Das in die Kritik geratene Kickstarter-Projekt RAW aus Deutschland muss einen harten Schlag verkraften. Die Verantwortlichen der Crowdfunding-Seite haben die Kampagne des deutschen Entwicklerteams offiziell beendet.
Seit einiger Zeit ist RAW das heiße Thema auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Das Hardcore-MMORPG, das sich an Fans von Rust, GTA Online und anderen Open-World-Games richten sollte, hat in der Community schnell Anklang gefunden. Nun ist die Kampagne – etwa einen Tag vor dem erfolgreichen Abschluss mit 170.000 Euro von den Unterstützern – von Kickstarter beendet worden.
Die Backer, so werden die Unterstützer auf Kickstarter genannt, werden nun ihr Geld komplett zurück erhalten. Die Entwickler, die unter dem Namen Killerwhale Games in Fürth agieren, sind enttäuscht von der Entscheidung. Sie behaupten, dass es keinerlei Vorwarnung von Seiten der Betreiber gab und sie sich nun nach anderen Wegen umsehen, an Geld für „RAW“ zu kommen.
Warum wurde die Kickstarter-Kampagne zu RAW beendet?
Laut Kickstarter gibt es drei Auslöser für eine solche Beendigung durch die Betreiber der Seite. Entweder es gibt gefälschte Kommentaren in den Foren, falsche Identitäten der Initiatoren einer Kampagne oder ausbleibende Informationen, die relevant für das Projekt sein könnten.
„RAW“ steht seit einiger Zeit unter dem Verdacht, die Kickstarter-Unterstützer hinters Licht zu führen. Das Team von Killerwhale Games besteht wohl nur aus drei Personen, von denen nur zwei namentlich bekannt sind. Zudem soll der vermeintliche Entwickler kein eingetragenes Unternehmen sein und die Adresse in Fürth nur zu einer Wohnanlage führen.
Viele haben vermutet, dass hinter dem ersten Video zu „RAW“ eben auch nur ein Video steckt und kein Spiel. Grund für diese Befürchtungen sind Assets, die aus Datenbanken gezogen oder von offiziellen Künstlern gekauft und im Video verbaut worden sind.
Gegenüber der Seite PCGamesN betonten die Verantwortlichen von Kickstarter, dass die Entwickler schon im Laufe der Kampagne zugegeben hatten, dass das angepeilte Budget von 70.000 Euro nicht für die Fertigstellung von „RAW“ reichen würde. Das wäre Grund genug gewesen, um das Projekt abzuschießen.