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Mega Man X Legacy Collection: X-zellente Spiele in mittelprächtiger Umsetzung

Minimalistische Emulation mit Input Delay

Regelrecht überschüttet wird man von der Fülle an Bonusmaterial des spieleigenen Musems. Neben einer Sammlung an Artworks, Fotos zahlreicher vergriffener Merchandise-Artikel und Trailern gibt es auch einen Player mit Musikstücken, für die ihr als Visualisierung Demo-Gameplay hinzuschalten könnt. Hier findet ihr außerdem „The Day of Sigma“, einen in HD remasterten 25-minütigen Anime-Prolog, der Mega Man: Maverick Hunter X für PlayStation Portable als Bonus beilag.

Der „Rookie-Hunter“-Modus greift Anfängern auf mehrfachem Wege unter die Arme, indem ihr unter anderem nur noch ein Viertel des regulären Schadens nehmt und eure Schüsse 50 Prozent mehr Schaden zufügen. Dieses Feature könnt ihr jederzeit ein- oder ausschalten, je nachdem, ob ihr es gerade brauchen solltet. Auf Knopfdruck startet ihr über das Hauptmenü alternativ die japanische Fassung des jeweiligen Titels, Spielstände sind jedoch nicht zwischen den verschiedenen Versionen kompatibel.

In X1-X3 dürft ihr auf dem Passwort-Bildschirm euren Spielstand sichern, jedoch wird dabei im Grunde nur das Passwort gespeichert. Die Geheimmoves in den ersten beiden Spielen und euer Fortschritt in den Sigma Stages können also nicht gespeichert werden, weil keine korrespondierenden Passwörter existieren. Zudem speichern X1-X3 keine veränderten Button-Layouts, ihr müsst sie zu Beginn jeder Session neu einstellen. Savestates gibt es keine, warum auch immer. Die Ingame-Eingabeaufforderungen wurden an den Controller eures jeweiligen Systems angepasst, Änderungen sind also vorgenommen worden, warum hat man dann keine Savestates integriert?

Leider gibt es viel an der Emulation der enthaltenen Spiele zu kritisieren. Die SNES-Titel verfügen über zusätzlichen Slowdown und Framerate-Aussetzer als auf der Original-Hardware. Hinzu kommt mehr als doppelt so hohe Latenz was eure Controller-Eingaben betrifft. Wohlgemerkt in Spielen, in denen es auf präzises Manövrieren und schnelle Reaktionen ankommt. Und das obwohl in den Credits M2 aufgeführt wird, einer der besten Entwickler, wenn es um die Aufbereitung von Retro-Titeln mit zusätzlichen „Quality of Life“-Features geht. In welcher Kapazität M2 an der Entwicklung der Collection beteiligt war, ist nicht bekannt.

Mega Man X Legacy Collection 2Mega Man X Legacy Collection 2: Die Qualität sinkt, der Frust steigt

Die holprige Performance und der Input Lag lassen die Collection in keinem besonders guten Licht darstehen. Was eine Schande ist, da im Kern ein paar der besten 2D-Action-Plattformer aller Zeiten enthalten sind. Aber solange mehr als 20 Jahre alte Spiele auf moderner Hardware nur mit derart vielen Defiziten spielbar sind, lässt sich nur schwer eine Kaufempfehlung aussprechen. Die Mega Man X Legacy Collection 2 hat mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Test.

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