Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde hat mehrere Entwickler zu einer Geldstrafe verdonnert. Grund sind falsche Angaben zur prozentualen Wahrscheinlichkeit in Lootboxen. Die Entwickler sollen irreführend agiert und einige Konsumenten zum Bezahlen verleitet haben.
Weil sie ihre Kunden gezielt in die Irre geführt haben sollen, wurden mehrere Entwickler zu einer Geldstrafe aufgefordert: Die südkoreanische Wettbewerbsbehörde prangert Angaben an, die zur prozentualer Wahrscheinlichkeit von Itemdrops in Lootboxen getätigt wurden.
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Nexon, NextFloor und Netmarble sollen zusammengerechnet mehr als 1 Million US-Dollar zahlen. Der Löwenanteil fällt hierbei auf Nexon, die einen Betrag in Höhe von 875.000 US-Dollar überweisen müssen. Netmarble muss rund 42.000 US-Dollar zahlen, NextFloor die Restsumme.
Irreführung bei Lootboxen
Die Behörde wurde im Fall von Nexon auf ein Ingame-Event beim Free-to-Play-Shooter „Sudden Attack“ aufmerksam. Der Entwickler bewarb währenddessen Lootboxen im Wert von etwa 70 Cent, die einen zufälligen Gegenstand unterschiedlichen Werts enthalten sollen.
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Konsumenten hätten geglaubt, dass es sich hierbei tatsächlich um eine völlig zufällige Verteilung handelte, in der alle Gegenstände mit der selben prozentualen Wahrscheinlichkeit ausgestattet wurden. Nexon gab jedoch zu, dass die Chance bei einigen Items lediglich 0,5 Prozent betrug. Der Entwickler bestreitet die Vorwürfe: Das Studio glaube fest daran, es wäre für alle Spieler verständlich gewesen, dass die Werte der Gegenstände nicht identisch wären. Das Unternehmen will gegen das Urteil vorgehen.
Zusagen und Eingeständnisse
Bei Netmarble sieht die Lage ganz anders aus: Im Action-RPG „Monster Taming“, das ausschließlich auf Smartphones erhältlich ist, wurde eine Lootbox beworben, die ein besonders seltenes Monster enthalten soll. Die Drop-Wahrscheinlichkeit wurde mit „unter 1 Prozent“ beworben, tatsächlich lag sie aber bei 0,0005 Prozent.
In einem Statement erklärte Netmarble, dass man die Geldstrafe akzeptiere und vollständig begleichen werde. Der Entwickler bittet alle Spieler zudem um Entschuldigung.
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