ausgestrahlt werden, das mittlerweile jedoch WOW heißt. Der Serienepos startet dort am 22. August 2022 und zwar um genau 3:00 Uhr morgens. Die Serie wird auf deutsch sowie in der englischen Originalfassung zur Verfügung stehen.
Solltet ihr kein Abonnement bei WOW besitzen, könnt ihr diesen Umstand natürlich noch schnell ausgleichen. Die ersten sechs Monate kosten monatlich 7,99 Euro und das Abo kann jederzeit gekündigt werden. Nach diesen sechs Monaten steigen die monatlichen Kosten auf 9,99 Euro an. Alle weiteren relevanten Infos findet ihr auf der Homepage von WOW.
Story: Wovon handelt House of the Dragon?
Bei „House of the Dragon“ handelt es sich um ein Spin-off, das 200 Jahre vor den Ereignissen in „Game of Thrones“ spielt. Zu diesem Zeitpunkt sind noch immer die berüchtigten Targaryens an der Macht, die ihre Herrschaft mit der zerstörerischen Kraft ihrer Drachen sichern. Doch die Saat des Untergangs wird in dieser schweren Zeit gesät.
Denn die Prequelserie beschäftigt sich mit dem sogenannten Erbfolgekrieg, der in Martins Epos später als Tanz der Drachen in die Geschichtsbücher einging und den allmählichen Untergang des Hauses eingeleitet hat. Da der alte König keinen Erben hatte, wird ein Targaryen mit Anspruch auf den Thron als Nachfolger gewählt, doch diese Entscheidung hat weitreichende Folgen.
Andere adelige Targaryens sind nicht einfach so bereit, auf die verlockende Macht zu verzichten und selbst jene, die eigentlich gar nicht am Spiel um den Thron teilnehmen können, versuchen ihr Glück und arbeiten mit List und Tücke daran, den neuen König zu stürzen und ihre eigenen Vorstellungen von dem Königreich umzusetzen.
All dies beginnt damit, dass der große Rat von Jaehaerys Targaryen in Harrenhal den Enkel des Königs, Viserys I. Targaryen, zum Nachfolger ernennt. Dies verärgert unter anderen dessen Cousine Rhaenys, die Tochter von Jaehaerys‘ erstgeborenem Sohn, die meint, einen größeren Anspruch auf den Thron zu haben.
Cast: Wer spielt in House of the Dragon mit?
Die neue Prequelserie wartet mit einem interessanten und äußerst vielversprechenden Cast auf. Hier erfahrt ihr, wer der König von Westeros ist und wer ihm den Thron streitig machen will. Wer sind die Hauptdarsteller*innen in dem Got-Spin-off und welche Charaktere solltet ihr bei eurer Sichtung besonders aufmerksam im Blick behalten?
- Prinzessin Rhaenyra Targaryen: Das erstgeborene Kind des Königs ist von valyrischem Blut und eine geborene Drachenreiterin, doch sie ist kein Mann und damit wird sie im Spiel um den Thron unterschätzt. Gespielt wird sie von der noch recht unbekannten Emma D’Arcy, die Kritiker*innen jedoch schon in anderen Serien von sich überzeugen konnte.
- Prinz Daemon Targaryen: Der jüngere Bruder des Königs und ein exzellenter Krieger sowie Drachenreiter, dessen mentaler Zustand jedoch zu wünschen übrig lässt. Er wird von Publikumsliebling Matt Smith verkörpert, der vor allen Dingen als elfter Doktor in Doctor Who zu großer Anerkennung gefunden hat.
- König Viserys I. Targaryen: Wurde von den Lords von Westeros zum Nachfolger des alten Königs ernannt. Gilt als warmherziger, gütiger und anständiger König, der jedoch selbst Probleme damit hat, einen Erben hervorzubringen. Der König wird von Paddy Considine gespielt, einer bekannten Größe im Indiefilm.
- Prinzessin Rhaenys Velaryon: Drachenreiterin und Frau von Lord Corlys Velaryon und bekannt als Königin, die es nie gab. Fühlt sich vom Großen Rat hintergangen und ist überzeugt davon, einen größeren Anspruch auf den Thron zu haben als ihr Cousin Viserys. Gespielt wird sie von Eve Best, bekannt durch die Rolle der Dr. O’Hara in der Serie Nurse Jackie.
- Otto Hohenturm: Rhys Ifans, ein mehrfach ausgezeichneter britischer Schauspieler, spielt in „House of Dragon“ die Hand des Königs, ein treuer und loyaler Gefolgsmann des Königs, der in Prinz Daemon die größte Bedrohung für das Königreich sieht.
- Ser Kriston Kraut: Der Sohn des Verwalters des Lords von Blackhaven. Er hat keinen Anspruch auf Land oder Titel, ist jedoch ein fähiger Schwertkämpfer, dem Ehre sehr wichtig ist. Fabien Frankel, ein noch recht unbekannter Schauspieler, schlüpft in die Rolle dieses Vertrauten der Prinzessin Rhaenyra.
- Mysaria: Eine Sklavin, die schon so oft verkauft und weitergegeben wurde, dass sie sich kaum noch an ihre Herkunft erinnert. Sie hätte an ihrem Schicksal zerbrechen können, wurde stattdessen aber die Verbündete von Prinz Daemon. Verkörpert wird sie von Sonoya Mizuno, eine britisch-japanische Schauspielerin, Tänzerin und Model.
Serienkritik: Wie gut ist House of the Dragon wirklich?
Wie schon erwähnt durften wir uns die ersten sechs der insgesamt zehn Folgen ansehen, mit denen die erste Staffel aufwartet. Dabei fiel uns sofort auf, dass die Prequelserie in allen Aspekten die gleiche Luft atmet wie die Mutterserie, sowohl optisch als auch in Sachen Erzählstil, Wendungen, Atmosphäre und Schauspielleistung.
„House of the Dragon“ erinnert stark an das Gefühl, das sich schon in der ersten Staffel von GoT breit gemacht hat. Der spannende Plot und die liebevoll ausgearbeiteten Figuren wecken schnell den Wunsch, wissen zu wollen, wie es weitergeht, während die gut inszenierten Einzelszenen und die cleveren Dialoge auch im Moment gefallen.
Der größte Unterschied zwischen dem Original und diesem Spin-off ist aber das Tempo, denn „House of the Dragon“ hat es ziemlich eilig, dort anzusetzen, wo uns das Finale von „Game of Thrones“ zurückgelassen hat. Es wird also bereits sehr schnell extrem heikel und der Fantasyanteil ist naturgemäß von Anfang an sehr hoch.
Es gibt deutlich mehr Wendungen und Zeitsprünge als in der Mutterserie und manch eine Szene wirkt etwas zu überhastet. Die Qualität bleibt jedoch in allen Bereichen durchgehend hoch und es kann nicht behauptet werden, dass sich die Schöpfer*innen dieses Werks größere oder überhaupt erwähnenswerte Schnitzer erlaubt haben.
Am Ende des Tages bedeutet all dies aber natürlich nur wenig, denn genau wie GoT hängt auch in HotD alles davon ab, wie die einzelnen Handlungsstränge am Ende zusammenlaufen und wie gut beziehungsweise nachvollziehbar sich Story und Figuren entwickeln. Die Sterne stehen jedoch gut, dass die erste Staffel das alte GoT-Fieber wieder auslöst, selbst, wenn wir jetzt natürlich etwas vorsichtiger mit unserer Begeisterung sind.