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Netflix geht gegen das Teilen von Abos vor – das müsst ihr wissen!

Netflix geht auch in Deutschland bald gegen das Teilen von Accounts vor, indem es Abonnent*innen mit einem neuen System erschwert werden wird, den Streaming-Dienst in verschiedenen Haushalten zu nutzen.

Bye bye Account-Sharing: Netflix macht Ernst

Wer hier in Deutschland einen Netflix-Account mit Freunden oder Verwandten teilt, muss zukünftig tiefer in die Tasche greifen. Der Streaming-Riese hat offiziell angekündigt, dass er bald entschieden gegen das Account-Sharing vorgehen wird. Dies soll noch in diesem Quartal geschehen, das heißt bis Ende Juni 2023.

In Ländern wie Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal ist das neue System bereits aktiv. Kund*innen müssen ihren Hauptstandort festlegen und über das Menü „Zugang und Geräte verwalten“ regeln, wer Zugang zu ihrem Konto hat.

Zusätzliche Mitglieder können darin für einen Aufpreis hinzugefügt werden. Wer also als sogenannter Trittbrettfahrer oder -fahrerin auf dem Konto eines anderen Nutzers Filme und Serien streamen will, muss in Zukunft extra bezahlen und im gleichen Land ansässig sein.

Zumindest dann, wenn sie nicht mit dem Kontoinhaber unter einem Dach wohnen. Dafür wird in Zukunft das Anlegen von kostenpflichtigen Unterkonten notwendig sein.

Warum will Netflix Account-Sharing unterbinden?

Hintergrund dieser geplanten Neuerung ist, dass laut Schätzungen des Unternehmens rund 100 Millionen Haushalte die Login-Daten von Personen, die nicht zu ihrem Haushalt gehören, nutzen. Für den Streaming-Dienst ist das ein hoher Anteil an potenziellen Neukunden, die das Unternehmen natürlich mit in die zahlende Kundschaft aufnehmen will.

Die Streaming-Betreiber erhoffen sich davon, dass sich die Einnahmen dadurch in der zweiten Jahreshälfte von 2023 drastisch steigern werden. Denn seit 2022 war die Zahl der Abonnent*innen deutlich zurückgegangen, nachdem sie in den ersten beiden Corona-Jahren buchstäblich explodiert war.

Dazu kommt die stetig wachsende Streaming-Konkurrenz wie Disney Plus, Max, Amazon Prime Video und viele weitere, die sicherlich auch einige der Kunden weggeschnappt haben.

Der Streaming-Riese scheint sich dennoch bewusst zu sein, dass die neue Passwortregelung bei vielen Nutzer*innen unpopulär sein wird, aber er ist entschlossen, sie trotzdem durchzusetzen.

Wie viel müssen wir in Zukunft bei Netflix zahlen?

Netflix (Pixabay)
© Netflix via Pixabay

Die derzeit geplante Strategie des Streaming-Riesen ist es, die Trittbrettfahrer mit etwas Druck und einem entsprechenden Angebot in zahlende Nutzer*innen zu verwandeln. Deshalb will das Unternehmen nun in einem Großteil der Länder entsprechende Maßnahmen einleiten.

Dementsprechend sollten die neuen Regelungen noch vor Ende Juni auch in Deutschland in Kraft treten. Wie hoch die Kosten hierzulande sein werden, kann bisher nur abgeschätzt werden.

In Portugal und Spanien können beispielsweise zusätzliche Nutzer*innen außerhalb des eigenen Haushalts über einen sogenannten Profiltransfer registriert werden. In Spanien zahlen zusätzliche Profile 5,99 Euro und in Portugal 3,99 Euro.

In Deutschland dürfte sich der geplante Preis wohl am höheren Betrag orientieren. Zu beachten ist, dass der Streaming-Dienst keine Unterkonten für das Basis-Konto mit Werbung anbieten wird.

Wie genau Netflix kontrollieren will, ob ein Konto unberechtigt mehrfach genutzt wird, hat das Unternehmen noch nicht preisgegeben. Gleichzeitig hat es auch noch keine Auskunft darüber gegeben, wie die neuen Regelungen bei Premium-Konten greifen werden, bei welchen bereits jetzt bis zu fünf Profile registriert werden können.

Dina Manevich

Hat ein Faible fürs House-Flipping und führt ein erfolgreiches Power-Wash-Unternehmen. Sieht in Gotham nach dem Rechten und besucht gerne Zauberschulen. Freut sich schon, bald wieder in den Verbotenen Westen zurückzukehren.
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