Artikel

Mega Man X Legacy Collection: X-zellente Spiele in mittelprächtiger Umsetzung

Zwei gegen einen

In dem ebenfalls enthaltenen Mega Man X4 habt ihr schließlich zu Beginn die Wahl, ob ihr die Story mit X oder Zero durchspielen wollt. Statt einer Armkanone benutzt Zero ein Laserschwert, weswegen seine Kampagne deutlich mehr auf Nahkampf fokussiert ist. Zwar durchlauft ihr dieselben Levels, bekommt dafür jedoch unterschiedliche Cutscenes zu sehen. Ab hier wird schippenweise Lore aufgetragen, sowohl in Videos als auch in aufpoppenden Textboxen, die teilweise den Spielfluss unterbrechen. Ferner gibt es die ersten Kürzungen zu beobachten. Eine als Hitlergruß interpretierbare Geste wurde entfernt, ebenso wie die japanischen Vocals für Opening und Ending.

Die Anime-Sequenzen sind zwar recht hübsch anzusehen, aber die englische Synchronisation ist, wie für diese Ära üblich, unter aller Kanone. Abgesehen davon leistet der Sound in CD-Qualität gute Arbeit, um die Hardware-Fähigkeiten der PlayStation unter Beweis zu stellen. Animationsphasen sind deutlich detaillierter geworden und euer Charakter zieht Afterimages hinter sich her, wenn ihr einen Dash ausführt. Technisch ist X4 auch heute noch sehr bekömmlich, auch wenn der Collection leider nicht die etwas bessere Saturn-Fassung zugrundeliegt.

In der brandneuen X-Challenge müsst ihr in einer Reihe von Kämpfen gegen gleich zwei Mavericks aus verschiedenen Spielen auf einmal antreten. Dazu stellt ihr vorher ein Loadout aus drei Spezialwaffen zusammen – oder verzichtet darauf und rüstet nur euren X-Buster aus – und zieht ins Gefecht. Drei Schwierigkeitsgrade sind verfügbar, eure Bestleistungen werden auf einer Online-Bestenliste festgehalten. Was zunächst wie ein ROM-Hack klingt, ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, an der auch Profis zu knabbern haben werden.

Wie für Retro-Collections üblich, stehen euch diverse Optionen zur Anpassung des Bildes zur Auswahl. Neben 4:3 und 16:9 gibt es noch eine Integer-Scaling-Variante, bei der nicht nur links und rechts, sondern auch oben und unten Ränder entstehen. Jedoch nur Mega Man X4 hat das Prädikat „Pixel Perfect“ verdient. Die SNES-Spiele werden ebenfalls in ein 4:3-Verhältnis forciert, obwohl sie eigentlich in 8:7 sein müssten. Das Ergebnis sind abgehacktes Scrolling und Pixel, die nicht als Quadrat angezeigt werden.

Die schwarzen Ränder könnt ihr bei Bedarf mit Artwork füllen, Filter dürfen natürlich auch nicht fehlen, wie künstliche Scanlines. Die „Smooth“-Variante soll das Bild weniger kantig aussehen lassen, dadurch wirkt das Bild aber eher matschig aus und erinnert an salopp aussehende Grafikfilter für Mobile-Umsetzungen. Uns haben die knackscharfen Pixel mit deaktivierten Filtern am besten gefallen, aber das dürfte von eurem Geschmack abhängen.

Vorherige Seite 1 2 3 4Nächste Seite
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"