Mit „Avengers: Endgame“ endet eine zehnjährige Ära. Kein Franchise hat bis dato derart viele zusammenhängende Filme eines vereinten Filmuniversums veröffentlicht, was unweigerlich auch dazu führt, dass sich Endgame schon jetzt wie ein phänomenaler Abschluss des gesamten Marvel Cinematic Universe (MCU) anfühlt. Geschuldet sei dies insbesondere der Tatsache, dass unter anderem Urgesteine, allen voran Steve Rogers (Chris Evans) und Tony Stark (Robert Downey Jr.), auf dem großen Absprung sind. Pfiffige Fans wissen mittlerweile natürlich aber auch, dass es ein unbekanntes „Danach“ nach Endgame geben wird, wenngleich kaum etwas über den zukünftigen Handlungsstrang beziehungsweise die neue Saga bekannt ist. Wir nutzen daher die Chance und stellen euch schon jetzt fünf Stories aus den Comics vor, die auf jeden Fall eine geeignete Vorlage für das zukünftige MCU bilden könnten.
Avengers vs X-Men
Der MCU-Streifen Avengers: Endgame zieht nicht nur einen dicken Strich unter die Infinity-Saga. Mit der mittlerweile offiziellen Akquisition von Fox steht dem MCU für die kommende Storyline ein breites Feld an neuen Charakteren zur Verfügung, die buchstäblich nur darauf warten, ihren Erstauftritt im großen Filmuniversum zu feiern. Parallel existiert dabei das X-Men-Filmuniversum, das mittlerweile in sich geschlossen im gleichen Kanon wie die X-Men-Klassiker aus den 2000ern spielt. Ohne genaueres zu wissen, können wir uns als Zuschauer aber jetzt schon sicher sein, dass die X-Men zukünftig eine wichtige Rolle im MCU spielen werden.
Insbesondere die letzten MCU-Filme bewiesen dabei eindrucksvoll, dass sich das Superheldengenre immer weiter von dem klassischen Bild „Gut gegen Böse“ entfernt. In Civil War traten erstmals zwei Parteien bestehend aus Helden gegeneinander an und auch bei „Avengers: Infinity War“ lässt sich in gewisser Form argumentieren, dass Thanos der Held seines eigenen Films ist. Dieses Konzept wurde in den Comics weitergesponnen und mündete in einem gewaltigen Event namens „Avengers vs. X-Men“. Denkbar ist an dieser Stelle also, dass wir ab Phase 4 viele Solofilme zu Gesicht bekommen, die in einem „Helden gegen Mutanten“-Kontext eingebettet sind – sich ergo also regelmäßig mit der Frage auseinandersetzen, ob Mutanten tatsächlich „abnormale Kreaturen“ sind und wie deren Leben in einer von Superhelden geprägten Realität aussehen könnte. Selbsterklärend würde ein derartiges Szenario viel Spielraum für diverse Twists und ein episches Finale á la Endgame bieten.
World War Hulk
Bei „World War Hulk“ handelt es sich um den geistigen Nachfolger des Planet Hulks Event. Dies ist für MCU-Zuschauer insofern von Interesse, da Planet Hulk sinngemäß bereits im dritten Ableger der Thor-Trilogie eingegliedert wurde. In den Comics thematisiert das Event ein Szenario, indem die Avengers Hulk für derart gefährlich einstufen, dass sie sich schweren Herzens dazu entscheiden, ihren Freund Bruce Banner zu verraten und diesen ohne Rückticket ins All zu schießen und ihn somit von der Erde verbannen. Bruce Banner landet dann auf einem von Außerirdischen bewohnten Planeten, den wir bereits in „Thor: Ragnarok“ sehen durften. In World War Hulk schafft es Banner jedoch auf die Erde zurück und startet einen brutalen Feldzug gegen seine ehemaligen Freunde, was sinnbildlich eben als World War repräsentiert wird.
Der Direktvergleich Film zu Comic hinkt auf den ersten Blick dahingehend, dass Banner im MCU nicht verraten wurde und dementsprechend keinen Groll gegen die Avengers hegt. Da wir den Verlauf von Endgame aktuell jedoch nicht kennen und Schauspieler Mark Ruffalo auch bereits seine Jahre im MCU verbracht hat, wäre es nicht undenkbar anzunehmen, dass sich der Hulk, wie auch immer, mit einem riesigen Knall von der Bühne verabschieden wird – selbst wenn dies bedeuten könnte, dass er sich gegen seine alten Freunde stellen muss.