Viele Streaming-Seiten haben in den letzten Jahre versucht Twitch seine Monopolstellung abzujagen. Seit neustem ist ein neuer Kandidat im Rennen: Kick. Die Plattform scheint tatsächlich einige der größten Streamer abzuwerben. Wir verraten euch, wer hinter der Plattform steckt und welche brisanten Details es zu entdecken gibt.
Kick: Neue Streaming-Plattform setzt auf Glücksspiel-Content
Vor einigen Wochen hat sich der Name Kick langsam in der Streaming-Szene verbreitet. Die einen sehen eine echte Konkurrenz zu Twitch, andere haben den schnellen Untergang der Webseite schon vor Augen. Die ganzen Zweifler dürften sich ziemlich umgeschaut haben, als zwei der größten amerikanischen Streamer Twitch den Rücken kehrten.
Die Rede ist von Trainwreck und Adin Ross. Zusammen haben die beiden über neun Millionen Follower. Der mutmaßlich hauptsächliche Anreiz für die beiden zu wechseln, könnte das Glücksspielverbot auf Twitch gewesen sein. Besonders auf der Casinowebseite Stake haben beide viel gespielt. Die wurde, wie einige andere, mit den neuen Richtlinien explizit von Twitch verboten.
Wer sich Kick anschaut, stellt rein optisch deutliche Parallelen zum Marktführer fest. Eine Sache ist jedoch auffällig: Bis zu drei Viertel der gesamten Zuschauer*innen auf Kick schauen einem Steam der Kategorie Slots und Casino zu. Allein Adin Ross hält zeitweise knapp 80 Prozent aller Zuschauenden der Kategorie.
Womit lockt Kick seine Streamer*innen?
Streamer, die von heute auf morgen auf eine fremde Plattform wechseln, müssen damit rechnen, dass ihre Reichweite irgendwann deutlich einbricht. Es ist sehr unwahrscheinlich eine vollständige Community zu einem Wechsel zu bewegen. Das hat auch Tanzverbot in einem Stream angemerkt und sich über die extrem hohen Zuschauerzahlen von Surrows, Orangemorange & Co. gewundert.
Ob hier mit Bots nachgeholfen wurde und ob das die Streamer*innen selbst oder Kick waren, ist reine Spekulation. Eine Erwähnung ist dieser Umstand aber allemal wert, denn mit vielen Viewern könnten andere Streamer angelockt werden, um dort ihren Durchbruch zu versuchen.
Ein weiteres Argument für Kick ist der Share. Twitch steckt sich von allen Einnahmen eines Creators 50 Prozent in die eigene Tasche. Damit bleibt den Streamer*innen nur die Hälfte ihres Geldes. Kick ist da deutlich großzügiger. Mit einem Share von 95 Prozent für den Creator, behält die Plattform einen Minimalstanteil ein.
Da stellt sich die Frage, wie die Plattform überhaupt Gewinn abwirft. Oder muss sie das gar nicht?
Fragwürdige Geschäftsbeziehungen zwischen Kick und Stake?
Das Onlinecasino Stake wurde ausdrücklich auf Twitch verboten. Auf Kick spielen die meisten der Gambler dort. Direkt nachdem Kick aufkam, wurden die Gerüchte laut, dass die beiden Unternehmen zusammengehören. Die ersten Auffälligkeiten soll es in den Moderatorenlisten der jeweiligen Subreddits gegeben haben.
An sich wäre das kein Problem. Es muss allerdings durch das Impressum oder etwaige Kennzeichnungen eindeutig ersichtlich sein. Kick zum Beispiel hatte jedoch lange gar kein Impressum.
Diese Gaming-Tech verwenden Streamer zum Zocken:
- Lichter: Nanoleaf, zum Beispiel dieses Paket
- Capture-Card: Elgato Game Capture HD60 Pro
- Mikrofon und Mikrofonarm: Rode NT1-A Condenser Mic
- Mixer: Behringer XENYX 302USB
- Webcam: Logitech C920 USB HD Pro Webcam
- Gaming-Montor: ASUS Tuf Gaming VG27A HDR mit 27 Zoll
Mittlerweile wird die Plattform als „neues Unternehmen der Gründer von Easygo und Stake.com mit neuen Sitzen in Australien und Europa“ ausgeschrieben. Besagter Gründer hat sich nur vage zu den Verbindungen geäußert. Die Washington Post schreibt:
„Kick bestätigt die Neuigkeiten in einer E-Mail und schreibt, dass Craven dort involviert ist, Stake selbst aber kein Investor sei.“
Dank diesen Informationen lässt sich nun auch vermuten, weshalb Kick keinen Gewinn abwerfen muss. Die Streaming-Plattform würde als dauerhaftes Werbeplakat für das Onlinecasino dienen und Stake finanziert deren Infrastruktur mit.