James Currie versucht es wieder: Auf Kickstarter sucht er bis zum 2. Juni 2015 nach 100.000 kanadischen Dollar für die Finanzierung seines Klötzchen-MMORPGs Emerald Online. Das sieht aus wie Minecraft, soll aber nicht Minecraft werden.
Vielleicht wird Minecraft nicht mehr ganz so oft von den Leuten gespielt, die damals als Fans der ersten Stunde galten, doch das Indie Game von Mojang ist groß geworden und noch immer das Maß aller Dinge in Sachen Voxel-Games. Das liegt nicht nur daran, dass Markus Persson zuerst die Idee für ein solches Spiel zu haben schien, sondern hat vor allem damit zu tun, dass Minecraft mit Mods zu genau dem Spiel umgebaut werden kann, das man sich selbst wünscht. Das macht es für Wettbewerber schwierig, auf dem Markt Fuß zu fassen. Auch das Konzept einer lebendigen Onlinewelt wollen manche Entwickler mit dem Minecraft-Prinzip verbinden. Etwa in Oort Online und Trove. Nun versucht es auch der Kanadier James Currie mit seiner Vision: Emerald Online. Das MMORPG sucht seit dem Wochenende nach 100.000 CAD und braucht diese bis Anfang Juni.
Wenn man die Suche auf Kickstarter benutzt und darin Emerald Online entdeckt, so lässt das Vorschaubild zunächst nur auf den Versuch schließen, einen Minecraft-Server als MMORPG zu verkaufen – so stark sind die Ähnlichkeiten. Dennoch setzt Currier auf eine eigene Engine. Deren Stärken kann er im Video unter Beweis stellen. Darin zeigt er, wie einzelne Blockteile, etwa an einem Baumstamm, entfernt werden und damit noch mehr Möglichkeiten für kreative Köpfe lassen. Mit einfachen Reglern kann er als Entwickler Bäume unglaublich vielfaltig werden lassen, indem er die Größe des Laubs ohne Qualitätsverlust skaliert oder ganz bestimmte Farbtöne für das Laub setzt. Emerald Online ist noch nicht das schönste Klötzchenspiel, aber technisch vielfältiger als es auf den ersten Blick scheint. Gegenstände können einander beispielsweise überlappen. So kann es passieren, dass ein Pfeil am anderen Ende eines Baumstammes wieder herausragt oder Wurzeln eines Baumes ins Erdreich ragen und freigelegt werden können. Wer große Bäume findet, kann Löcher in sie schlagen und so kurzerhand aus einem Baum einen türgroßen Durchgang schaffen.
Beim Gameplay ist nicht alles anders als bei vergleichbaren Spielen. Natürlich geht es um das Handwerk mit verschiedenen Ressourcen. Als MMORPG bietet Emerald Online aber einen Levelfortschritt und erlaubt es dadurch, stärkeren Feinden in anderen Gebieten zu begegnen. Außerdem gibt es für MMOGs typische Features wie das Handeln. Sammlerfreunde können unter anderem Sammlungen vervollständigen, indem sie Knochen eines Sauriers oder Insekten sammeln.
Seit mehr als 18 Monaten wächst Emerald Online. Doch der erste Kickstarter-Versuch des Spiels scheiterte kläglich. Carry hingegen glaubt an die zweite Chance und sei ehrgeiziger denn je. Mit dem Geld will er unter anderem nach unterstützenden Kollegen suchen und sich mehr Zeit für das Spiel gönnen.