Die EU-Bürger haben über die mögliche Abschaffung der Zeitumstellung abgestimmt – mit einem klaren Ergebnis. Laut EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wird nun ein Gesetzesvorschlag zur Abschaffung des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit vorgelegt. Ein wenig dürfte die endgültige Entscheidung der EU-Staaten sowie des EU-Parlaments aber noch dauern.
Update vom 05. März 2019
Nach wie vor ist unklar, wann das Ende der Zeitumstellung tatsächlich in die Tat umgesetzt wird. Während die Kommission für das Jahr 2019 plädiert, setzt sich das Parlament für das Jahr 2020 ein. Der Verkehrsausschuss hingegen präferiert das Jahr 2021.
Probleme gibt es bei der bislang fehlenden Abstimmung zwischen den EU-Staaten. Denn jedes Land kann für sich entscheiden, in welcher Zeitzone es dauerhaft bleibt. Ein denkbares Szenario wäre also beispielshalber, dass sich Deutschland und Österreich jeweils unterschiedlich entscheiden, wodurch beide Länder letztendlich in unterschiedlichen Zeitzonen liegen würde – sicherlich kein Ergebnis, das sonderlich großen Anklang bei der Bevölkerung finden dürfte.
Laut Dieter-Lebrecht Koch von der CDU brauchen die Mitgliedsstaaten für eine Abstimmung und die anschließende Umsetzung mehr Zeit. Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese ist da anderer Meinung und hält zwei Jahre für eine zu lange Zeitspanne.
„Die Mitgliedsstaaten müssen sich absprechen, damit es kein Chaos gibt. Aber: Dafür braucht man keine zwei Jahre – da reicht ein halbes Jahr."
Eine finale Abstimmung wird es voraussichtlich Ende März durch das Europaparlament geben.
„Im März oder April geht es direkt zur Abstimmung ins Plenum, damit das Parlament noch vor den Wahlen die erste Lesung schließen kann. Im Herbst können dann die Trilogverhandlungen beginnen. Das ist ein Dreier-Treffen zwischen der Europäischen Kommission, dem Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament“, erklärt der Grünen-Politiker Michael Cramer.
Originalmeldung vom 31. August 2018
Zwar ist PlayNation.de eine Gaming- und Entertainment-Plattform, doch hin und wieder lösen wir uns ein wenig von unserer Kernkompetenz und berichten über andere Themen, die unsere Leser, und uns selbst, ebenfalls interessieren. Erst vor kurzem haben wir über die europaweite Umfrage berichtet, ob der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit beibehalten werden soll.
Die Umfrage startete bereits am 04. April dieses Jahres und wurde in den ersten drei Tagen von mehr als drei Millionen EU-Einwohnern ausgefüllt. Erfragt wurde unter anderem eure persönliche Einstellung zum Wechsel und welchen Modus ihr beibehalten möchtet – im Falle, dass der Wechsel tatsächlich abgeschafft wird.
Zeitumstellung abschaffen: "Das werden wir heute beschließen."
Mittlerweile ist die Umfrage beendet: Insgesamt haben sich 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer dafür ausgesprochen, die Zeitumstellung aufzugeben. Sonderlich groß war die Beteiligung der EU-Bürger aber nicht, schließlich leben in der Europäischen Union mehr als 512 Millionen Menschen. Es haben also lediglich 0,89 Prozent der EU-Bürger an der Umfrage teilgenommen. Alleine drei Millionen der Teilnehmer stammen aus der Bundesrepublik. Hier liegt die Beteiligung immerhin bei 3,79 Prozent.
Offensichtlich soll die Zeitumstellung nun tatsächlich abgeschafft werden, wie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker heute mitgeteilte: "Das werden wir heute beschließen. […] Die Menschen wollen das, wir machen das", erklärte Juncker im ZDF-"Morgenmagazin". Auch die Kanzlerin Angela Merkel hat sich nun für die Abschaffung des halbjährlichen Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit ausgesprochen: "Ich hätte dafür eine sehr hohe Priorität."
Bis ein klares Ergebnis vorliegt, kann es aber noch ein wenig dauern. Denn wenn die Kommission einen Gesetzesvorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorlegt, müssen die EU-Staaten sowie das EU-Parlament diesem erst noch zustimmen. Die Entscheidung könnte entsprechend im kommenden Jahr fallen. Dann würden wir im Jahr 2020 oder 2021 keine Zeitumstellung mehr haben, die unsere innere Uhr völlig durcheinanderbringt.