Nachdem es seit dem Finale von The Falcon and the Winter Soldier wieder etwas ruhiger im Marvel Cinematic Universe geworden ist, steht nun mit Loki die nächste Serie in den Startlöchern. Wir durften uns vorab bereits die ersten zwei Episoden mit dem charmanten Bösewicht ansehen und verraten euch nachfolgend, wie uns diese gefallen haben. Keine Sorge, wir werden hinsichtlich der Story nicht allzu sehr ins Detail gehen, ihr müsst also keine Angst vor Spoilern haben.
Loki: Kann der Gott des Schabernacks das MCU retten?
In „Avengers: Endgame“ reisten die mächtigsten Helden der Erde bekanntlich zurück in die Vergangenheit, um die Infinity Steine zu sammeln. Bei ihrer Rückkehr ins New York City des Jahres 2012 ging jedoch etwas schief, denn der Tesserakt fiel Loki wortwörtlich genau vor die Füße. Der Gott des Schabernacks zögerte nicht lange und verschwand mithilfe Infinity Steins – allerdings hätte er das wohl lieber nicht tun sollen.
Wie wir nun in „Loki“ erfahren, wich unser Hauptcharakter dadurch von dem ihm vorbestimmten Pfad ab. Dies rief die Time Variance Authority (TVA) auf den Plan, deren Soldaten ihn kurzerhand einsammeln und vor Gericht stellen. Durch seine Tat wird ihm vorgeworfen, den vorgesehenen Lauf der Dinge verändert und so eine neue Zeitlinie erschaffen zu haben. Dadurch ist er nun eine sogenannte Variante, die ausgelöscht werden muss.
Glücklicherweise sieht Mobius, ein TVA-Agent, Potential in Loki und setzt sich für diesen ein. Nach einigen hin und her verbündet sich der Gott widerwillig mit seinem Fürsprecher, um diesen bei einer wichtigen Mission zu unterstützen: Eine gefährliche Variante verursacht großen Schaden und Loki soll dabei helfen, diese Person aufzuhalten.
In den gut anderthalb Stunden, die wir mit den ersten zwei Folgen der neuen MCU-Serie verbringen, erhalten wir einen völlig neuen Blick auf das Marvel Cinematic Universe. Besonders beeindruckend ist hierbei die Welt, von der aus das TVA operiert, sowie Loki selbst, der noch immer ein waschechter Scene Stealer ist.
Loki: Ein Blick ins Innere des durchtriebenen Bösewichts
Mittlerweile ist Tom Hiddleston bereits seit zehn Jahren ein Bestandteil des MCU und noch immer ist ihm die diebische Freude anzusehen, mit der er Loki zum Leben erweckt. Dabei war er selten so gut und spielfreudig aufgelegt wie in seiner eigenen Serie, denn er darf zahlreiche Facetten seines Charakters zeigen und tut dies, wie wir es mittlerweile von ihm seit langer Zeit gewohnt sind, nach wie vor sehr überzeugend.
Eines der Highlights der ersten beiden Episoden ist dabei ein längeres Gespräch zwischen Loki und Agent Mobius. Letzterer will von seinem Partner wider Willen wissen, wieso er in der Vergangenheit so schreckliche Dinge getan und viele Menschen verletzt hat. Loki wird mit sich selbst sowie seinen düsterten seelischen Abgründen konfrontiert und muss dabei herausfinden, wer er wirklich ist und was ihn antreibt, was zu starken Charaktermomenten führt.
Da Hiddleston jedoch so überzeugend spielt und jede Szene mit seinem Charme und Charisma als Loki spielend an sich reißt, gehen die Leistungen einiger seiner Kollegen beinahe unter. Während manche Nebencharaktere kaum in Erinnerung bleiben, entwickelt der Hauptdarsteller dafür mit seinem Co-Star Owen Wilson (Mobius) eine spannende wie überzeugende Chemie, die für den weiteren Verlauf der Geschichte noch interessant zu werden verspricht.
Loki: Ein neuer Spirit erfüllt das MCU
Der heimliche Star der ersten beiden „Loki“-Episoden ist jedoch das Hauptquartier des TVA, in das unser Bösewicht beziehungsweise Antiheld bereits nach einigen Minuten gebracht wird. Die Sets, welche die Macher hierfür erstellten, grenzen sich mit ihrem Mix aus futuristischer Technik und Retro-Designs wunderbar von den bisherigen Produktionen des MCU ab und erfüllen dieses mit einem ganz neuen Spirit.
Mit viel Liebe zum Detail wurde diese neue Welt, die sich sowohl Loki als auch uns Zuschauern eröffnet, zum Leben erweckt und sie hält einige Überraschungen bereit, die wir euch noch nicht vorwegnehmen möchten. Es sei jedoch erwähnt, dass Loki so schnell nicht aus dem Staunen herauskommt und er benötigt einige Zeit, um sich mit diesem Ort sowie seinem neuen Dasein als Variante anzufreunden, was für einige schöne komödiantische Momente sorgt.
Insbesondere in der zweiten „Loki“-Episode deuten die Verantwortlichen an, welches Potential dieses verrückte Setting rund um Zeitreisen sowie alternative Zeitlinien birgt und soviel sei bereits verraten: Es verspricht ein wahnsinnig verrückter Spaß zu werden. Generell gelingt es den Machern die meiste Zeit über sehr gut, Drama und Comedy miteinander zu vermischen, obwohl das Pacing aufgrund vieler Expositionen in der ersten Folge zwischendurch eher holprig ist.
Loki: Der Start eines verrückten MCU-Zeitreise-Abenteuers
Zuletzt wandelte „The Falcon and the Winter Soldier“ stilistisch auf bekannten Pfaden und orientierte sich an der Optik, die Marvel Studios mit „The Return of the First Avengers“ und „The First Avenger: Civil War“ vorgegeben hatte. „Loki“ wagt diesbezüglich deutlich mehr und präsentiert sich gerade in visueller Hinsicht weitaus experimentierfreudiger, was wunderbar zur abgedrehten Zeitreise-Geschichte passen dürfte.
Lokis Erlebnisse durch Zeit und Raum versprechen ähnlich abgedreht zu werden wie die Serie „WandaVision“, wobei Zeitreisen und alternative Zeitlinien vielleicht sogar noch viel mehr Stoff für aberwitzige Geschichten bieten dürften. Zudem deutet „Loki“ bereits in seinen ersten zwei Episoden an, dass wir im Laufe der Zeit einen tieferen Einblick in die Psyche des Charakters erhalten dürften, was ebenfalls spannend zu werden verspricht.
Insgesamt hinterließen die ersten beiden „Loki“-Folgen, von kleineren Problemen abgesehen, einen sehr positiven Eindruck bei uns. Loki stiehlt noch immer den meisten anderen Figuren die Show, was in erster Linie an einem erneut gut aufgelegten Tom Hiddleston liegt. Des Weiteren verspricht die Serie jedoch vor allem eines zu werden: Ein verrücktes Zeitreise-Abenteuer, das uns das MCU zeigen könnte wie noch nie zuvor.
„Loki“ läuft ab morgen, dem 09. Juni 2021, immer mittwochs exklusiv bei Disney+.