Laut war der Aufschrei, als Nintendo dem Fan-Remake AM2R ein jähes Ende bereitete. Es konnte niemand wissen, das bei Big N eine offizielle Neuauflage von Metroid II: Return of Samus in Entwicklung war. Nächsten Monat erscheint Metroid: Samus Returns exklusiv für den Nintendo 3DS, wir konnten das Action-Adventure schon einmal auf der gamescom 2017 anspielen.
Jagdsaison auf SR388
Nach ihrem Einsatz auf Zebes, in dem sie im Alleingang Mother Brain und den Weltraumpiraten das Handwerk legte, bekommt Kopfgeldjägerin Samus Aran einen neuen Auftrag von der Galaktischen Föderation. Sie soll auf dem Planeten SR388 die Quelle der Metroids, einer Spezies gefährlicher Parasiten, ausfindig machen und restlos vernichten. Kein leichtes Unterfangen, aber wenn jemand in der Galaxis das Zeug dazu hat, dann ist es Samus.
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Nach Ende des Intros wird klar, dass ihr nicht mehr auf dem selben SR388 seid, den ihr von den monochromen Game Boy-Grafiken kennt. Bereits der Eingang in die Katakomben unter der Oberfläche ist kaum wiederzuerkennen, wenn man die beiden Fassungen miteinander vergleicht. Alle Charaktermodelle und Locations sind von Grund auf in 3D von Entwickler Mercury Steam neu erstellt worden – die 25 Jahre grafischen Fortschritts sind deutlich zu spüren.
Ihr steuert Samus nach wie vor auf einer zweidimensionalen Ebene, Kameraschwenks gibt es nur in den gelegentlichen Cutscenes. Die Areale werden überwiegend von Aliens bewohnt, die unserer Heldin ans Leder wollen und mit der Armkanone unschädlich gemacht werden sollten. Mit dem X-Knopf kann Samus jetzt eine Nahkampfattacke ausführen, mit der ihr im richtigen Moment gegnerische Angriffe zurückschlagen könnt. Die Betonung liegt auf dem richtigen Moment, nach einem erfolgreichen Konter sind die Kreaturen kurzzeitig benommen.
Mit dem Analog-Schiebepad bewegt ihr Samus und könnt in acht verschiedene Richtungen die Kanone neigen. Mit L startet ihr die freie Zielführung, mit der sich der Winkel genau justieren lässt. Zu guter Letzt könnt ihr mit dem R-Knopf unkompliziert zwischen den Beam-Waffen und Raketen wählen. Die richtige Waffe ist nicht nur bei Begegnung mit Gegnern von Nöten, sondern auch zur Fortbewegung, denn manche Türen lassen sich nur durch Beschuss mit der passenden Bewaffnung öffnen.
Forty Metroid scalps
Euer Fortschritt ist an zwei Elemente gebunden. Zum einen euer Equipment, denn – wie für die Serie üblich – müsst ihr den Großteil von Samus Ausrüstung neu einsammeln. Morph Ball, Charge Beam und sonstige Upgrades sind in der Spielwelt verstreut und erst wenn ihr sie gefunden habt, könnt ihr in bestimmte Bereiche vordringen. Auf SR388 sind mehrere Chozo-Ruinen und Terminals verstreut, mit denen ihr euren Fortschritt speichert und eure Gesundheit wiederherstellt.
Zum anderen die Anzahl der besiegten Metroids: Wie schon auf dem Game Boy, wird euch hier auf dem Touchscreen ein Zähler mit der Nummer der noch verbleibenden Parasiten angezeigt. An Schreinen öffnen sich neue Pfade für euch, wenn ihr die Metroids in der Umgebung erledigt habt. Die Metroids werden euch in verschiedenen Evolutionsstufen mit unterschiedlicher Stärke begegnen, seid also auf der Hut. Wenn das Logo des Counters zu blinken beginnt, ist eine der Kreaturen in der Nähe.
Neu sind die vier Aeion-Fähigkeiten, die eine eigene Leiste besitzen und mit dem A-Knopf aktiviert werden. Mit dem Scanner zum Beispiel wird der aktuelle Bereich auf Objekte und Wege untersucht, die euch sonst entgangen wären. Auf dem unteren Screen wird eine Minimap angezeigt, die euch die Orientierung ungemein erleichtert. Alleine dadurch lässt sich Metroid II deutlich komfortabler spielen, auf dem Game Boy ist man mehr als einmal unfreiwillig in die falsche Richtung gelaufen.
Auch wenn die Grafiken komplett neu in 3D erstellt wurden, bleibt das Gameplay zweidimensional. Besonders mit eingeschaltetem 3D-Effekt fühlt man sich in die Tiefen von SR388 hineinversetzt, wenn die Umgebungen geradezu aus dem Screen herausragen. Auch erfahrene Metroid-Jäger, die SR388 bereits auf dem Game Boy von den Parasiten befreit haben, werden in Metroid: Samus Returns die eine oder andere Überraschung erleben.