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Just Cause 3: Explosives Fest im Paradies

Die kühle Luft weht über die Insel Medici und unter der strahlenden Sonne lässt es sich super aushalten. Es könnte alle so schön sein, wenn dieser dicke General Di Ravello diesen Staat nicht fest in seiner Hand hätte und dort seinen Schabernack treibt, um an den Rohstoff mit dem Namen Bavarium zu kommen. Klar, dass so etwas überhaupt nicht geht und unser Held Rico Rodriguez wieder einmal den Tag retten muss. Doch schafft es Just Cause 3 mit noch mehr Explosionen und noch mehr Action sich von den vorherigen Ablegern abzuheben?

Wir finden schon, allerdings zeigt Just Cause 3 auch wieder einmal einige Schwächen, die wir euch in diesem Test erläutern möchten. Aber jetzt erstmal: Herzlich Willkommen in Medici – dem Staat, in dem Explosionen so häufig sind wie Autos in einer Großstadt.

Boom Boom!

Das wird euch auch recht schnell klar, denn Just Cause 3 wirft den Spieler von der ersten Sekunde an sofort in knallharte Action und spielt mit den virtuellen Grafik-Muskeln. Auf einem Flugzeug mit Raketenwerfer bewaffnet, steuern wir auf ein Ziel zu und müssen die am Boden ausgerichteten Flugabwehrgeschütze zerstören, während in der Luft der dritte Weltkrieg zu toben scheint. Überall explodiert etwas oder Kampfjets düsen nur knapp an unserem Kopf vorbei. Diese erste Mission gilt ein wenig als Tutorial und nachdem wir von unserem fliegenden Untersatz getrennt wurden, lernen wir den Umgang mit unserem Fallschirm und dem Greifarm, der dieses Mal deutlich mehr Spaß macht als noch bei Just Cause 2.

Die Story von Just Cause 3 (knapp 20-30 Stunden) ist wieder einmal Serientypisch und hat uns weder gefesselt, noch überrascht, zumal man es verpasste, die Ernsthaftigkeit der Geschichte und den Humor der Charaktere gut zu verpacken. Während man in einer Sequenz noch herumalberte, agieren die Charaktere wenige Minuten später todernst, was von der Balance her kein gutes Bild abgibt. "Aber wen interessiert schon die Story? Wir wollen Action, Explosionen und krasse Stunts sehen!", wird es aus den meisten Mündern der Fans klingen und genau so wurde Just Cause 3 auch umgesetzt. Die Explosionen sind wirklich ansehnlich und egal wie viele Objekte und Gebäude man bereits mit Granaten, Raketenwerfern und Co. pulverisiert hat, wurden wir immer wieder dabei erwischt, wie wir sabbernd auf unser nächstes Ziel zuliefen, nur um es unter lautem Krachen in die Luft zu jagen. Das Waffenarsenal ist größtenteils gleich geblieben und in der riesigen Spielwelt gibt es eine Menge zu entdecken, sowie unzählige Städte und Dörfer zu befreien.

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Just Cause 3 setzt übrigens eine beständige Online-Verbindung heraus, was einige Vor- und Nachteile bringt. Falls man mal die Verbindung verliert, ist das Spielen nicht mehr möglich und man wird aus der Welt geworfen bis man wieder mit dem Internet verbunden. Das kann nervig sein, ist bei unserem Test allerdings nie passiert – lediglich Foreneinträge bezeugen diese Vorfälle. Allerdings hat dieser Online-Zwang auch einige gute Ansätze und so wird einem immer wieder eine Bestenliste von seinen Freunden angezeigt. Wer hat die meisten Kills in einer bestimmten Zeit gemacht? Wer wurde am weitesten durch die Luft katapultiert? Wer legte die längste Distanz mit dem Greifhaken zurück? Nette Einblendungen, die hier und da aber auch ein wenig nerven können. Geschmackssache also.

Was ganz nach unserem Geschmack war, ist eine Neuerung in Just Cause 3, die uns enorm viel Spaß gemacht hat – der Wingsuit. Wem der Fallschirm schon gefallen hat, der wird sich an dem Wingsuit nicht mehr satt fliegen können und uns ging es ähnlich. Mit der Taste "E" könnt ihr den Wingsuit im freien Fall benutzen und euren Flug nach unten überraschend präzise und schnell lenken. Wir wissen schon gar nicht mehr wie oft wir nur knapp einen Baum geschnitten oder kurz vor dem Boden das Ruder nach oben gezogen haben. Um sich mit dem Wingsuit etwas vertraut zu machen, bietet Just Cause 3 relativ früh einige Challenges an, die allerdings recht schwer zu meistern sind.

Alles richtig gemacht?

Ebenfalls schwer zu meistern sind einige Missionen, während andere schon beinahe zu simpel ausfallen. Der Fuhrpark besteht wieder aus allerlei Fahrzeugen, Flugzeugen und Helikoptern, obwohl diese durch den deutlich agileren Wingsuit eher beiläufig sind. Die Texturen sehen super aus, das Wasser bewegt sich wunderschön und die Optik auf Medici stimmt einfach. Just Cause 3 macht bislang vieles richtig, doch leider auch einiges verkehrt und dazu kommen wir jetzt.

Beim Starten des Spiels kann man sich locker einen Kaffee machen, zur Tanke fahren und die neuste Ausgabe des Micky Maus-Magazins lesen. So lustig es klingen mag, sind die Ladezeiten ein echtes Problem, welches nicht nur beim Starten auftritt. Wenn man eine Mission nicht schafft und diese wiederholen muss, erscheint ein Ladebilschirm, der locker 10 Sekunden dauert. Das ist vielleicht Meckern auf hohem Niveau und die große Welt braucht sicher seine Zeit um alles zu laden, doch das haben ältere Spiele deutlich besser hinbekommen.

Leider ist das nur der Tropfen auf den heißen Stein, denn das größte Problem, welches wir mit Just Cause 3 hatten, war die Performance. Eine durchgehend flüssige Framerate von 60 FPS war unmöglich, trotz mittlerer bis niedriger Grafikeinstellung. Bevor man Missionen erfolgreich abschließt, bekamen wir Standbilder und sofern wir die Grafik angepasst haben, ist uns das Spiel abgestürzt. Square Enix äußerte sich bereits zu den Problemen, die nicht nur wir hatten und kündigte einen Patch an, der so schnell wie möglich veröffentlicht werden soll, um all diese Probleme zu lösen. Leider müssen wir diese Probleme dennoch erwähnen und in unsere Bewertung mit einfließen lassen, auch wenn das Problem in ein paar Wochen gelöst ist.

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