Achtung, es folgen Spoiler: Die 4. Episode von Moon Knight hielt so einige Überraschungen bereit, insbesondere in ihrem letzten Abschnitt. Darin stellten die Macher alles, was wir bisher über die Welt der neuen MCU-Serie zu wissen glaubten, auf den Kopf. Wir stellen euch die Comic-Vorlage der Folge vor.
Sind die bisherigen Ereignisse wirklich passiert?
In Ägypten angekommen, beginnen sich die Ereignisse in Folge 4 allmählich zu überschlagen. Nachdem sich Marc/Steven und ihre Freundin Layla erfolgreich gegen Monster verteidigen konnten, treffen sie auf den Bösewicht Arthur Harrow. Dieser erschießt unseren Protagonisten kurz darauf, doch das ist noch nicht das Ende der Reise unseres Hauptcharakters, denn Marc erwacht an einem anderen Ort.
Er kommt in einer psychiatrischen Einrichtung wieder zu sich, wo neben ihm ebenfalls andere vertraute Gesichter als Patienten behandelt werden. Ihm wird erklärt, er leide unter Wahnvorstellungen und müsse deshalb regelmäßig starke Medikamente einnehmen, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Diese Entwicklung ist jedoch kein kreativer Einfall der Macher der MCU-Serie.
Tatsächlich bedienten sich die Verantwortlichen hierfür bei der Moon Knight-Comicreihe aus dem Jahr 2016. Deren Kreativteam spielte damals mit dem Gedanken herum, was wäre, wenn Marc Spector sich alle bisherigen Ereignisse lediglich eingebildet hätte. Der Antiheld erwacht zu Beginn der Serie ohne seine Superkräfte in einer Irrenanstalt und stellt daraufhin alles, was er bis dahin durchgemacht hatte, infrage.
Marc und Steven erkunden die Othervoid
In der Vorlage stellt sich heraus, dass Marc und seine anderen Persönlichkeiten (Steven Grant und Jake Lockley), in einer alternativen Realität gelandet waren. Diese wird in der englischen Originalversion als Othervoid bezeichnet und ist der Ort, an dem die altägyptischen Götter beheimatet sind. Auf die Erde können sie nur durch ihre Avatare agieren, wie wir es in Episode 3 der MCU-Serie gesehen haben.
Einige Götter versuchen, aus diesem Paralleluniversum zu fliehen, um die Dinge in der echten Welt nach ihrem Willen steuern zu können.
Moon Knight stellt sich ihnen mit der Macht Khonshus entgegen, doch der Antiheld wird von den Gottheiten überwältigt, eingesperrt und gewissermaßen einer Gehirnwäsche unterzogen. Ihm werden Lügen eingetrichtert, damit er ihnen nicht in die Quere kommen kann.
Dabei erbauten die Gottheiten quasi eine Scheinwelt für Marc/Steven/Jake, die aus vielen ihnen bekannten Elementen und Personen besteht. Selbiges geschah mit Marc auch in der 4. Folge der Serie, denn die übrigen Insassen waren beispielsweise seine Freundin Layla oder andere vertraute Gesichter. All dies sollte dem Zweck dienen, unseren Protagonisten an diesem Ort gefangen zu halten. Zudem wird angedeutet, dass die Insassen in keiner materiellen Welt leben würden, was ein kleiner Wink ist.
Darüber hinaus kommt es in der „Moon Knight“-Show in der Othervoid auch zu einem Gespräch zwischen Marc und einer alternativen Version von Arthur Harrow, der als Psychiater auftritt. Etwas ähnliches geschieht gleichsam in der Comic-Vorlage. Dort spricht Marc allerdings mit einer Psychiaterin namens Dr. Emmett, was eine Anspielung auf die altägyptische Göttin Ammit ist, die es auf Khonshu abgesehen hat.
Eine erleichternde Umarmung
Eine Szene des Quellmaterials hat es den Machern der MCU-Serie dabei besonders angetan. Marc versucht im Laufe der 4. Episode, aus der Othervoid zu fliehen und währenddessen trifft er auf Steven. Es ist die erste richtige, „physische“ Interaktion der beiden Persönlichkeiten. Obwohl beide zuvor eine sehr angespannte Beziehung hatten, sind sie sichtlich froh darüber, den anderen zu sehen.
Vor lauter Erleichterung fallen sie einander in die Arme. Es ist ein Moment, den die Verantwortlichen unbedingt in ihrer Version von „Moon Knight“ umsetzen wollten. Aaron Moorhead, einer der Regisseure von Folge 4, verriet gegenüber Marvel.com, dieser Augenblick „fühlt sich richtig an.“ Er und sein Team waren von diesem Bild und der damit transportierten Idee der Comic-Vorlage begeistert:
Wir waren so verliebt in die Idee, dass jemand einen anderen Teil von sich selbst umarmt und tröstende Worte sagt, dass wir diesen Umarmungsmoment unbedingt in eine unserer Episoden einbauen wollten, und dieser Moment war genau richtig.
Aaron Moorhead gegenüber Marvel.com
Ihr merkt also schon, dass sich die Verantwortlichen der „Moon Knight“-Serie intensiv mit dem Quellmaterial auseinandergesetzt haben. Ob Marc/Steven am Ende einen ähnlichen Preis für ihre Flucht zahlen müssen wie in den Comics, nämlich eine menschliche Seele, bleibt abzuwarten. Womöglich liefert uns die 5. Folge, wenn sie am 27. April 2022 bei Disney Plus erscheint, bereits erste Antworten.