Die Party geht wieder los! Mit Mario Party Superstars gibt es jetzt den neuesten Ableger der spaßigen Partysause für die Nintendo Switch. Erneut könnt ihr mit Mario, Luigi, Yoshi und Co. auf virtuellen Spielbrettern um Sterne wetteifern und in zahlreichen Minispielen den Sieg erkämpfen. In unserem Test zeigen wir euch, warum „Mario Party Superstars“ genau der Ableger ist, den die Reihe endlich gebraucht hat und ein Grund zum Feiern ist.
Mario Party Superstars im Test: Best-of der guten, alten Zeit
Seit nunmehr 23 Jahren gehört die „Mario Party“-Reihe zu den Evergreen-Titeln von Nintendo, die uns mittlerweile auf jeder Nintendo-Konsole begleitet. Der erste Teil erschien damals für das Nintendo 64 und vor allem die älteren Fans unter euch können sich wahrscheinlich noch gut an die Serienanfänge erinnern. Schon damals lud das einfach zu erlernende Spielkonzept zu dem Motto „Eine Runde Mario Party geht immer!“ ein und wir genossen witzige Abende mit Freunden.
Nun gibt es mit „Mario Party Superstars“ den neuesten Ableger der Reihe. Diesmal darf sich auf der Nintendo Switch amüsiert werden und Nintendo traut sich keine Experimente oder unpassende Features ins klassische Gameplay reinzuquetschen. Gerade die letzten paar Ableger haben den Fans weniger gefallen. Nun besinnt sich Nintendo aber wieder auf die Wurzeln der Reihe und beschert uns genau das „Mario Party“, das wir uns so lange wieder gewünscht haben: Partyspaß, ganz so wie früher.
Und das nimmt Nintendo wörtlich. „Mario Party Superstars“ präsentiert sich als Best-of der alten Teile. Soll heißen: Es kehren alte Spielbretter, Minispiele und das ganz klassische Spielprinzip zurück, in dem wir uns auf die Münz- und Sternenjagd und das Bewältigen der Minispiele konzentrieren können – ganz so wie in den guten, alten Zeiten. Keine gemeinsamen Gefährten mehr, Rasterfelder oder sonstige Spielereien.
Comeback beliebter Spielbretter und Minispiele in völlig neuem Glanz
Comeback beliebter Bretter: Fünf Spielbretter sind enthalten, die aus den ersten drei Serienteilen für das N64 entnommen wurden und alle mit ihren eigenen Kniffen aufwarten. So könnt ihr Peachs Geburtstagstorte mit Münz-raubenden Piranha-Pflanzen bestücken, im Horror Land wechseln sich Tag und Nacht ab, wodurch sich die Abzweigungen einiger Wege und andere Features ändern und auf Yoshis Tropeninsel tauschen Bowser und der Stern gerne mal die Plätze.
Alle Spielbretter wurden grafisch enorm aufgewertet und präsentieren sich in einem modernen Gewand und sind wirklich schön anzuschauen. So können selbst die alten Fans ganze neue Details auf den Spielbrettern entdecken.
Insgesamt dürft ihr aus 10 Charakteren auswählen, mit denen ihr über die Boards hüpfen könnt: Zu den klassischen Namen wie Mario, Luigi, Yoshi oder Donkey Kong gesellen sich auch bislang seltener vertretene Figuren wie Rosalina hinzu. Auf viele Charaktere, die vor allem im Vorgänger „Super Mario Party“ dabei waren (Bowser Jr., Buu Huu, Kochentrocken etc.), müsst ihr jedoch dieses Mal leider verzichten. Sollten ihr und eure Freunde kein Viererteam vollkriegen, werden die restlichen Spielfiguren mit KI-Charakteren aufgefüllt. Sie lassen sich in der Schwierigkeitsstufe einstellen, wobei sie noch auf normal nicht sehr intelligent agieren. So hatte Luigi in der gesamten Partie seine Goldröhre niemals benutzt – und das obwohl er in Münzen hätte baden können.
Fantastische Minispiel-Auswahl
Für die Auflockerung zwischen den Spielrunden sorgen die Minispiele: Die 100 Minispiele in „Mario Party Superstars“ entlehnen sich neben den N64-Originalen auch aus später erschienenen Teilen der Reihe und haben genauso wie die Spielbretter einen modernen Anstrich bekommen. Auch hier wurde eine optische Frischzellenkur vollzogen und die Minispiele erstrahlen in völlig neuem Glanz. Selbst für ganz junge Fans sind die Minispiele sehr leicht und unkompliziert zu verstehen.
Ob ihr euch bei Pinguin-Plage von der Meute Pinguine nicht von einer Eisscholle runterschubsen lassen dürft, Bowsers Grimasse nach einer Vorlage zurecht ziehen sollt oder euch beim Elfmeterschießen beweist. Bei der Auswahl hat Nintendo ein gelungenes Best-of zusammengestellt, das eigentlich keine lahme Enten beinhaltet.
