Der preisgekrönte Epos Roma der Filmfestspiele von Venedig wird wohl nicht in den deutschen Kinos laufen. Der Grund dafür sei ganz einfach. Er wird nicht gezeigt, weil er parallel auf Netflix zu sehen wäre. Somit setzen sich die deutschen Kinos gegen den Streaming-Giganten zur Wehr und brechen damit eine langjährige Tradition.
Wie DWDL unter Verweis auf die aktuelle Print-Ausgabe vom Spiegel nun berichtet, stellen sich die deutschen Kinos quer. Die Rede ist vom Gewinner des Venedig Film Festivals, dem Epos namens Roma von Alfonso Cuaróns, der unter anderem mit Gravity von seiner Brillanz überzeugte.
Entgegen sämtlicher Traditionen soll der Film hierzulande nicht im Kino gezeigt werden. Im Normalfall wurden alle Gewinner des Venice Film Festivals im Anschluss in den Kinos gezeigt. Der Grund für den Bruch mit der Tradition sei ganz einfach, es handelt sich hierbei um eine Netflix-Produktion.
Keine Netflix-Filme im Kino
Über 300 Kinobetreiber stellen sich gegen die Pläne von Netflix. Der Videostreaming-Gigant hatte mit dem ersten Trailer von Roma angekündigt, dass der Film auch in den Kinos zu sehen sein wird. Das ist für die hiesigen Kinos aber kein attraktives Modell. So sei der Normalfall doch bislang eher dahingehend ausgerichtet, dass ein Film erst 90 Tage nach der Ausstrahlung im Kino auf einer Streaming-Plattform landet. Tatsächlich soll es schon Kinos geben, die diese Frist auf 70 Tage reduziert hätten. Netflix wollte beides zeitgleich ermöglichen. So hätten alle Filminteressenten, die nicht über ein Netflix-Abonnement verfügen, den Film im Kino anschauen können.
Ein wichtiger Grund für die Netflix-Betreiber die Filme im Kino laufen zu sehen, ist jedoch wohl ganz offensichtlich der große Oscar. Eine Netflix-Produktion kann nur einen Oscar gewinnen, wenn die Oscar-Anwärter auch in öffentlichen Kinos zu sehen sind. Ansonsten ist dies gar nicht erst möglich.
Doch nicht so mit den Betreibern der deutschen Kinos, die hier einen Riegel vorschieben möchten. Sie werfen Netflix vor, "die Grundpfeiler eines Systems zu zerstören, das seinen Erfolg über Jahrzehnte bewiesen hat." Der Aufruf ist auf über 300 Kinos der AG Kino-Gilde zurückzuführen. Der Sachverhalt ist wohl noch nicht final entschieden.
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