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Lupin III.-Trilogie – Düsterer Krimispaß mit jeder Menge Charme – Filmkritik

Die KAZÉ Anime Nights 2021 gehen in ihre nächste Runde und diesmal steht eine waschechte Anime-Legende im Rampenlicht: „Lupin III.“, eine japanische Popkultur-Ikone. Morgen bekommt ihr in teilnehmenden Kinos nicht nur einen oder zwei, sondern direkt gleich drei Filme mit dem charmanten Gentleman-Gauner zu sehen. Wir verraten euch in unserer Filmkritik, warum ihr das nicht verpassen dürft.

Die dreifache Packung Lupin III.-Abenteuer

Zur Anime-Trilogie gehören die OVAs – Original Video Animation, die gewissermaßen Direct-to-Video-Produktionen sind – „Lupin III.: Daisuke Jigens Grabstein“, „Lupin III.: Goemon Ishikawa, der es Blut regnen lässt“ und, last but not least, „Lupin III.: Fujiko Mines Lüge“. Alle drei Filme erzählen in sich weitestgehend abgeschlossene Handlungen, die jedoch durch eine übergeordnete Geschichte mal mehr und mal weniger stark miteinander verbunden werden.

Im ersten Film haben es Lupin III. und sein Freund Jigen auf einen wertvollen Schatz abgesehen. Allerdings erinnern sie sich dabei immer wieder an ihren letzten Versuch, der Jigen fast das Leben gekostet hätte. Im zweiten Film wird der Samurai Goemon als Leibwächter auf einem Kreuzfahrtschiff engagiert. Plötzlich erscheint jedoch Lupin auf der Bildfläche, der das Schiff ausrauben will. Im letzten Film steht derweil Fujiko im Mittelpunkt, die sich gemeinsam mit einem Jungen namens Gene auf der Flucht vor einem berüchtigten Profikiller befindet.

Allen drei Filmen ist dabei gemein, dass sie im Vergleich zu vorherigen sowie nachfolgenden Abenteuern rund um den namensgebenden Gauner ziemlich düster daherkommen. Sie erzählen alle überraschend ernste und teils auch sehr blutige Geschichten. Obwohl die Trilogie erwachsener daherkommt als ältere Ableger des Franchise, wissen sie doch alle auf hohen Niveau zu fesseln und zu unterhalten, was vor allem an jeder Menge Charme und Flair liegt.

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Zu verdanken ist dies zu großen Teilen den Verantwortlichen der drei Filme, insbesondere Regisseur Takeshi Koike („Iron Man“) und Drehbuchautor Yuuya Takahashi („Tiger & Bunny“), die ein wunderbares Gespür für die Welt und die in ihnen lebenden Charaktere beweisen. Keine Geschichte ist dabei zu lang ausgefallen, sondern erzählt jeweils eine famose „Lupin III.“-Story mit einem gelungenen Mix aus Action und Drama.

Trilogie begeistert mit famosen Animationen

Die Action ist in allen drei Filmen schlichtweg fantastisch gelungen. Gerade in rasant inszenierten Autoverfolgungsjagden konnten die Macher zeigen, was in ihnen steckt. Hinzukommen einige krachende Schießereien, die mit ihren stilsicheren Choreographien ein wahres Spektakel auf den Bildschirm zaubern. Allerdings ist der teils sehr hohe Gewaltgrad in diesen Szenen, gerade wenn die Oberschurken ernst machen, recht untypisch für das Franchise.

Lupins Kumpel Jigen © Monkey Punch, TMS・NTV

Angesichts der enorm hohen Qualität der Actionszenen kommen Anime-Fans vollends auf ihre Kosten und sie allein sind es schon wert, die „Lupin III.“-Trilogie auf der größtmöglichen Leinwand zu erleben. Darüber hinaus sind auch die Umgebungen liebevoll gestaltet und strotzen nur so vor zahllosen Details, die ein Eintauchen in diese stylische Welt noch vereinfachen. Gerade weil die Bösewichte der Filme zumeist charakterlich gut ausgearbeitet wurden, ist die Gefahr, die von ihnen für die Helden ausgeht, stets greifbar und trägt wunderbar zur Spannung in den Duellen bei.

Zudem ist ebenfalls die musikalische Untermalung super gelungen und passt hervorragend zu den stilvollen Animationen sowie den gekonnt inszenierten Action-Highlights der Trilogie. Des Weiteren ist, wie schon bei den letzten Ablegern, die KAZÉ hierzulande veröffentlichte, die deutsche Synchronisation sehr gut gelungen. Alle Sprecher und Sprecherinnen erledigen einen tollen Job, wurden passend besetzt und sind merklich mit Herzblut bei der Sache.

Lupin III. und Fujiko © Monkey Punch, TMS・NTV

Tatsächlich fällt es uns schwer, wirklich gravierende Schwächen an der „Lupin III.“-Trilogie hervorzuheben. Der eine oder andere Twist ist sicherlich recht vorhersehbar und auch der Bösewicht aus Fujikos Film fällt im Vergleich zu seinen Kollegen etwas ab. Doch die Stärken überwiegen klar die Schwächen und wenn ihr Fans des charmanten Gauners oder von spannenden Krimis sein solltet, dann macht ihr mit diesen stylischen Anime-Abenteuern gewiss nichts verkehrt.

Die „Lupin III.“-Trilogie läuft am 31. August 2021 in über 250 teilnehmenden Kinos.

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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