Wie schon in „Super Mario Party“ habt ihr direkt im Erklärbildschirm die Möglichkeit, das Minispiel vorab auszuprobieren – gerade für Neulinge einladend.
Minispiele-Berg
Wer sich lieber nur auf die Minispiele stürzen will, sollte einen Blick auf den Minispiele-Berg werfen. Dort stehen alle Minispiele zur freien Auswahl oder lassen sich in speziellen Modi bestreiten. Die Games müssen dafür nicht vorher in den Bretter-Partien freigeschaltet werden. Wobei ich persönlich nur kurze Zeit auf dem Minispiel-Berg verbracht habe, da ich dann doch die richtigen Runden auf den Boards bevorzuge.
Häufig Glückssache aber ein Item ist zu stark
Serientypisch müsst ihr euch oft auf euer Glück verlassen – ob es nun ums Würfeln oder andere Zufallsereignisse geht oder die Gegner eurem Plan einen Strich durch die Rechnung machen. Mit Items wie zum Beispiel dem Doppelwürfel könnt ihr immerhin ein wenig Strategie mit einfließen lassen. Ihr erhaltet solche Items sogar wesentlich öfter als in vorherigen Teilen, was zu deutlich mehr Nervenkitzel auf den Boards führt.
Wobei mir Goldröhre die – wie auch schon im Vorgänger „Super Mario Party“ – nicht gefällt. Mit diesem Item könnt ihr euch direkt zum Stern befördern. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass dieses Item für nicht einmal sehr viele Münzen einfach beim Toad Shop gekauft werden kann. Dadurch ist es leider zu mächtig. So gab es bei mir einige Partien, wo fast immer nur die Goldröhre gekauft wurde, sodass der Spielspaß darunter auch etwas gelitten hat. Entweder sollte dieses Item wesentlich seltener sein oder viel mehr kosten.
Kenner der alten Teile werden sich übrigens auch wieder auf die Bank und Buu Huu als wiederkehrende Features freuen dürfen. Stattet ihr dem Geist einen Besuch ab, könnte er für euch andere Spieler*innen heimsuchen und beklauen.
Sehr spaßiger Multiplayer-Hit
Mit Freunden macht „Mario Party Superstars“ definitiv am meisten Spaß und der Titel Multiplayer-Hit ist mehr als verdient. Bei gemütlichen Runden vor dem heimischen TV spielt das Party-Game definitiv seine Stärken aus. Solo-Sessions sind hierbei schnell langweilig, auch wenn sich dann viele Szenen der NPC-Spieler überspringen lassen.
Party-Planer: Beim Freien Spiel mit euren Kumpels habt ihr übrigens viele Auswahlmöglichkeiten, die Party nach eurem Geschmack einzustellen. Neben der obligatorischen Charakter- und Bretter-Auswahl könnt ihr noch festlegen, für was es Bonus-Sterne geben soll, wie stark die NPCs sind oder welche Art von Minispielen bestritten wird. Im laufenden Spiel könnt ihr dann zum Beispiel sogar noch weitere Runden hinzufügen.
Online-Modus erstmals zum Start
Übrigens ist „Mario Party Superstars“ der erste Teil der Reihe, der direkt seit Release mit einem Online-Modus daherkommt (in „Super Mario Party“ wurde er erst nachträglich beigefügt). Sämtliche Spielbretter und einige der Modi im Minispiel-Berg könnt ihr online mit Freunden zocken. Das funktioniert auch grundsolide.
Witzig: Dann erweisen sich auch die Sticker als ziemlich kurzweilige Idee. Jederzeit während der Spielbrett-Runden könnt ihr Sticker mit verschiedenen Emotionen anzeigen lassen, um entweder eure Freude auf einen gewonnenen Stern auszudrücken oder aber ein bisschen Schadenfreude beim Pech der Gegner zu zeigen. Natürlich lassen sich diese Bilder auch bei Offline-Partien nutzen.
Umfang könnte besser sein
Trotz der großen Liebe zum Detail beim Design der Spielbretter und Minispiele muss ich doch anmerken, dass der Umfang nicht positiv auffällt.
Das fängt schon bei den Charakteren an. Es gibt 10 spielbare Charaktere, alle davon stehen zum Start zur Auswahl und weitere Figuren lassen sich nicht freischalten. Da bot der direkte Vorgänger auf der Switch auf jeden Fall mehr. Und bei nur fünf Spielbrettern ist die Auswahl derart begrenzt, dass ihr diese Boards umso öfter wiederholt. Dann reichen nur einige Partien und die Boards verlieren ihren Reiz. Daher wäre es sehr wünschenswert, wenn Nintendo weitere Charaktere und Spielbretter in Zukunft per Update hinzufügt.