Nachdem sich Peter Parker zuletzt in Spider-Man: No Way Home mit diversen altbekannten Gegnern herumschlagen musste, lernen wir mit Morbius bald einen neuen Widersacher des Marvel-Helden kennen. Wir stellen euch nachfolgend den düsteren Antihelden etwas genauer vor.
Vor dem Kino: Morbius in den Comics
Seinen ersten Auftritt feierte der von Gil Kane und Roy Thomas geschaffene Charakter im Comicheft The Amazing Spider-Man #101 von 1971. Michael Morbius, wie die Figur mit ganzem Namen heißt, wurde in Griechenland geboren. Sein Vater war ein Filmmacher und Maler, seine Mutter leitete gemeinsam mit dem Großvater des Jungen einen Buchladen. Da Michael mit einer extrem seltenen und tödlichen Bluterkrankung geboren wurde, ließ seine Mutter ihn nur selten nach draußen gehen.
Als Erwachsener studierte er Biochemie und versuchte mit seinem besten Freund Emil, ein Heilmittel für seine Krankheit zu finden. Einige Zeit darauf überredete er Emil zu einer riskanten Therapie: Auf hoher See verwendeten sie Teile ihrer Arbeit an Vampirfledermäusen in Kombination mit einer Elektroschocktherapie. Zunächst schien es so, als habe es funktioniert, denn tatsächlich konnte Michaels Krankheit geheilt werden. Allerdings hatte die Behandlung erhebliche Nebenwirkungen.
Kurz danach begann sich Michaels Körper zu verändern und er verwandelte sich in eine Art Vampir. Anders als Marvel-Charaktere wie Blade oder Dracula ist Morbius kein echter Vampir, da er künstlich zu einem gemacht wurde. Neben physischen Veränderungen überkam ihn zudem ein starker Blutdurst: Er tötete seinen Freund Emil und floh. Nachdem ein anderes Schiff ihn aufgelesen hatte, ernährte er sich vom Blut der Besatzung ehe er später in New York City untertauchte.
In den ersten Jahren wurde Morbius vorwiegend als Bösewicht gezeichnet, der regelmäßig mit Spider-Man aneinandergeriet. Einmal gelang es ihm sogar, etwas vom Blut der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft zu trinken, was seinen Vampirismus kurzzeitig kurierte. Im Laufe der Zeit verbündete sich der lebende Vampir, wie er oftmals genannt wird, ab und an mit dem Wandkrabbler. Gemeinsam kämpften sie etwa gegen Carnage. Zudem tat sich Morbius auch mit Venom und Black Cat zusammen.
Es folgte eine Wandlung zum Antihelden und zwischenzeitlich schloss er sich sogar mit anderen eher zwielichtigen Marvel-Charakteren zusammen, um für das Gute zu kämpfen. Der Ghost Rider rekrutierte Michael für die Midnight Sons, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Welt vor übernatürlichen Gefahren zu beschützen. Zu dieser Antihelden-Truppe gehörten im Laufe der Jahre unter anderem bekannte Figuren wie Blade, Iron Fist, Moon Knight oder auch Doctor Strange.
Doch die Midnight Sons sind nicht das einzige Team, dem sich Morbius über die Jahre anschloss. Darüber hinaus war er ebenfalls ein Mitglied der Legion of Monsters, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, andere Monster vor diversen Gefahren zu bewahren. Neben dem lebenden Vampir waren ebenfalls Frankenstein, Ghost Rider, der Werewolf by Night sowie der Punisher Teil des Teams. Des Weiteren kam Michael zwar in diversen Comic-Events vor, allerdings spielte er darin nur selten eine bedeutende Rolle.
Morbius ist zwar eher ein Pseudovampir, teilt dafür jedoch nicht die Schwächen seiner reinrassigen Artgenossen, etwa Sonnenlicht. Auf der anderen Seite fehlen ihm einige ihrer Kräfte, zum Beispiel die Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern. Dafür besitzt er übermenschliche Ausdauer, Geschwindigkeit und Kraft. Außerdem hat er starke Selbstheilungskräfte, kann Menschen hypnotisieren und fliegen. Zudem muss Morbius immer mal wieder Blut trinken, wobei nicht bekannt ist, wie oft er das tun muss.
Im Kino: Morbius in seinem eigenen Film
Nach diversen Verschiebungen steht nun der erste Kinofilm zum lebenden Vampir in den Startlöchern. Darin verkörpert Oscar-Preisträger Jared Leto (Suicide Squad) den brillanten Michael Morbius. Wie in den Comics leidet er auch im Film unter einer seltenen Blutkrankheit und sucht nach einem Heilmittel. Allerdings geht etwas schief und er verwandelt sich in ein Monster mit übermenschlichen Kräften.
Unklar ist übrigens noch, in welchem Universum der neueste Ableger des Sony’s Spider-Man Universe spielen wird. Die bisherigen Trailer enthielten sowohl Anspielungen auf das Marvel Cinematic Universe und Sam Raimis „Spider-Man“-Trilogie sowie die „The Amazing Spider-Man“-Filme. Denkbar wäre ebenfalls, dass sich der lebende Vampir ein Universum mit Venom teilt. Allerdings könnten all diese Referenzen am Ende auch nur Zufall sein und der Film spielt in einem eigenständigen Universum.
Sicher sein können wir uns diesbezüglich ab dem 31. März 2022, wenn „Morbius“ in den deutschen Kinos starten wird.