Der Wortlaut „Hey, listen!“ hat sich so tief in unser Gedächtnis eingebrannt, dass die meisten von uns sofort genervt sind, wenn wir auch nur daran denken. Dabei ist die zauberhafte kleine Fee namens Navi aus The Legend of Zelda: Ocarina of Time doch eigentlich eine tolle Helferin? Wenn wir mal darüber nachdenken, ist das im Grunde ziemlich ungerecht.
Und dennoch: wir können es nicht ändern, nachdem sie uns gefühlt mehrere Millionen Mal diesen spartanischen Satz um die Ohren gebrüllt hat.
Aber keine Sorge, wenn ihr denkt, dass wir der kleinen Navi hier unrecht antun! Ich wage es zu behaupten, dass wir ruhig genervt sein dürfen, wenn sogar der legendäre Spieleproduzent Shigeru Miyamoto diesem Charakter nichts abgewinnen kann.
In Rahmen eines Interviews, das nun mit einem japanischen Strategie-Guide (via shmuplations) einhergeht, spricht der Zelda-Schöpfer Shigeru Miyamoto höchstselbst über einige Aspekte des Spiels. Und bemerkenswert hieran ist seine Meinung zur kleinen Fee Navi, über die er sich ein wenig auslässt:
„Im Klartext kann ich euch jetzt gestehen, dass das System mit Navi, das Ratschläge erteilt, der größte Schwachpunkt an Ocarina of Time ist.“
Er erklärt, dass es unglaublich schwierig sei, ein System zu entwerfen, das „richtige Ratschläge“ gebe. Vor allem, wenn sie auf die Situation des Spielenden zugeschnitten sein müssen. Er meint:
„Um es richtzig zu machen, müsste man genauso viel Zeit aufwenden wie für die Entwicklung eines ganzen Spiels. Ich war besorgt, dass wir uns in ein Loch graben würden, wenn wir hier nach Perfektion streben.“
Ergo musste das perfektionistische Denken in puncto Ratschläge hier leider hinten anstehen. Und das Ergebnis kennen wir heute nur zu gut. Das sieht wie folgt aus:
„Wenn man Navis Texte liest, sagt sie dieselben Dinge. Immer und immer wieder. Ich weiß, das lässt es schlecht klingen, aber wir ließen sie auf einem ‚dummen‘ Level zurück. Ich denke, wir hätten Navis Hinweise ein wenig anspruchsvoller gestalten sollen.“
Doch das Problem sei gewesen, dass diese „Dummheit“ sogar noch mehr aufgefallen wäre, wenn sie versucht hätten, „Navis Hinweise ausgefeilter zu gestalten“, meint Miyamoto.
„Um ehrlich zu sein, wollte ich das ganze System entfernen, aber das wäre noch schlechter für die Spieler gewesen.“
Letzteres klingt ein wenig nach Pest oder Cholera. Und wenn wir bedenken, dass es ansonsten für viele das beste Spiel der gesamten Zelda-Reihe darstellt, ist das natürlich irgendwo schade.
Aber am Ende ist es doch ein „Feature“ gewesen, mit dem ich persönlich gut leben konnte und wenn wir mal darüber nachdenken, ist es eigentlich halb so wild. Recht unterhaltsam bleibt die Geschichte dennoch irgendwie, dass sogar der Produzent selbst die gute Navi basht.
Schon gewusst? The Legend of Zelda: Ocarina of Time sollte einst Gameplay beinhalten, das an Portal erinnert: