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Matrix 4: Resurrections – Eine gelungene Fortsetzung – Filmkritik

Am 23. Dezember 2021, beinahe zwanzig Jahre nach dem letzten Teil der originalen Trilogie, kommt mit Matrix 4: Resurrections eine sehr späte Fortsetzung zu der überaus beliebten und ebenso erfolgreichen Sci-Fi-Reihe in die Kinos. Wir haben uns das Werk von Lana Wachowski angesehen und verraten euch in dieser Kritik, ob sich ein Besuch im Kino lohnt.

Matrix 4: Resurrections – Eine Kritik

In diesem Jahr hat der Spielfilm Ghostbusters Legacy bewiesen, dass Sequels auch mit vielen Jahren Verspätung auf dem Buckel durchaus möglich sind und qualitativ hochwertig sein können, sofern die Mischung aus Retrospektion und neuen Ideen stimmt. Obwohl beim letzten Ghostbusters-Film relativ viele Fans dennoch nicht wirklich zufriedengestellt waren.

Dies lag in erster Linie wohl daran, dass ein solch erfolgreicher Klassiker zwangsläufig sehr viele unterschiedliche Fans vorzuweisen hat, und bekanntlich haben viele verschiedene Menschen auch viele verschiedene Wünsche sowie Forderungen. Die alle abzudecken ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Weswegen wohl auch Matrix 4 irgendwo zwischen höchsten Lobliedern und unhöflichsten Vorwürfen festhängen wird, waren die Vorgänger zu ihren Zeiten doch bereits allesamt stets umstritten.

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Ähnlich wie Reitman in Ghostbusters 3 setzt Regisseurin Lana Wachowski, die zusammen mit ihrem Bruder ebenfalls die ersten drei Matrix-Filme zu verantworten hat, auf die Mischung aus fast schon eingestaubten Erinnerungen sowie neuen Ansätzen, die das Franchise zwar nicht unbedingt in eine unvertraute Richtung führen, aber zumindest einen schicken, noch nicht eigestaubten Anstrich verpassen.

Gerade in dieser Hinsicht leistet sie einen mehr als vorzeigbaren Job, denn sie spielt gekonnt mit dem, was sie aus den originalen drei Teilen entliehen hat, ohne sich zu sehr auf das was war zu versteifen. Gleichzeitig wandert sie aber auch nicht so weit ab vom Pfad, dass ein deutliches Wiedererkennen nicht möglich wäre.

Zusätzlich lässt Wachowski die vielen Leihgaben nicht ungenutzt und verwertet sogar Szenen, Einstellungen und ganze Sätze aus den Vorgängern. So ermöglicht sie es solchen Zuschauer*innen, die schon lange nicht mehr in der Matrix waren, die wichtigsten Eckpfeiler der Handlung noch einmal Revue passieren zu lassen, ohne sich Textwände oder andauernde Monologe antun zu müssen.

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Andere Reisen zurück in die Zeit dienen hingegen der Verdeutlichung dessen, was uns die Geschichte eigentlich zu vermitteln versucht. Hier geht die Regisseurin deutlich weniger subtil vor und erlaubt sich manch eine Szene, die um ihre Existenzberechtigung bangen muss, doch unterm Strich fangen sich solche Ausbrecher recht schnell wieder und sind zudem selten an der Zahl.

Und manche Szenen und Details im Hintergrund sind schlichtweg Easter Eggs, die dem ganz harten Fankern wahrscheinlich sehr gut gefallen dürften, aber ebenfalls nicht hätten sein müssen. Abgesehen von diesen Ausflügen in eine längst vergangene Ära bietet „Matrix Resurrections“ aber halt auch viele eigene, frische Ideen und Ansätze und überrascht nicht selten mit netten Wendungen.

Matrix 4: Resurrections - Filmkritik
©Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow Films (BVI) Limited.

Matrix 4: Resurrections – Aus alt mach neu

Nicht nur die Technologie unserer Welt hat sich weiterentwickelt, sondern auch die Matrix und mit ihr alles, was wir aus der Reihe bisher kannten, inklusive der Charaktere, ihrer Realität als auch der Rangordnung. Statt jedoch zu viel dazudichten, erweitert Lana Wachowski schlichtweg ihre Kreation und passt sie logisch den Änderungen der letzten fast zwanzig Jahre an.

Die Ansätze, welche die Regisseurin und Drehbuchautorin nutzt, um Tote zurück ins Leben zu holen und einem beendeten Franchise wieder auf die Beine zu helfen, sind relativ ideenreich und ergeben, zumindest in ihrer eigenen Welt, durchaus Sinn. Auch wenn, ganz im Stil der drei Vorgänger, nicht alles erklärt wird und zum Abspann viele Fragezeichen über den Köpfen der Kinogänger*innen zurückbleiben.

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Das Ergebnis ist ein Film, der es entgegen aller Vermutungen schafft, die Geschichte dort fortzusetzen, wo sie 2003 zu einem Ende gefunden hat, und sowohl als verspätetes Sequel, als auch als Reboot der Reihe funktioniert. „Matrix 4“ kann das Finale des Filmuniversums sein, aber ohne Probleme auch ein Neuanfang, der noch viele Möglichkeiten zulässt.

Doch aller Lobeshymnen unsererseits zum Trotz ist „Matrix Resurrections“ halt kein perfekter Film. Es gibt allerlei Abstriche, die zwar nicht für jeden Fan gleich schwer ins Gewicht fallen dürften, aber unbestreitbar vorhanden sind. Wie zum Beispiel die oberflächliche Charakterausarbeitung manch einer neu eingeführten Figur oder die nicht durchgehend gute Schauspielleistung.

Oder die Tatsache, dass die Bösen mal wieder nicht in der Lage sind, auch nur einen einzigen Treffer zu landen, wenn sie es nicht sollen. Da wird fröhlich auf die Helden und Heldinnen geschossen, während diese in aller Ruhe eine Deckung aufsuchen. Wer braucht noch Superkräfte, wenn man solche Gegenspieler hat? Mit der Logik hatte es Matrix aber ja noch nie.

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Außerdem, und das dürfte die größte Überraschung auf unserer Kontraseite sein, ist der Film zwar deutlich besser als Teil 2 und 3 und hat tolle psychologische Gedankenspiele und eine clevere Meta-Handlung zu bieten, doch die genauso präsente sowie relevante Action ist lediglich durchschnittlich okay. Die Kämpfe und die rasanten Passagen wirken eher wie der Versuch, Matrix zu kopieren. Was irgendwie ironisch ist.

Heiner Gumprecht

Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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