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John Wick Kapitel 4 – Der unsterbliche John blutet wieder (Filmkritik)

John Wick Kapitel 4 steht in den Startlöchern und viele von euch rätselraten bestimmt schon: Wird wieder fleißig in Köpfe geschossen? Ist ein Hund mit dabei? Wie sehr muss John dieses Mal auf dem Boden liegen und bluten? Und haben die Schöpfer dieses Werks erneut neue Methoden gefunden, mit denen John andere Killer liquidieren kann?

Diese und andere Fragen beantworten wir euch in dieser spoilerfreien Filmkritik zu „John Wick 4“, ein Film von Regisseur Chad Stahelski, der am 23. März 2023 in die deutschen Kinos kommt und schon jetzt von vielen Kinofans sehnsüchtig erwartet wird, schließlich gibt es mehr als nur einen Grund, warum die drei Vorgänger so enorm erfolgreich waren.

John Wick Kapitel 4 – Unsere spoilerfreie Filmkritik

Wir gehen an dieser Stelle einfach mal davon aus, dass ihr bereits genau wisst, worauf ihr euch bei einem Film über den Auftragskiller John Wick einlasst, dürfte es doch eher selten vorkommen, dass Interessierte mit dem vierten Teil einer Reihe anfangen, nur um sich dann rückwärts zum Original durchzuwühlen. Was aber nicht unmöglich ist.

Solltet ihr zu diesen Exoten gehören, können wir euch verraten, dass ihr „John Wick Kapitel 4“ ohne Vorkenntnisse genießen könnt. Ihr versteht dann wahrscheinlich die meiste Zeit über nur Bahnhof und fragt euch, warum dies passiert, jenes gesagt und solches gezeigt wird, doch um ehrlich zu sein geht es vielen Fans der Filmreihe da ganz ähnlich.

Die klugen Köpfe hinter diesen Actionkrachern denken sich die Welt und ihre Details nämlich offenkundig aus, während sie das jeweilige Drehbuch schreiben, und das merkt man. An fehlender Logik, hirnrissigen Regeln und allerlei Fragen, die nie beantwortet werden können. Außer natürlich mit Goldmünzen, analogen Gerätschaften und Schweigen.

Wir interessieren uns für die Filmreihe rund um John Wick aber ja auch nicht, weil wir intelligentes Kino par excellence suchen, sondern um effektlastig unterhalten zu werden. Durch überzeichnete Figuren, exotisches Worldbuilding und stark ausgearbeitete Actionsequenzen. Weil die Mischung aus Humor, Drama und Gewalt stimmt. Meist im Verhältnis 2 zu 1 zu 10.

Da bildet auch der vierte Teil keine Ausnahme, wo all das erneut zum Tragen kommt, was die drei direkten Vorgänger bereits so erfolgreich gemacht hat. Und weil viele neue Ideen eingeführt wurden, die das Franchise interessant halten. Nun müsst ihr euch nur noch selbst beantworten, ob die richtigen Dinge beibehalten beziehungsweise neu eingeführt wurden.

John Wick: Kapitel 4 - Szene mit Keanu Reeves als John Wick (Frilmkritik, Kritik, Bewertung, Rezension)
© Universal

10 Dinge, die „John Wick Kapitel 4“ recycelt

  • Ein kämpfender Hund
  • Ein großer Raum mit spiegelnden Oberflächen
  • John möchte in den Ruhestand zurück
  • Kugelsichere Anzüge, die Nahkampf erforderlich machen
  • Fürchterlicher Zweckmissbrauch von Waffen und Alltagsgegenständen
  • Kämpfe inmitten von (uninteressierten) Menschenmengen
  • Der Bowery King und Winston
  • Verrückte, vollkommen übersteigerte Figuren
  • Regeln, die von allen geheiligt und doch ständig gebrochen werden
  • Leute, die ihre Chance verpassen, John zu töten

10 Dinge, die „John Wick Kapitel 4“ neu einführt

  • Ein kämpfender Hund, der nicht auf Johns Seite steht
  • Das japanische Pendant zum Continental Hotel
  • Ein blinder Killer
  • Viele neue Arten, Menschen das Licht auszuknipsen
  • Kampfszenen aus der Vogelperspektive
  • Ein Duell mit Duellpistolen
  • Neue, spannende Kampfarenen
  • Flintenmunition mit Brandeffekt
  • Berlin und Klaus
  • Ein neuer, interessanter Antagonist

Ansonsten bekommt ihr in diesem Film, was ihr (wahrscheinlich) schon gewohnt seid. Der Effekt steht stets über der Logik, dafür ist die Action satt, die Kampfchoreografien sind überdurchschnittlich gut und die Chemie zwischen den Figuren kittet die langatmigen Stellen zwischen den adrenalingeladenen Szenen.

Technisch macht „John Wick Kapitel 4“ nur wenig falsch, lediglich in den Kämpfen hampelt im Hintergrund jemand etwas zu viel herum und bei Handgreiflichkeiten gibt es des öfteren zu viele unnötige Bewegungen. Das Schauspiel von Keanu Reeves ist immer noch diskutabel, dafür leistet so ziemlich jeder andere einen ansehnlichen Job.

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Die Ratio zwischen neu eingeführten und … sagen wir mal gepflegten Inhalten ist sehr gut und auch wenn viel einfach komplett an den Haaren herbeigezogen wurde ist das Worldbuilding noch immer spannend. Das Franchise fühlt sich auch in seinem vierten Vertreter interessant und weiter ausbaufähig an, weswegen John Wick: Kapitel 5 gerne kommen darf.

Heiner Gumprecht

Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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