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JBL Quantum 600 im Test: Kabelloser Klanggigant

Die Traditionsmarke JBL stellt bereits seit 1946 Lautsprecher und Kopfhörer für den Heim- sowie Studiobereich her. Seit geraumer Zeit ist die amerikanische Soundschmiede mit der Quantum-Reihe auch im lukrativen Markt der Gaming-Headsets aktiv. Grund genug, uns näher mit den Modellen zu beschäftigen. Was das im Midprice-Segment angesiedelte JBL Quantum 600 in Punkto Ausstattung, Verarbeitung und Soundqualität für knapp 150 Euro Listenpreis aufbietet, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

JBL Quantum 600: Der Anschluss-Allrounder

JBL Quantum 600 im Test: Kabelloser Klanggigant
© Ulrich Wimmeroth

Grundsätzlich ist das Quantum 600 als Wireless-Headset konzipiert und stellt mittels beiliegendem USB-Dongle eine gängige Verbindung mittels 2,4 Ghz-Band mit PC und PS4 sowie PS5 her. Möchtet ihr die Ohrenschmeichler an einem Smartphone, einer Xbox, direkt an einem PlayStation-Controller oder einer Nintendo Switch nutzen, verwendet ihr das ebenfalls im Lieferumfang enthaltene 3,5mm Standard-Klinkenkabel. Eine Ausgabe von DTS headphone:X v2.0 sowie Surround-Sound ist dann allerdings nicht möglich, für diese klanglichen Verbesserungen braucht es schon die Wireless-Verbindung. 

Schön: An dem Kabel mit Klinkenstecker befinden sich zusätzliche Bedienelemente und ihr könnt separat die Hauptlautstärke bestimmen sowie mit einem etwas fummeligen Schieberegler das Mikrofon stumm schalten. Die Inbetriebnahme erweist sich als denkbar simpel und in weniger als zehn Minuten nutzt ihr das Quantum 600 an dem Gerät eurer Wahl. Und da ist schon die Zeit für das sorgfältige Auspacken mit eingerechnet. Sowohl am PC, als auch PS4 und PS5 erfolgt die Erkennung und der Aufbau der Funkverbindung reibungslos und dem Einsatz in eurem Lieblingsspiel steht nichts im Wege.

Übrigens sind das Klinkenkabel und das USB-C zu USB-A-Ladekabel ausreichend dimensioniert, mit einer hochwertigen Stoffummantelung bezogen und mit einer schwarzen sowie leuchtend orangen Farbkodierung versehen, damit ihr immer wisst, welcher Stecker in das Headset und welcher in das Ausgabegerät gehört.

JBL Quantum 600: Komfort und Qualität

JBL Quantum 600 im Test: Kabelloser Klanggigant
© JBL

Wie bei amerikanischen Firmen meist üblich, besteht das gesamte Headset aus Plastikmaterialien. Was auf den ersten Blick etwas billig erscheint, wirkt sich aber im täglichen Gebrauch keineswegs negativ aus. Auch wenn wir durchaus ein Stahlgestell im Kopfband und massive Ohrmuschelgelenke zu schätzen wissen, das Quantum 600 bringt eben aus Gründen der Materialwahl nur knapp 350 Gramm auf die Waage und ihr spürt auch nach ausgedehnten Spielsessions keine unangenehme Last auf eurem Kopf. 

Dazu erweist sich das Headset als enorm verwindungsstabil und flexibel, die Ohrmuscheln lassen sich für den einfacheren Transport oder bei einer Spielpause, wenn ihr die Hörer um den Hals legt, um 90 Grad eindrehen und die schmeichelweichen Ohr- sowie Kopfbandpolster sorgen für einen hohen Tragekomfort. Ein paar dezente optische Schmankerl kann das JBL auch vorweisen: An den Außenseiten der Ohrmuscheln leuchtet der JBL-Schriftzug auf Wunsch in einer RGB-Beleuchtung auf und im vorderen Bereich des Boom-Mikros zeigt eine LED an, ob eure Stimme gerade übertragen wird oder ihr das Mic gemutet habt. Die optionalen Leucht-Akzente gefallen uns ausgesprochen gut und heben damit die unserer Meinung nach sowieso bereits sehr gute optische Gesamtwertigkeit des Headsets ein gutes Stück an.

JBL Quantum 600: Bedienelemente und Mikrofon

JBL Quantum 600 im Test: Kabelloser Klanggigant
© JBL

So einfach das Anschließen auch ist, für die blinde Bedienung der Elemente braucht es schon ein wenig Eingewöhnungszeit. Die linke Ohrmuschel ist geradezu mit Drucktasten und Schiebereglern, teilweise auch mit Doppelbelegung, übersät. Ihr schaltet hier das Headset ein und aus, bestimmt die Lautstärke, schaltet das Mikrofon stumm, reguliert das Verhältnis zwischen Chat- und Game-Lautstärke und bestimmt, ob die RGB-Beleuchtung erstrahlt.

