Netflix plant für die nächsten Wochen mit einer umfangreichen Säuberungsaktion und möchte eine Vielzahl seiner inaktiven Kunden und Abonnenten vom Streaming-Dienst entfernen. Mit der neuen und ziemlich rigorosen Art und Weise möchte Netflix nach eigener Aussage „den Menschen ihr hart erworbenes Geld sparen.“
Wen betreffen die Kündigungen? Wer seinen Account seit mehr als einem Jahr nicht mehr genutzt hat, der erhält demnächst Post: Sollte der Kunde auf die spezielle Mail oder eine In-App Nachricht nicht reagieren, wird sein Konto geschlossen.
Bestätigt wird dies auf der Unternehmensseite unter dem Titel Hilfe für inaktive Mitglieder:
„Aus diesem Grund werden wir in Kürze alle Mitglieder fragen, die Netflix schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr genutzt haben, ob sie ihr Abonnement aufrechterhalten möchten. Dasselbe fragen wir auch Mitglieder, die Netflix schon mehr als zwei Jahre nicht mehr nutzen. Diese Mitglieder erhalten ab dieser Woche eine E-Mail oder eine Benachrichtigung in ihrer App. Wenn sie auf diese Bestätigungsanfrage nicht antworten, dass sie das Konto behalten möchten, werden wir das Abonnement automatisch kündigen.“
Eddy Wu, Product Innovation
Wie erhält man sein Netflix-Profil zurück?
Wer Kunde von Netflix ist und auch bleiben möchte, sollte also auf die Nachricht reagieren. Sollte man aber aus unerfindlichen Gründen dazu nicht in der Lage sein, so gewährt einem das Streaming-Unternehmen dennoch problemlos zurückzukehren. Wer sich innerhalb von neun Monaten wieder anmeldet, erhält mit dem Account auch sein gewohntes Profil mit sämtlichen Einstellungen zurück:
„Es war uns immer wichtig, dass man unseren Service leicht abonnieren und leicht kündigen kann. Daher bleibt es auch künftig so, dass jeder, der sein Abonnement nach einer Deaktivierung innerhalb von zehn Monaten wieder aktiviert, seine gewohnten Profile, Favoriten, Einstellungen und Kontodetails vorfindet.
Netflix bleibt trotz Disney+ beliebter Streaming-Dienst
Derzeit verzeichnet Netflix rund 183 Millionen zahlenden Mitgliedern in über 190 Ländern und ist als größter Streaminganbieter weiterhin ungeschlagener Marktführer.
Warum man nun zu diesem drastischen Schritt greift, ist nicht bekannt. Laut eigener Aussage handelt es sich dabei nur um einige 100.000 Mitglieder. Schließlich bestimmt die Anzahl der (aktiven) Abonnenten weltweit die Größe eines VoD-Unternehmens, vor allem wenn die Konkurrenz wie Amazon Prime Video und Disney+ immer mehr auf den hart umkämpften Streaming-Markt drängt und um die Gunst der Zuschauer buhlt.
Zuletzt sorgte vor allem die Corona-Krise für einen wachsenden Zustrom an Neukunden und Zuschauern, die zu Hause bleiben sollen und das Streamen von Filmen und Serien für sich entdeckt haben. Damit wurden die Prognosen für das laufende Jahr schon nach dem ersten Quartal mehr als übertroffen.
Im Gegenzug wächst Disney Plus mit derzeit über 50 Millionen Kunden seit dem Launch Ende 2019, da der Dienst bislang aber nur in den USA und einigen wenigen europäischen Ländern wie Deutschland angeboten wird, ist von einer flächendeckenden Nutzung wie bei Netflix noch lange nicht die Rede.