Ist es übertrieben, dass so viele Menschen auf der Seite von Disney stehen? Drehbuchautor David Koepp hat eine klare Meinung zum Streit zwischen Sony und Marvel.
Als die Nachricht rumging, Sony und Disney/Marvel hätten sich wegen Tom Hollands Spider-Man zerstritten, war für viele Fans sofort klar, auf welcher Seite sie stehen würden. Das sich viele Fans hinter das Multimilliarden-Unternehmen Disney stellen, hat wohl viele Gründe – allen voran die Tatsache, dass sie das MCU führen und sich „heroischer“ Weise aufgeopfert haben, um Spidey den Weg ins Marvel Cinematic Universe zu ebnen.
Spider-Man-Autor David Koepp hat eine klare Meinung
Was für Spider-Man-Drehbuchautor David Koepp hierbei ziemlich „seltsam" ist, ist die Leidenschaft, mit der die Fans Disney verteidigen – als ob Disney der „mutige Außenseiter" wäre, der sich gegen einen schändlichen Bösewicht verteidigen muss. Wie er anmerkt, ist das bei weitem nicht der Fall.
„Ich habe ein paar Artikel darüber gelesen, ja. Ich verstehe beide Seiten. Disney will, was es will, und offensichtlich sind sie an Einkauf und Kontrolle gewöhnt. Aber ich verstehe den Standpunkt von Sony besser: „Aber warte, es gehört uns. Es ist unser Eigentum. Du kannst nicht einfach die Hälfte davon haben. Du kannst es nicht einfach nehmen." Es ist also eine schwierige Situation. Und ich denke, dass die letzten paar Spider-Man-Filme sicherlich fantastisch waren. Aber der Animationsfilm, den sie ohne Disneys Beteiligung machten, war noch grandioser. Was für mich seltsam ist, sind die Marvel-Filmfans, die schnell zu Disneys Verteidigung kommen, als wären sie ein mutiger Außenseiter, der verteidigt werden muss. Sie sind kein mutiger Außenseiter."
Klar ist: Disney ist bei Weitem kein Außenseiter und der Argumentation von Koepp lässt sich grundsätzlich folgen: Die Liebe, die die Fans in diesen Deal reinstecken, rührt in vielen Fällen daraus, dass Spider-Man mit den Avengers und Tony Stark zusammengewachsen ist. Oft wird dabei jedoch vergessen, dass Disney auf dem besten Weg ist, eine absolute Monopolstellung im Filmgeschäft „einzukaufen“. Da es in diesem Fall aber explizit um Fanliebling Spider-Man geht, wird dieser Fakt jedoch schnell unter den Teppich gekehrt. David Koepp ist hier andererseits nicht ganz objektiv, da er das Drehbuch für den Spider-Man-Film aus dem Jahre 2002 schrieb, der Tobey Maguire's Trilogie für Columbia/Sony auf den Weg brachte.
Auch wenn der Deal offiziell zerbrochen ist, scheinen die Verhandlungen im Hintergrund dennoch in irgendeiner Form nach wie vor zu existieren. Zum aktuellen Zeitpunkt sind jedoch weder der Verhandlungsstatus noch die damit verbundenen Bedingungen öffentlich bekannt.