Ein kleiner Tipp: Wenn ihr auch auf die gut 14 Stunden Laufzeit der Akkus kommen wollt, die der Hersteller verspricht, solltet ihr auf die optionale Beleuchtung verzichten, sonst knabbert der zusätzliche Stromverbrauch ordentlich an der Spielzeit. Die Ladezeit für einen vollen Akku beträgt immerhin rund zwei Stunden, in denen ihr zumindest Wireless auf das Hörvergnügen verzichtet. Ein Anschluss über Kabel ist aber auch während des Ladevorgangs möglich. 

JBL Quantum 600 im Test: Kabelloser Klanggigant
© JBL

Sehr gute Klangqualität liefert das sprachfokussierte, unidirektionale, Boom-Mikrofon, welches ihr mittels Flip-to-Mute mit einem kurzen Handgriff ein- und ausschaltet. Dazu wird einfach der Bügel nach oben respektive unten geklappt, was mit einem gut hörbaren Klicken quittiert wird. Sollte euch der Begriff „Boom“ nicht geläufig sein, dabei handelt es sich um eine Bezeichnung aus dem Filmbereich für ein Richtmikrofon, welches an einem Arm befestigt ist. Das klingt jetzt fürchterlich nüchtern, bedeutet in der Gaming-Praxis aber, dass eure Stimme klar und deutlich von euren Mitspielern gehört wird und auch nicht im klanglichen Stahlgewitter eines Shooters gnadenlos untergeht oder verzerrt klingt.

JBL Quantum 600: Sound is Survival

JBL Quantum 600 im Test: Kabelloser Klanggigant
© Ulrich Wimmeroth

Wenn ihr das erste Mal den Karton öffnet, werdet ihr schon plakativ vom JBL Quantum-Motto „Sound is Survival“ begrüßt. Damit spielen die Entwickler auf den extrem räumlichen Klang der Headsets an, der euch einen Audio-Vorteil gegenüber Mitspielern in Multiplayer-Games verspricht. Und tatsächlich ist der Raumklang beeindruckend, insofern ihr drahtlos an PC und PlayStation zockt. PC-Gamern ist für das Feintuning unbedingt die kostenlose Software JBL QuantumEngine zu empfehlen, die ihr über die Webseite von JBL herunterladet und eine Vielfalt an Soundoptionen und Einstellungen bietet. Warum sich euer Wunsch-Profil allerdings nicht auch auf dem Dongle abspeichern lässt, das verstehen wir nicht. Wäre doch eine sehr praktische Funktion, wenn ihr euer Headset an einem anderen Rechner anschließt. 

Soweit also ausstattungstechnisch und vom Tragekomfort her alles im grünen Bereich, aber welche Wucht bringen die verbauten 50mm-Treiber auf die Ohren? Die Antwort lautet kurz und knapp: Ihr dürft einen kristallklarer Sound mit klar differenzierten Mitten und Höhen sowie brachiale Bässe erwarten. Und das nicht nur bei Action-Games, sondern auch beim audiophilen Hörgenuss eurer Lieblingssongs, bei denen ihr aber tunlichst auf alle digitalen Klangveränderungen verzichten solltet und die Ohrhörer „pur“ ihre Arbeit verrichten lasst.

Ein wichtiger Klangqualitätstest für uns ist dabei nicht nur die HiFi-Tauglichkeit an verschiedenen Wiedergabequellen und der Bombast auf den virtuellen Schlachtfeldern diverser Shooter, sondern der Gänsehauteffekt in ruhigeren Momenten. Dazu haben wir The Last of US Part 2 gestartet und auf der PlayStation mit wachsendem Horror den dank virtuellem Surround-Sound perfekt zu ortenden Clicker-Geräuschen der gefräßigen Gegner gelauscht. Das Ergebnis: So intensiv haben wir sie Atmosphäre der postapokalyptischen Welt bislang noch nicht erlebt.

Fazit von Ulrich Wimmeroth

Klanglich kratzt das JBL Quantum 600 an der Premium-Klasse, preislich ist das Gaming-Headset aber im soliden Mittelfeld angesiedelt: Das bedeutet also eine klare Preis-Leistungs-Empfehlung von uns, zumal auch die Verarbeitungsqualität, trotz nahezu hundertprozentigen Plastikanteil, und der hohe Tragekomfort des Leichtgewichts dank dicker Polsterung und abnehmbaren Memory Foam-Ohrpolstern kaum Wünsche offen lassen.

Obschon ihr das Quantum 600 mit dem zum Lieferumfang gehörenden Klinkenkabel an nahezu jedem Wiedergabegerät anschließen könnt, ist eine Wireless-Verbindung per USB-Dongle klar zu bevorzugen, ansonsten kommt ihr nicht in den Genuss des beeindruckenden virtuellen Surround-Sounds. 

Ulrich Wimmeroth

Headsets, Festplatten oder Soundbars: Wenn es einen Stecker hat, ist es genau sein Ding. Schreibt bei PlayCentral.de über Spiele, PC- und Konsolenhardware. Nebenberuflich treusorgender Familienvater, der sich immer häufiger seinem Sohn in FIFA geschlagen geben muss.
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