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Mario & Luigi: Abenteuer Bowser + Bowser Jr.s Reise: Im Körper des Feindes

Aus dem Gumba-Bootcamp an die Front

Grafisch wurde Abenteuer Bowser an die Sequels und das Remake des ersten Teils angeglichen, wobei sich darüber streiten lässt, ob das nun eine Verbesserung ist. Auf dem 3DS gibt es jetzt Zwischensequenzen als Full Motion Video, während im Original meistens mit minimal animierten Standbildern oder Dialogen Vorlieb genommen werden musste.

Die Animationen der Protagonisten stecken voller Charakter, zum Beispiel winkt Luigi zum Abschied mit einem Taschentuch, wenn Mario von einer Attacke aus dem Bild gefegt wird. Die Framerate ist jedoch von 60 auf 30 Bilder pro Sekunde halbiert worden – aus welchem Grund auch immer. Am 3D-Effekt kann es nicht liegen, denn stereoskopisches 3D wird gar nicht erst unterstützt. Besonderes Lob verdient das Spiel auch in dieser Fassung für den grandiosen Soundtrack von Komponistin Yoko Shimomura und die schrägen Samples, die als Sprachausgabe dienen.

Abseits von der gut zehnstündigen Hauptquest gibt es noch eine Reihe weiterer Aktivitäten. Habt ihr die Mario Bros. und Bowser auf das Level-Maximum gebracht, bekommt ihr eine erweiterte Endsequenz zu sehen, ansonsten gibt der Schwierigkeitsgrad keinen Anlass zum Grinden.

Ferner gibt es einen optionalen Bosskampf in Form einer Reminiszenz an den direkten Vorgänger, dessen Remake man kurioserweise übersprungen hat, zu entdecken und Sammelobjekte wie Bohnen und Blockatzen, für die ihr Status-Verbesserungen und Spezialattacken erhaltet. Auch amiibo-Support darf nicht fehlen, mit dem Scannen von Figuren schaltet ihr Items frei.

Mit Bowser Jr.s Reise ist zudem von Beginn an ein Modus mit einer parallel laufenden Nebenhandlung verfügbar, in dem ihr eine Art Coming-of-Age der verwöhnten Kackbratze erlebt. Wie in Bowsers Schergen verdingt ihr euch hier als Kommandant in einer Reihe von Strategie-Kämpfen, indem ihr das Dreiecks-Verhältnis zwischen Infanterie, fliegenden Truppen und Projektilkämpfern zu euren Gunsten nutzt und eure Einheiten entsprechend aufstellt. Für bestimmte Formationen gibt es einen Buff, per Steuerkreuz aktiviert ihr mit euren Captain-Punkten für euch vorteilhafte Effekte. Mit der Zeit rekrutiert ihr neue Einheiten und levelt eure bestehenden Truppen auf. Auch das Terrain spielt bei der Auswahl eine Rolle, so bevorzugen Buu Huus Kämpfe in dunklen Locations anstatt bei Tageslicht.

Ein wahrer Segen ist der R-Knopf mit seiner Fast-Forward-Funktion, der euch Texte und Cutscenes beschleunigen lässt. Einige Tutorials dürfen geskippt werden, falls ihr bereits mit den entsprechenden Mechaniken vertraut sein solltet. Als Riesen-Bowser müsst ihr auch nicht mehr ins Mikrofon eures Geräts pusten, um Feuer zu spucken. Leider gibt es für diese Fights immer noch keine Option für Linkshänder, sodass Handheld und Stylus etwas ungelenk in der Hand liegen. Dabei hätte gerade hier für das Remake nachgebessert werden können.

Wieder einmal ist der Humor eine der größten Qualitäten des Titels, die schräge Prämisse und die Dialoge halten einige Lacher auf Lager, sei es nun Bowsers zähneknirschende Akzeptanz seiner Heldenrolle, die ständige verbale Herabsetzung von Luigi durch andere Charaktere oder das Geständnis eines Koopa-Captains, der doch lieber Standup-Comedian werden möchte.

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