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Lupin III: The First – Charmanter Abenteuer-Spaß mit einer Anime-Kultfigur – Filmkritik

Fans des kultigen Anime-Meisterdiebs Lupin III kommen dieses Jahr definitiv auf ihre Kosten, denn der charmante Gauner stürmt in wenigen Tagen bereits zum zweiten Mal in unsere Kinos. Diesmal begeben wir uns mit „Lupin III: The First“ im Rahmen der KAZÉ Anime Nights gewissermaßen auf Zeitreise und zurück an den Anfang. Wir verraten euch, warum ihr dieses Abenteuer auf keinen Fall verpassen solltet!

Lupin III gegen Interpol und Nazis?!

Der Kinofilm beginnt mit einem Flashback, das gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im besetzten Frankreich angesiedelt ist. Eine Gruppe Nazis hat es auf ein besonderes Tagebuch abgesehen, das ein gewaltiges Geheimnis verbergen soll. In den 1960ern hat es schließlich Meisterdieb Lupin III auf jenes Werk abgesehen und will es stehlen – etwas, das nicht einmal sein legendärer Großvater geschafft haben soll.

Nachdem unser Held die junge Frau Laetitia kennengelernt hat, die auch hinter dem Tagebuch her ist, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Es entwickelt sich ein atemberaubender Wettlauf um den Schatz, zu dem die Aufzeichnungen im Buch führen sollen. Dabei bekommen es der Gauner und seine Freunde mit einer Gruppe von Nazis zu tun, die das Dritte Reich um jeden Preis wiederauferstehen lassen möchte.

Die Story an sich ist nun nicht sonderlich komplex, doch dafür ist sie sehr gut geschrieben und noch besser inszeniert. In bester „Indiana Jones“-Manier entfaltet sich über die circa 90 Minuten Laufzeit ein überaus unterhaltsames Abenteuer, das ähnlichen Spaß bereitet wie die Eskapaden des Kult-Archäologen oder auch der Animationsfilm zu den beiden beliebten wie erfolgreichen Comichelden „Tim und Struppi“.

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Übrigens müsst ihr keine Angst haben, der Handlung womöglich nicht folgen zu können, denn wie der Titelzusatz bereits andeutet, begleiten wir die berühmten Charaktere in „Lupin III: The First“ auf ihrem allerersten Abenteuer. Somit spielt diese Geschichte chronologisch vor allen anderen Anime-Ablegern des Franchises und ist der ideale Punkt für Neulinge, um in dieses Universum erstmals abzutauchen.

Charismatische Gauner mit dem Herz am rechten Fleck

Der Meisterdieb ist natürlich einmal mehr das Zentrum des Films und wird immer wieder als gewieftes Schlitzohr gezeichnet, das sich aus (fast) jeder Situation befreien kann. Dabei ist diese Version des Gauners auch, anders als der ältere Lupin III aus der kürzlich veröffentlichten Trilogie, ziemlich gutherzig. Er wird uns als mitfühlender junger Mann gezeigt, der sich insbesondere um das Wohl von Laetitia sorgt, was Erinnerungen an den Anime-Klassiker „Das Schloss des Cagliostro“ weckt, der vom späteren Studio Ghibli-Mitbegründer Hayao Miyazaki inszeniert wurde.

Lupin III und Laetitia © 2019『Lupin III THE FIRST』Production Committee

Doch auch die Freunde des Ganoven, Revolverheld Jigen, Samurai Goemon und Femme Fatale Fujiko, kommen natürlich im Film vor. Obwohl sie zwar eher Nebenfiguren sind, bekommt jeder von ihnen eine Szene, in der er/sie strahlen kann. Selbiges gilt für die junge Laetitia, die quasi als Herz des Films fungiert und nicht nur unseren Helden um den Finger wickelt. Die Charaktere sind charmant geschrieben, doch nicht alle Figuren können da mithalten. Die Nazi-Bösewichte sind beispielsweise nur böse, weil sie eben böse sind, weshalb der Film hier Potenzial verschenkt.

Allzu viel Zeit, um sich darüber zu ärgern, bleibt jedoch nicht, denn das Leinwand-Abenteuer legt ein hohes Tempo vor und lässt die Helden dabei von einer verrückten Situation in die nächste stolpern. All dies ist wunderbar inszeniert und bereitet großen Spaß. Des Weiteren sind die 3D-Animationen wundervoll gelungen. Es war stets ein Traum des inzwischen verstorbenen Schöpfers der Figur, einen Film mit dieser Technologie zu erleben und die Verantwortlichen haben hier ganze Arbeit geleistet und geschmeidige Bewegungen mit einem detaillierten Look kombiniert.

Lupin III und seine Freunde © 2019『Lupin III THE FIRST』Production Committee

Abgerundet wird all dies von hervorragend aufgelegten deutschen Synchronschauspielern, die merklich mit Leidenschaft bei der Sache sind, sowie einem stets atmosphärischen und oft verspielten Soundtrack. „Lupin III: The First“ ist ein fast schon unverschämt charmanter klassischer Abenteuerfilm, den ihr euch dank seiner spaßigen Inszenierung und liebenswürdigen Charakteren unbedingt auf der großen Leinwand ansehen solltet.

„Lupin III: The First“ läuft nur am 26. Oktober 2021 in teilnehmenden Kinos.

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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