Kickstarter feiert seinen Launch in Deutschland. Neben der Finanzierung in Euro und neuen Projekten, die nur für den deutschsprachigen Raum gedacht sind, kommen noch weitere Fragen zur deutschen Kickstarter-Plattform. Wir fassen die wichtigsten Antworten zusammen.
Wie steht es eigentlich um die deutschen Games, wenn nun Kickstarter auch in Deutschland seine Finanzierungsplattform öffnet? Mitunter könnten zukünftig mehr deutsche Indie-Studios von Fans unterstützt werden. Ob der Hype, der sich um internationale Projekte entwickelte, auch für deutsche Spiele kommen wird, bleibt aber ungewiss.
Was ist Kickstarter eigentlich?
Kickstarter ist an sich nur eine Plattform, über die Nutzer ihre Projekte finanzieren können. Dabei ist das Themenfeld sehr breit gefächert. Von Games über Filme bis hin zu einem Kartoffelsalat kann alles gecrowdfundet werden. Die Finanzierung läuft stets über die Fans, die über einen Blog über Neues informiert werden und je nach Höhe der Zahlung verschiedene Gegenleistungen erhalten, wenn das Projekt erfolgreich finanziert wurde.
Warum eine eigene Kickstarter-Plattform für Deutschland?
Wie Kickstarter selbst sagt, ist der Launch in Deutschland nicht gleichzusetzen mit einem neuen Dienst. Den Projekt-Initiatoren sowie den Unterstützern entstehen hierdurch eine Reihe von Vorteilen. Unter anderem sind sie nicht mehr dem Wechselkurs ausgesetzt, da alle Zahlungen in Euro abgewickelt werden. Weiterhin wird die Zahlung vereinfacht, da nun beispielsweise auch per Lastschrift gezahlt werden kann.
Hier geht es zu Kickstarter Deutschland.
Welche Regeln gibt es bei Kickstarter in Deutschland?
Die gleichen, wie bislang auch. Um von Kickstarter selbst zu zitieren, sind das diese vier:
Projekte müssen etwas erschaffen, das mit anderen geteilt werden kann. Mit Kickstarter kann alles mögliche in die Tat umgesetzt werden: Kunst und Gadgets, Veranstaltungen und Räume, Ideen und Erlebnisse. Für jedes Projekt muss es allerdings einen Plan geben, damit alle anderen erfahren, was geschaffen werden soll. Der Projektgründer sollte irgendwann sagen können: „Wir sind fertig – seht euch an, was wir geschaffen haben. Viel Spaß damit!“
Projekte müssen wahrheitsgetreu und anschaulich präsentiert werden. Unsere Community basiert auf Vertrauen und Kommunikation. Die Projekte dürfen nicht in die Irre führen, und alle Fakten müssen richtig dargestellt werden. Die Projektgründer müssen bei ihren Plänen zur Verwirklichung ehrlich sein. Wenn bei einem Projekt etwas Komplexes, wie ein Gerät, hergestellt und vertrieben wird, verlangen wir, dass ein Prototyp vorgestellt wird. Fotorealistische Darstellungen sind verboten.
Im Rahmen der Projekte dürfen keine Spenden für wohltätige Organisationen gesammelt, finanzielle Anreize zugesichert oder unzulässige Artikel angeboten werden. Natürlich unterstützen wir alle gerne wohltätige Organisationen und Investitionen, aber Kickstarter ist dafür nicht der richtige Ort. Projektgründer dürfen nicht versprechen, die erhaltenen Gelder einem guten Zweck zu spenden, und sie können keine finanziellen Anreize wie Beteiligungen oder Rückzahlungen anbieten. Hier findest du eine Liste der unzulässigen Dinge.
Wie sicher ist Kickstarter?
Ob die Strukturen in Deutschland anders oder besser gesichert sind, als die amerikanischen in der Vergangenheit, ist unwahrscheinlich. Fakt ist: Kickstarter ist zweifelsfrei sicher, birgt jedoch dieselben Gefahren wie bei anderen Online-Zahlungen auch. So wurde Kickstarter bereits gehackt und Kundendaten gestohlen. Wer auf „Nummer sicher“ gehen will, kann sich anonym registrieren – muss aber selbstverständlich trotzdem die Zahlungsdaten angeben. Anonyme Projektunterstützung ist auf Kickstarter erlaubt.
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Wird es wirklich viele neue Projekte für Deutschland auf Kickstarter geben?
Zum Launch des deutschen Ablegers gibt es auf Kickstarter gut 80 Projekte. Als Paradebeispiel geht derzeit ein Film namens „Rampage 3“ durch die sozialen Netzwerke, den Uwe Boll finanziert sehen will. Auch das „Projekt Miito“ ist beliebt, hierbei soll der Wasserkocher durch ein neues Gerät ersetzt werden, das weniger Strom und Wasser verbrauche. Es ist durchaus damit zu rechnen, dass sich Kickstarter in Deutschland stark durchsetzt und auch größere Projekte erfolgreich finanziert werden.
Wie sieht es mit deutschen Games auf Kickstarter aus?
Anfangs bereits angesprochen, kann man die Situation für gecrowdfundete Spiele in Deutschland sehr schlecht einschätzen. Wahrscheinlich ist, dass weitere unabhängige Entwickler-Studios versuchen werden, ihre Projekte zuerst über Kickstarter und anschließend und ergänzt dazu über Sponsoren zu finanzieren. Große deutsche Studios wie beispielsweise Deadalic Entertainment und Crytek werden jedoch erwartungsgemäß keine AAA-Projekte auf Kickstarter stellen.
Was ist euer Lieblingsprojekt auf Kickstarter gewesen?
Der Kartoffelsalat für 55.000 US-Dollar natürlich.