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Life is Strange 2: Episode 2: Rules – Wiedersehen mit Captain Spirit in Beaver Creek

Ihr seid ein Vorbild!

Ein wichtiges Feature im Spiel ist die Erziehung von Daniel. Sean kann seinem jüngeren Bruder beispielshalber das Fluchen entweder untersagen oder es nicht weiter kritisieren. Wenn ihr euren Bruder also nicht entsprechend erzieht, dann wird eure Großmutter später alles andere als begeistert von Daniels Benehmen sein. Insgesamt müsst ihr jederzeit bedenken, dass Daniel noch jung und Sean sein Vorbild ist, dem er jederzeit nacheifert. Was richtig und falsch ist, lernt Daniel von seinem älteren Bruder und wird entsprechend in kommenden Situationen handeln.

Haben wir in der ersten Episode in einer Tankstelle beispielshalber einen Schokoriegel gestohlen, kann Daniel nicht zwischen dem Stehlen ums Überleben und dem Stehlen aus Bequemlichkeit unterscheiden. Demnach lernt Daniel durch die Handlungen von Sean und er merkt sich zudem, dass sein Bruder selbst nicht nach seinen Grundsätzen handelt. Durch bestimmte Interaktionen mit Gegenständen kann Sean die Beziehung zu seinem Bruder im Verlauft der Episode intensivieren.

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Dramaturgisch kommt die zweite Episode zwar nicht ganz an die erste heran, allerdings schaffen es die Jungs und Mädels von Dontnod das Gefühl und die Spannung eines Roadtrips konstant hoch zu halten. Dabei bekommt ihr zwischendurch aber immer wieder kleine Verschnaufpausen spendiert, in denen ihr in alter Life is Strange-Manier eure Umgebung, wie das Haus der Großeltern, erkunden könnt.

Wie gewohnt lassen sich so unzählige Details erfahren, die sich wie Mosaiksteinchen in die Gesamthandlung einsetzen lassen. Schließlich wollen wir erfahren, weshalb die Mutter von Sean und Daniel ihre Familie verlassen und scheinbar jeglichen Kontakt abgebrochen hat.

Wenig Gameplay, dafür viele Dialoge

Gameplaytechnisch gibt es keine wirklichen Neuerungen in der zweiten Episode. Wir haben zumeist die Möglichkeit zahlreiche Gegenstände in unserer unmittelbaren Nähe anzuschauen, an uns zu nehmen oder damit zu interagieren. In Gesprächen mit anderen Personen stehen gelegentlich bis zu drei unterschiedliche Antwortmöglichkeiten offen. Insgesamt fallen die Interaktionen in der zweiten Episode aber ein wenig geringer aus. Das liegt daran, dass sich Life is Strange 2 noch mehr Zeit für die verschiedenen Beziehungen der einzelnen Personen und die emotionale Ausschmückung der einzelnen Szenen nimmt.

Die Steuerung der jeweiligen Atmosphäre gelingt Dontnod auch hier wieder sehr gut. Dazu trägt vor allem die stimmungsvolle Musik gemeinsam mit den ruhigen Kamerafahrten bei. Die verschneiten Landschaften und die Zeitspanne, die kurz vor Weihnachten angesiedelt ist, tragen ihr Übrigens dazu bei.

Wir haben uns in Beaver Creek jedenfalls sehr wohl gefühlt und hätten dort gerne Weihnachten mit Sean und Daniels Großeltern gefeiert. Doch entwickeln sich die Dinge meist anders als man denkt. Nun müssen wir wohl oder übel auf die dritte Episode warten, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt!

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Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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