Artikel

Mario Kart Tour: Spieler üben scharfe Kritik an Nintendos aggressivem Free-to-Play-Modell

Nintendo setzt mit dem neuen Mobile-Titel „Mario Kart Tour“ seinen guten Ruf aufs Spiel und bietet ein aggressives Free-to-Play-Modell. Zwar sind die bisherigen Downloadzahlen durchaus beeindruckend, die Kritik der Spieler nimmt aber stetig zu.

Vor wenigen Tagen hat Nintendo Mario Kart Tour offiziell für iOS und Android veröffentlicht, wodurch nun auch via Smartphone mit den verschiedenen Charakteren aus den Nintendo-Spielen über die Piste gesaust werden kann.

Während sich Fans über eine insgesamt gute Umsetzung samt intuitiver und direkter Steuerung sowie dem gewohnten „Mario Kart“-Feeling freuen, darf Nintendo ebenfalls allerbester Dinge sein. Schließlich wurde der Titel in den ersten Tagen weltweit häufiger als „Pokémon Go“ heruntergeladen und belegt mit diesen beeindruckenden Zahlen derzeit Platz 1 der Rangliste im App Store von Apple. Doch es gibt einen gewaltigen Haken an der ganzen Sache, der für Nintendos guten Ruf nicht sonderlich förderlich sein dürfte.

Mario Kart TourMario Kart Tour: Rekord gebrochen: Mario Kart Tour überholt Pokémon GO

In-App-Käufe, Lootboxen und Abo-Modell

Dieser Kritikpunkt verdirbt bereits jetzt vielen Spielern den weiteren Spaß an „Mario Kart Tour“. Denn Nintendo hat sich bei dem Rennspiel für ein aggressives Free-to-Play-Modell und diverse Gach-Mechaniken entschieden. Entsprechend enthält das Spiel Lootboxen, zahlreiche Ingame-Käufe und sogar ein Abo-Modell.

Neue Figuren können dabei nicht einmal direkt gekauft werden, sondern müssen über Lootboxen freigeschaltet werden, die allerdings zufallsbasiert sind. Zwar könnt ihr diese Boxen durch Ingame-Belohnungen freischalten, durch den Einsatz von Echtgeld geht es aber deutlich schneller. Eine Lootbox lässt sich mit 5 Rubinen freischalten: 3 Rubine kosten im Shop 2,30 Euro, 135 Rubine im Paket 75 Euro. 

Zwar sind solche Methoden bei Free-to-Play-Spielen mittlerweile gängige Praxis, jedoch bietet Nintendo zusätzlich noch ein Abo-Modell an, was eher ungewöhnlich ist. Für 5,50 Euro im Monat könnt ihr euch neue Rennklassen (200-ccm-Klasse) freischalten und spezielle Missionen spielen. Dabei könnt ihr den Gold Pass zwei Woche lang kostenlos ausprobieren, anschließend könnt ihr das Abo monatlich kündigen.

Zum Vergleich: Apple Arcade kostet 4,99 Euro im Monat und bietet euch Zugriff auf zahlreiche Mobile-Titel, während Nintendo Switch Online gerade einmal mit 3,99 Euro im Monat zu Buche schlägt.

Illegales Glücksspiel?

In Belgien wird „Mario Kart Tour“ übrigens gar nicht erst angeboten, da der Titel aufgrund der zufallsbasierten Lootboxen als illegales Glücksspiel eingestuft wird.

Letztendlich könnt ihr euch „Mario Kart Tour“ zwar völlig kostenlos auf euer Smartphone laden, durch starke Anreize und Gache-Mechaniken wird jedoch versucht, euch möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.

Besonders Kinder dürften Gefahr laufen ihr Taschengeld in Lootboxen zu investieren, um einen der bunten Charaktere zu ergattern. Da diese jedoch wie erwähnt zufallsgeneriert (japanische Gacha-Mechanik) sind, sollten vor allem Eltern einen Blick auf die Ingame-Käufe ihrer Kinder haben und diese gegebenenfalls einschränken.

Habt ihr „Mario Kart Tour“ bereits gespielt und wenn ja, wie gefällt euch der Mobile-Titel bisher? Schreibt uns eure Meinung gerne unterhalb in die Kommentare.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"